Neue „dokFilm“-Reihe „Österreichische Originale“ am 3. September: „Sammy Konkolits – Der Mundartmaler und seine Teufelsrutsche“
Neue „dokFilm“-Reihe „Österreichische Originale“ am 3. September: „Sammy Konkolits – Der Mundartmaler und seine Teufelsrutsche“
Danach: „Die Stimme des Weinviertels“ und „Alltagsgeschichte“-Klassiker „Denn Hundeherzen schlagen treu“ – ab 22.15 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Sie sind Stars, zumindest in ihrem Grätzel, in ihrem Bezirk, in ihrem Milieu. Man kennt sie, man redet über sie, weil sie etwas Besonderes machen oder können. Sie sind die bunten Hunde, die schrägen Vögel, vielleicht auch die schwarzen Schafe, die Unikate, die Ausnahmeerscheinungen – einfach die, die auffallen. „Österreichische Originale“ heißt eine neue Reihe der ORF-TV-Kultur, in der Regisseurin Jennifer Rezny Menschen porträtiert, die identitätsstiftend sind für ihr soziales Biotop, ihre Nachbarschaft, ihr Viertel. Zum Auftakt steht Sammy Konkolits im Mittelpunkt:
Schausteller, „Mundart-Maler“, preisgekrönter Plattencover-Gestalter. Im Altwiener Jargon würde man ihn als „Hutschenschleuderer“ bezeichnen, er ist längst eine Institution wie auch sein Fahrgeschäft im Wiener Wurstelprater: der Toboggan – der „Rudschduam“ des Teufels. Der ORF-„dokFilm“ am Sonntag, dem 3. September 2023, präsentiert diese „Österreichischen Originale“ um 22.15 Uhr in ORF 2. Die Filmmusik lieferte Wienerlied- und Blues-Star Ernst Molden.
Danach erkundet die neue Dokumentation „Die Stimme des Weinviertels“ (22.50 Uhr) den spezifischen Klang der Region und seiner singenden Bevölkerung: Auf dieser musikalischen Reise begleitet das Filmteam um Regisseur Matthias Wintersteiger den für seine offenen Singrunden bekannten „Lagerfeuermann“ Ali Foeger.
Um die „zwischenmenschliche Beziehung“ zwischen Hundeliebhaberinnen und -liebhabern und ihren vierbeinigen Liebesobjekten geht es in Elizabeth T. Spiras anschließendem „Alltagsgeschichte“-Klassiker „Denn Hundeherzen schlagen treu“ (23.30 Uhr) aus dem Jahr 1991. Fans des ORF-Formats finden alle 60 Folgen zum Streamen auf Flimmit (flimmit.at), bis 4. September zeigt ORF III montagabends ausgewählte Filme der Reihe.
„Österreichs Originale: Sammy Konkolits – Der Mundartmaler und seine Teufelsrutsche“ (22.15 Uhr)
25 Meter ragt der Toboggan, der älteste Rutschturm der Welt, in die Höhe. 1913 wurde er in Betrieb genommen, im Zweiten Weltkrieg brannte er völlig ab, 1946 erfolgte seine Wiedererrichtung nach Originalplänen. Schon als Kind war Sammy Konkolits von des „Teufels Rutsch’“ fasziniert, als Anfang der 2000er Jahre der Abbruch drohte, handelte der Wiener gemäß seinem Motto „Jetzt erst recht!“. Er übernahm den Turm, ließ ihn sanieren und sattelte so mit seiner damaligen – 2017 unerwartet verstorbenen – Lebensgefährtin Gabi auf ein Leben als Schausteller um. Dass er aus dem Raster der so genannten Normalität fällt, ja, als schräg gilt, ist ihm bewusst:
„Wenn man von Haus aus schräg denkt, so wie ich das tue, braucht man sich dafür auch nicht anstrengen.“
Von klein auf zieht es den ausgebildeten Vermessungstechniker zur Malerei. Auch auf diesem Feld sind ihm Widerstände Herausforderung. Sammy Konkolits ist Autodidakt, malt in altmeisterlichem Stil – und dies, obwohl er farbenblind ist: „Der Beethoven hat nichts gehört und hat Musik geschrieben. Und ich male eben, obwohl ich farbenblind bin. Das ist alles eine Kopfsache.“ Mitte der 1980er Jahre gestaltete er das Plattencover zu Hans Krankls Maxi-Single „Lonely Boy“ – und wurde dafür mit einem Amadeus Award ausgezeichnet. So nahm seine künstlerische Karriere Fahrt auf. Im 10. Wiener Gemeindebezirk aufgewachsen, ist er mit breitestem Dialekt vertraut. Ihm ist wichtig, dass der Wiener Schmäh erhalten bleibt und er verewigt ihn auch optisch – als „Mundartmaler“ eben. Sein Berufsleben ordnet Sammy nach den Jahreszeiten: In den warmen Monaten ist er Schausteller, winters zieht er sich hinter die Staffelei zurück. Für die musikalische Begleitung in der ersten Folge der „Österreichischen Originale“ sorgt Ernst Molden – mit der Moritat vom „Rudschduam“.
„Die Stimme des Weinviertels“ (22.50 Uhr)
Der für seine offenen Singrunden bekannte „Lagerfeuermann“ Ali Foeger begibt sich gemeinsam mit Filmemacher Matthias Wintersteiger auf eine mehrtägige Tour durch das Weinviertel. Er ist auf der Suche nach dem spezifischen Klang von Gänserndorf, Retz, Mistelbach & Co. und lädt die Menschen, die ihm auf seiner Reise begegnen, zum gemeinsamen Singen ein. Das Objektiv der Kamera erfasst bei dieser außergewöhnlichen Stimmensuche vor allem Persönlichkeiten, die sich wohl keinem TV-Casting der Welt stellen würden. So singt der „Lagerfeuermann“ mit dem Kaplan von Ernstbrunn im Duett „Weus’d a Herz hast wia a Bergwerk“ oder bekommt bestens gelaunte Radtouristinnen und -touristen vor das Mikrofon. Ein Politiker durchbricht seinen aus der Kindheit herrührenden Glaubenssatz „Ich kann nicht singen“ und im Lehrerzimmer der Mittelschule ertönt ein augenzwinkerndes „We Don’t Need No Education“ von Pink Floyd. Zwischen den teils sehr emotionalen Gesangsdarbietungen rückt die einzigartige Schönheit des Weinviertels selbst in den Fokus. Die Dokumentation begleitet den Musiker auf seinem Abenteuertrip im grünen Oldtimer von Obersiebenbrunn bis Korneuburg.„Die Stimme des Weinviertels“ ist ein liebevolles, leidenschaftliches Filmporträt der Region sowie seiner Bewohnerinnen und Bewohner.
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