3,5 Millionen Euro für 100 Jahre alte Leica Kamera erzielt
3,5 Millionen Euro für 100 Jahre alte Leica Kamera erzielt
Spitzenpreise für historische Leica Kameras bei Auktion in Wetzlar
Bei der fünften Auktion von Wetzlar Camera Auctions (WCA) für historische Fotokameras und Zubehör kamen am vergangenen Samstag insgesamt 259 Lose zur Versteigerung. Den überwiegenden Teil davon bildeten wiederum Leica Kameras.
Gleich zu Beginn der Auktion erzielte das Los Nummer 5 ein ganz außerordentliches Ergebnis. Die Kamera aus der Leica 0-Serie von 1923 wurde nach einem Startpreis von EUR 800.000,– schließlich mit EUR 3,5 Millionen zugeschlagen. Es handelt sich dabei um den weltweit zweithöchsten jemals auf Auktionen für eine Fotokamera erzielten Preis. Die Kamera stammte aus einer italienischen Privatsammlung und war zuletzt vor 30 Jahren dorthin verkauft worden. Zwei Jahre vor der Markteinführung der Leica entstanden für Erprobungszwecke 22 bis 25 dieser Kameras, von denen derzeit weltweit noch 16 Exemplare bekannt sind. Aufgrund der Beurteilung der Leica 0-Serie durch die beteiligten Fachleute entschied Ernst Leitz II im Jahr 1924, die von Oskar Barnack konstruierte Kamera in Serie zu fertigen. Die dadurch eingeleitete „Revolution in der Photographie“ nahm damit ihren Lauf. Es handelt sich bei der Leica 0-Serie daher nicht nur um die Prototypen der Leica, sondern um die Prototypen aller Kleinbildkameras bis heute.
„Genau 100 Jahre nachdem diese Kamera hier in Wetzlar hergestellt wurde, konnten wir diese nun hier in Wetzlar versteigern – eine Ehre für unser Auktionshaus und natürlich ein absoluter Höhepunkt in unserer Unternehmensgeschichte“, betonte WCA Mitinhaber Lars Netopil (Wetzlar).
Für ausgesucht rare Exponate wurden erneut teilweise erstaunliche Ergebnisse erzielt.
So wurde der Prototyp der Leica IIIc aus dem Jahr 1934 nach einem Startpreis von EUR 80.000,– schließlich für EUR 400.000,– zugeschlagen.
Ein ebenfalls ungewöhnlich hohes Ergebnis von EUR 162.500,– brachte eine Leica M3 aus dem ehemaligen Bestand der Deutschen Bundeswehr in NATO-olivgrüner Ausführung von 1966 nach einem Startpreis von EUR 30.000,–.
Ebenfalls spektakuläre Ergebnisse wurden erneut auch für die raren schwarz lackierten Leica M Kameras und Objektive aus den 1950er und 60er Jahren erzielt. Ein frühe schwarz lackierte Leica M2 mit zwei passenden schwarz lackierten Objektiven aus dem Jahr 1958 etwa, wurde für ebenfalls EUR 162.500,– zugeschlagen. Eine äußerst frühe schwarz lackierte Leica M4 mit Schnellaufzug Leicavit-MP brachte stolze EUR 112.500,–.
Dazu WCA Mitinhaber Jo Geier (Wien): „Während Sie die heutigen Leica M Modelle in schwarzer oder silberner Ausführung kaufen können, waren im regulären Verkaufsprogramm seinerzeit nur silbern verchromte Ausführungen erhältlich. Die schwarz lackierten Leica M Kameras und Objektive wurden in sehr kleinen Auflagen nur für die Pressefotografen hergestellt, die zudem mit ihrer Fotoausrüstung in der Regel nicht besonders pfleglich umgegangen sind. Eine solche Kamera in einem schönen Originalzustand ist daher heute eine absolute Rarität und die Nachfrage seitens weltweiter Sammlerkunden nach wie vor äußerst stark. Daher erklären sich die in diesem Bereich teilweise erzielten, außergewöhnlich hohen Preise.“
Einen besonders interessanten Abschnitt im Auktionskatalog bildeten auch in diesem Jahr die seltenen Leica Objektive. Zwei Prototypen der frühen Summilux Objektive mit 35 und 50 mm Brennweite aus der Zeit um 1960 wurden für erstaunliche EUR 275.000,– und EUR 137.500,– zugeschlagen. Ein Versuchsmuster des berühmten ersten Leitz Noctilux Objektivs mit der Lichtstärke von 1:1.2 aus dem Jahr 1964 fand für ebenfalls EUR 137.500,– einen neuen Besitzer. Ein 1200 mm Leitz Telecron Objektiv erzielte einen Zuschlagspreis von EUR 93.750,–. Dieses Supertele-Objektiv entstand zu Versuchszwecken in nur drei Exemplaren für die Münchner Olympiade im Jahr 1972, wurde später aber nie in Serie produziert.
Was Spitzenstücke betrifft, hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass bei WCA nicht nur im Bereich Leitz / Leica, sondern auch insgesamt Spitzenpreise erzielt werden.
Ein besonders spektakuläres Ergebnis erzielte vor diesem Hintergrund ein extrem seltenes Nikon Supertele- Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 1200-1700 mm aus den 1990er Jahren, das seinerzeit nur auf Sonderbestellung gefertigt wurde und von dem insgesamt nur etwa 35 Exemplare geliefert wurden. Mehrere telefonisch zugeschaltete Kunden und Onlinebieter lieferten sich ein spannendes Bietergefecht, sodass das Objektiv schließlich für sagenhafte EUR 425.000,– zugeschlagen wurde. Es handelt sich damit um den weltweit höchsten jemals für ein Nikon Objektiv auf Auktionen erzielten Preis.
Die nächste Auktion von Wetzlar Camera Auctions wird am 12. Oktober 2024 stattfinden. Einlieferungen werden ab sofort angenommen. Informationen unter www.wetzlarcameraauctions.com.
www.wetzlarcameraauctions.com
+49 6441 9822322
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender