Modellierungsstudie der Privatuniversität UMIT TIROL unterstützt Änderung im deutschen Früherkennungsprogramm für Brustkrebs
Modellierungsstudie der Privatuniversität UMIT TIROL unterstützt Änderung im deutschen Früherkennungsprogramm für Brustkrebs
Zukünftig können in Deutschland auch Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren am Mammographie-Screening teilnehmen
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA), das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, hat Ende September eine bedeutende Änderung im deutschen Früherkennungsprogramm für Burstkrebs vorgenommen. Ab voraussichtlich Juli 2024 können auch Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren alle zwei Jahre am Mammographie-Screening teilnehmen. Damit wurde die Altersgrenze für die Teilnahme am Früherkennungsprogramm in Deutschland um fünf zusätzliche Jahre angehoben.
Die Entscheidung zur Erweiterung der Altersgrenze resultierte aus einer umfassenden Nutzenbewertung des unabhängigen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aus Köln, Deutschland basierend auf empirischen Studien und unterstützt durch eine Modellierungsstudie zur expliziten Nutzen-Schadens-Bewertung, die von der UMIT TIROL – Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und -technologie durchgeführt wurde.
MEILENSTEIN IN DER FRÜHERKENNUNG VON BRUSTKREBS
„In unserer Modellierungsstudie wurde eine explizite Nutzen-Schaden-Abwägung für unterschiedliche Altersgruppen im Mammographie-Screening in Deutschland durchgeführt. Da die Datenlage in den empirischen Studien insbesondere für eine Erweiterung des Mammographie-Screenings auf 70- bis 74-jährige Frauen zunächst eher unsicher war, konnten unsere modellbasierten Ergebnisse hier zusätzlich unterstützende Information liefern,” erklärt ASSOC.-PROF. DR. GABY SROCZYNSKI, MPH, die am Institut für Public Health, Medical Decision Making und Health Technology Assessment der Privatuniversität UMIT TIROL die Studie leitete.
Die Entscheidung des G-BA zur Anhebung der Altersgrenze auf 75 Jahre ist ein Meilenstein in der Früherkennung von Brustkrebs. Dies bedeutet, dass zusätzlich ca. 2,5 Mio. Frauen in Deutschland die Möglichkeit haben werden, an diesem Screening teilzunehmen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Teilnahme am Mammographie-Screening weiterhin freiwillig bleibt.
UMIT TIROL IST IN EUROPA MIT WEGWEISEND FÜR ENTSCHEIDUNGSUNTERSTÜTZUNG IN DER KREBSPRÄVENTION
Für die Rektorin der Privatuniversität UMIT TIROL, PROF. DR. HABIL. SANDRA ÜCKERT, ist die Entscheidung des G-BA eine sichtbare Bestätigung der Arbeit, die die Modellierungs-Arbeitsgruppe der UMIT TIROL leistet. „Unsere Arbeitsgruppe ist in Europa mit ihrer Arbeit im Bereich Health Data, Decision Science and Modelling mit wegweisend für die politische Entscheidungsunterstützung in der Krebsprävention und eine tragende Säule des Profilbereiches Health Sciences der Privatuniversität UMIT TIROL“, sagt Rektorin Sandra Ückert. So verwies die Rektorin der UMIT TIROL darauf, dass das Modellierungsteam erst kürzlich unter der Leitung von ASSOC.-PROF. DR. BEATE JAHN maßgeblich zur Empfehlung eines organisierten Darmkrebs-Screening-Programms in Österreich beigetragen hat. Nach einer Nutzenbewertung kam das Nationale Screening-Komitee für Krebserkrankungen in Wien, Österreich zu dem Schluss, dass ein Darmkrebs-Screening-Programm mittels Stuhlbluttest und Koloskopie für Personen zwischen einem Alter von 45 Jahren und 75 Jahren einen substanziellen Nettonutzen bringt.
MODELLIERUNGSSTUDIEN SIND IMMER HÄUFIGER BASIS FÜR POLITISCHE ENTSCHEIDUNGEN IM GESUNDHEITSWESEN
„Die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung basierend auf wissenschaftlicher Erkenntnis und informierter Entscheidung ist Fokus unserer langjährigen Forschungsarbeit insbesondere in der Prävention“, ergänzt der Leiter des Institutes für Public Health Medical Decision Making und Health Technology Assessment der Privatuniversität UMIT TIROL, UNIV.-PROF. DR. UWE SIEBERT und erläutert: „Ergebnisse aus Modellierungsstudien unterstützen immer häufiger politische Entscheidungen im Gesundheitswesen. Durch transparente Bereitstellung von Informationen für unterschiedliche Entscheidungsträger im In- und Ausland hat unsere Forschung in der Krebsprävention maßgeblichen gesundheitspolitischen Einfluss für die Leitlinienentwicklung zur Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung in Deutschland und die Erstellung einer entsprechenden Versicherteninformation, für die Weiterentwicklung des Darmkrebsfrüherkennungsprogramm in Deutschland und Österreich (G-BA Innovationsfond, Nationales Screening-Komitee) und für weitere Bewertungen von verschiedenen Krebsfrüherkennungsmaßnahmen (Haut-, Hoden-, und Prostatakrebs).“
Derzeit wird ein europäisches Forschungsvorhaben zur gemeinsamen Weiterentwicklung, Optimierung und Begleitung verschiedener Screening-Maßnahmen entwickelt, an dem das Modellierungsteam der Privatuniversität UMIT TIROL maßgeblich beteiligt ist.
UMIT TIROL – Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften und -technologie
Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Gaby Sroczynski, MPH
Department für Public Health, Versorgungsforschung und Health Technology Assessment, UMIT TIROL, Tel: +43 (0)508648-4007, Email: gaby.sroczynski@umit-tirol.at
Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert, MPH, MSc
Chair, Department für Public Health, Versorgungsforschung und Health Technology Assessment, UMIT TIROL, Tel: +43 (0)508648-3930, Email: uwe.siebert@umit-tirol.at
Hannes Schwaighofer
Öffentlichkeitsarbeit, UMIT TIROL, Tel: +43 (0)664-4618201, Email: johannes.schwaighofer@umit-tirol.at
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