ORF-„matinee“: Doku-Premiere „Wir sind auf Sendung! 100 Jahre Rundfunkorchester“ und „Orte der Kindheit – Maria Bill“ zum 75er

ORF-„matinee“: Doku-Premiere „Wir sind auf Sendung! 100 Jahre Rundfunkorchester“ und „Orte der Kindheit – Maria Bill“ zum 75er

Außerdem: „Die Kulturwoche“ und „Ikonen Österreichs – Das Riesenrad“ – am 12. November ab 9.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Ein spannendes Stück Kulturgeschichte beleuchtet die „matinee“ am Sonntag, dem 12. November 2023, um 9.05 in ORF 2 mit der neuen ORF-Koproduktion „Wir sind auf Sendung! 100 Jahre Rundfunkorchester“. Der Film von Günter Atteln thematisiert erstmals das globale Phänomen, das 1923 in Deutschland seinen Ausgang nahm und eng verbunden ist mit der Historie des 20. Jahrhunderts. Danach würdigt eine Ausgabe der Porträtreihe „Orte der Kindheit“ (10.00 Uhr) Schauspielerin und Sängerin Maria Bill anlässlich ihres 75. Geburtstags am 15. November. Nur selten kehrt die Wahlwienerin in ihren Schweizer Heimatort Trogen zurück, doch gemeinsam mit Peter Schneeberger wagte sie für diesen Film aus dem Jahr 2016 eine Reise an die Schauplätze ihrer sehr außergewöhnlichen Kindertage. Auf „Die Kulturwoche“ (10.30 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps folgt zum Abschluss des von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittags eine Ausgabe der Reihe „Ikonen Österreichs“ über „Das Riesenrad“ (10.45 Uhr). Der Kurzfilm von Martin Betz und Weina Zhao bringt in Erinnerung, dass eines der bedeutendsten Wiener Wahrzeichen eigentlich aus den USA kommt und mittlerweile zu den letzten Überlebenden seiner Art zählt.

„Wir sind auf Sendung! 100 Jahre Rundfunkorchester“ (9.05 Uhr)

„Achtung, Achtung! Hier Sendestelle Berlin Vox-Haus Welle 400. Wir bringen die kurze Mitteilung, dass die Berliner Sendestelle Vox-Haus mit dem Unterhaltungsrundfunk beginnt.“ Mit diesen Worten startete am 29. Oktober 1923 die erste Funk-Stunde in Berlin. Mit dem Sendebetrieb des Radios begann auch die Geschichte der Radioorchester, die anfangs der 1920er Jahre den klassischen Konzertbetrieb reformierte: Erstmals konnte das potenzielle Publikum eine Musikdarbietung live im heimischen Wohnzimmer erleben. Weltweit entstanden bis in die 1950er Jahre mehr als 100 Rundfunkorchester. Die Zahl wuchs insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg. Viele Konzert- und Opernhäuser in Europa waren zerstört, Konzertübertragungen im Radio boten oftmals die einzige Möglichkeit, das kulturelle Leben weiterzuführen. Die Entwicklung der Zeitgenössischen Musik des 20. Jahrhunderts von Hartmann, Messiaen und Blacher bis zu Henze, Stockhausen, Nono, Boulez und Kagel wurde maßgeblich durch die Rundfunkorchester begleitet und zum Teil erst ermöglicht. Dieser Gründungsauftrag spielt bis heute eine wichtige Rolle. Seit den vergangenen Jahren befinden sich viele Radioorchester jedoch zunehmend unter Legitimationsdruck. Sparzwänge führten zu Fusionen oder gar Schließungen von Klangkörpern. Welchen Anforderungen müssen sich die Ensembles zukünftig stellen? Welche Konzepte entwickeln sie, um ihre Existenz zu sichern? Die Dokumentation beleuchtet erstmals umfassend Wesen und Geschichte der Radioorchester, mit der spannende Ereignisse, großartige Dirigentinnen und Dirigenten, herausragende Solistinnen und Solisten sowie zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten verbunden sind.

„Orte der Kindheit – Maria Bill“ (10.00 Uhr)

Maria Bill war ein lebhaftes, extrovertiertes und fröhliches Kind – eine Art „Pippi Langstrumpf“ in der Bergkulisse von „Heidi“. Ihre Kindheit war inspirierend und sehr außergewöhnlich: Aufgewachsen ist sie mit ihren drei Schwestern und rund 250 Kindern aus zwölf Nationen im Kinderdorf Pestalozzi, das ihr Vater, der Pädagoge Arthur Bill, geleitet hat. Das Dorf sollte Flüchtlingskindern und Kriegswaisen die Familie ersetzen und ihnen neue Perspektiven eröffnen. In jedem Haus wurde eine andere Sprache gesprochen und Bill lernte sie alle – zumindest konnte sie jedes Idiom perfekt imitieren. Wie das Talent zur Imitation äußerte sich auch ihre Affinität zur Bühne. Ihre Musikalität wurzelt in der Familie: Jede der Bill-Töchter lernte ein anderes Instrument und ihre Mutter sang täglich beim Kochen Chansons ihrer Lieblingssängerin Edith Piaf, die auch zum Ausgangspunkt von Maria Bills eigener musikalischer Karriere werden sollte. Ihre Kindheit war geprägt von Weltoffenheit und Geborgenheit. Die „andere“ Welt im Tal, die Kleinstadt Trogen und die Schweiz mit all ihren Klischees blieb ihr im Grunde immer etwas fremd. Die Dokumentation gestaltete Ute Gebhardt.

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