Ärztekammer Wien trauert um Franz Bittner
Ärztekammer Wien trauert um Franz Bittner
Ein Gewerkschafter mit Handschlagqualität und großer Kämpfer für die Patientenversorgung
Mit großer Betroffenheit musste die Ärztekammer für Wien die Nachricht vom Ableben von Franz Bittner erfahren, der am 1. November nach kurzer, schwerer Krankheit nur wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag verstorben ist. Mit Bittner sei ein Gewerkschafter und Gesundheitsfunktionär gegangen, der sich immer „mit ganzem Herzen dem Einsatz für die Patientinnen und Patienten verschrieben hat“, betrauert Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart.****
Bittner war als Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und Vorsitzender der Gewerkschaft Druck Journalismus Papier ein Musterbeispiel der gelebten Sozialpartnerschaft – im doppelten Sinne: Als Gewerkschafter in der Sozialversicherung und als Kassenobmann partnerschaftlich mit der Ärzteschaft. Dabei sei er stets als „harter, aber sehr fairer Verhandlungspartner“ aufgetreten, betont Steinhart.
Die Patientenversorgung war zeitlebens sein größtes Anliegen. Steinhart: „Er hat sich den Versicherten und Patientinnen und Patienten gegenüber persönlich verpflichtet gesehen.“ So habe er als WGKK-Obmann auch nicht davor zurückgeschreckt, deutliche Forderungen an die Regierung zu adressieren, wenn es darum ging, mehr Geld in das Gesundheitssystem zu investieren. Zu seinen größten Errungenschaften zählen beispielsweise die im österreichweiten Vergleich hohe Anzahl an niedergelassenen (Fach-)Ärztinnen und -ärzten in Wien, die „Psychotherapie auf Krankenschein“, die Abschaffung der Ambulanzgebühr und das erfolgreiche Auflehnen gegen die geplante Abschaffung der Pflichtversicherung. Auch die Einführung der E-Card trieb Bittner maßgeblich voran. „Die Wienerinnen und Wiener haben Franz Bittner wirklich viel zu verdanken“, würdigt Steinhart.
Nach seinem Ausscheiden aus der Sozialversicherung kümmerte sich Bittner zehn Jahre lang als Patientenombudsmann der Ärztekammer für Wien um die gesundheitlichen und sozialen Sorgen der Wienerinnen und Wiener. „Er hat hunderten Patientinnen und Patienten geholfen, weil ihm die Menschen an sich wichtig waren“, sagt Thomas Holzgruber, der Bittner erst im Frühjahr in dieser Funktion nachgefolgt ist. „Als diesen engagierten Menschen, großen Gewerkschafter und in höchstem Maße sozialorientierten Gesundheitspolitiker werden wir Franz Bittner immer in Erinnerung behalten“, so Holzgruber weiter. Die Ärztekammer für Wien spricht den Hinterbliebenen ihr herzliches Beileid aus.
Ärztekammer für Wien
Anja Melzer, B.A., Bakk. phil.
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