Kinderkrebs: „Neues“ Immunsystem spricht besser auf Therapie an

Kinderkrebs: „Neues“ Immunsystem spricht besser auf Therapie an

FORSCHER:INNEN DER ST. ANNA KINDERKREBSFORSCHUNG UND DER EBERHARD KARLS UNIVERSITÄT TÜBINGEN ZEIGTEN, DASS EINE IMMUNTHERAPIE NACH EINER STAMMZELLTRANSPLANTATION BESTIMMTE NERVENTUMORE BEI KINDERN NACHHALTIG BEKÄMPFT. ENTSCHEIDEND IST DABEI, DASS DURCH STAMMZELLEN EINES ELTERNTEILS ERKRANKTE KINDER MIT EINEM NEUEN IMMUNSYSTEM AUSGESTATTET WERDEN, DAS WESENTLICH BESSER AUF IMMUNTHERAPIEN ANSPRICHT. DIESE ERGEBNISSE EINER FRÜHEN KLINISCHEN STUDIE WURDEN IM RENOMMIERTEN _JOURNAL OF CLINICAL ONCOLOGY_ VERÖFFENTLICHT.

Kindliche Tumore des Nervensystems, sogenannte Neuroblastome, sind mit einer ungünstigen Prognose verbunden, wenn der Tumor als Hochrisikotyp eingestuft wird. Besonders schlecht stehen die Chancen, wenn es sich bereits um einen Rückfall des Tumors handelt. In diesem Fall führte eine Immuntherapie nach einer Stammzelltransplantation nun zu einem langfristigen Tumorrückgang bei einem beträchtlichen Anteil der untersuchten Patient:innen, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die Überlebensrate konnte – verglichen mit einer früheren Studie – gesteigert werden.

„Nach der Transplantation von Stammzellen eines Elternteils sind die Patient:innen mit einem neuen Immunsystem ausgestattet. Das ermöglicht eine bessere Immunantwort auf die nachfolgende Immuntherapie und führt zu entscheidend besseren Ergebnissen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Ruth Ladenstein, Leiterin der Studien- und Statistikabteilung S2IRP an der St. Anna Kinderkrebsforschung sowie Professorin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien, die als Ko-Erstautorin maßgeblich beteiligt war.

LANGZEITÜBERLEBEN ÜBER 50 PROZENT

„Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von rund acht Jahren sehen wir, dass mehr als die Hälfte der Studienpatient:innen fünf Jahre oder länger überleben“, berichtet Ladenstein (5-Jahres-Gesamtüberleben: 53%). Im Vergleich dazu lag das 5-Jahres-Gesamtüberleben in einer früheren Studie, in der der Stammzelltransplantation keine Immuntherapie nachgeschaltet war, bei nur 23 Prozent. Jene Patient:innen, die auf die vorhergehende Behandlung ein komplettes oder teilweises Ansprechen zeigten, hatten signifikant bessere Überlebenschancen.

Mag. Anna Egger
Science Communication Manager
St. Anna Kinderkrebsforschung /
St. Anna Children’s Cancer Research Institute – CCRI
1090 Wien, Zimmermannplatz 10
P: +43 1 40470 – 4067
E: anna.egger@ccri.at

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