FSW Schuldenberatung zu Wiener Equal Pension Day: Finanzkompetenz schützt Frauen vor Altersarmut
FSW Schuldenberatung zu Wiener Equal Pension Day: Finanzkompetenz schützt Frauen vor Altersarmut
Mit dem 13. September 2023 haben Wiener bereits so viel Pension bezogen, wie Wienerinnen erst bis zum Jahresende erhalten werden.
Niedrige Pensionsbezüge verstärken weibliche Altersarmut. Gerade Frauen sollten bereits in jungen Jahren über ihre finanzielle Sicherheit nachdenken. Der Wiener Equal Pension Day am 13. September mahnt einmal mehr, dass Frauen nach wie vor besonders vulnerabel sind, in Altersarmut zu geraten. „Dabei sind jedoch nicht wie oft vermutet die durch eine Karenz niedrigeren Versicherungszeiten ausschlaggebend, sondern die durchschnittlich niedrigeren Gehälter während des gesamten Arbeitslebens. Der größte Hebel bei dem Frauen ansetzen können, ist das eigene Gehalt, und das bereits ab dem ersten Job“, so Gudrun Steinmann, Leiterin der Finanzbildung in der Fonds Soziales Wien Schuldenberatung (FSW Schuldenberatung).
Frauen ab 60 Jahren wenden sich mit einer durchschnittlichen Überschuldung von 40.000-50.000 Euro an die FSW Schuldenberatung. „Bei Frauen, egal in welchem Alter, bemerken wir in den Beratungsgesprächen immer noch, dass die eigenen Finanzen ein schambehaftetes Thema sind“, weiß Steinmann. Im ersten Halbjahr 2023 waren 40 % der Kund:innen der FSW Schuldenberatung Frauen: „Wir sehen, dass sich Frauen verstärkt in der zweiten Lebenshälfte mit Schuldenproblemen an uns wenden. Oft spielen hier ungeplant eingetretene veränderte Lebensumstände wie Scheidung, Jobverlust oder auch Tod des Partners oder der Partnerin eine Rolle.“
_FINANZFÜHRERSCHEIN – ALTERSARMUT JUNG VERHINDERN_
„Das Pensionssystem ist in Österreich dem Arbeitsmarkt nachgelagert, das heißt das Pensionssystem kann Ungleichheiten aus dem Arbeitsleben, die Gehälter betreffend, dann nicht mehr ausgleichen“, so Steinmann. Sogenannte „typische Frauenberufe“ sind oftmals mit geringeren Einkommensniveaus verbunden: „Hier fehlt das Bewusstsein, welche Berufsgruppen mit welchen Gehältern verknüpft sind. Auch dass sich nach einer Karenz eine Teilzeitbeschäftigung unter der eigenen Qualifikation negativ auf die Pensionsbezüge auswirkt“, fasst Steinmann ihre Erfahrungen bei den Workshops des Finanzführerscheins an Schulen zusammen. „Für Frauen ist es besonders wichtig, finanziell unabhängig zu sein. Und sich nicht, wie es vielleicht in den Generationen davor der Fall war, auf den Partner zu verlassen. Genau darum gehen wir mit dem Finanzführerschein in die Schulen, damit wir hier auch junge Frauen gezielt erreichen und sie ermutigen, ihre Finanzen selbstbestimmt in die Hand zu nehmen“, so Steinmann. Mit dem FSW-Finanzführerschein an Polytechnischen Schulen und Berufsschulen wird den Schülerinnen essentielle Finanzkompetenz fürs spätere Leben gelehrt. Bereits über 5.500 Schüler:innen haben den Finanzführerschein erfolgreich absolviert.
_PRÄVENTION VON ALTERSARMUT_
„Nicht nur in der Pension, sondern das ganze Leben lang, ist es ratsam einen Notgroschen von drei bis sechs Monatsgehältern auf der Seite zu haben und die eigenen Einnahmen und Ausgaben zu kennen. Darüber hinaus Angespartes kann etwa für eine Altersvorsorge veranlagt werden, das heißt nicht nur alles in eine Aktie oder einen Fonds investieren. Auch sollte man bereits frühzeitig evaluieren, kann ich mir den jetzigen Lebensstil auch noch in der Pension leisten? Kann ich mir meine Wohnung oder mein Konsumverhalten auch noch im späteren Leben finanzieren?“, fasst Steinmann die grundlegenden Maßnahmen zusammen.
ÜBER DIE FSW SCHULDENBERATUNG
In Wien wohnende Privatpersonen erhalten bei der Schuldenberatung, eine gemeinnützige Beratungsstelle des Fonds Soziales Wien, kostenlose und auf Wunsch anonyme Beratung zu Finanzthemen. Überschuldete Menschen werden durch die geschulten Schuldenberater:innen unterstützt ihre rechtliche und wirtschaftliche Situation zu klären. Dabei werden individuelle Lösungsstrategien entwickelt, die bis zur Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung eines Privatinsolvenz reichen. Im Jahr 2022 wurden von der FSW Schuldenberatung Wien insgesamt 11.957 Kund:innen betreut.
Julia Riedler
Pressesprecherin Fonds Soziales Wien
Tel.: + 43 676 8289 20924
E-Mail: presse@fsw.at
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