Ö1-Serie „Call me Günther“ über milliardenschwere Betrugsmasche Cybertrading ab 14.7.
Ö1-Serie „Call me Günther“ über milliardenschwere Betrugsmasche Cybertrading ab 14.7.
Wien (OTS) – Die fünfteilige Serie „Call me Günther“ über eine Telefonfreundschaft und die milliardenschwere Betrugsmasche dahinter ist ab 14. Juli in „matrix – computer & neue medien“ zu hören – jeweils freitags ab 19.05 Uhr in Ö1 und als True-Crime-Podcast unter https://sound.orf.at/.
Es ist Juni 2021 als Franziska Tschinderle und Ilir Tsouko, die Reporter:innen dieses für Ö1 und Deutschlandfunk produzierten Podcasts, zum ersten Mal von einer unglaublichen Geschichte hörten. Es geht um Milliarden, die jedes Jahr still und leise in Europa versickern. Und um einen gut bezahlten Job, für den man zwei Dinge gut können muss: lügen und telefonieren. Das war der Anfang einer zwei Jahre langen Recherche. Tsouko lebt zu jener Zeit zwischen Berlin und Tirana, der Hauptstadt Albaniens, wo er vor 33 Jahren geboren wurde. Dort erfährt er von einer geheimen Call-Center Industrie, mit der sich sehr viel Geld verdienen lässt. Betrüger zocken ahnungslose Investoren in Westeuropa ab und sind dabei äußerst erfolgreich. Er erzählt Tschinderle davon, die seit Jahren über den Balkan berichtet und in Wien für das „profil“ arbeitet. Sie kann das, was Tsouko ihr schildert, kaum glauben. Bis sie eines Abends auf eine Party in Prishtina geht, der Hauptstadt des Kosovo. Zwischen Techno-Musik und eisgekühltem Bier erzählt ihr ein Insider, dass es auch in seiner Stadt solche Call-Center gibt. In Prishtina werden massenhaft Anleger:innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz um Millionen betrogen. Zwei Jahre später erscheint der fünfteilige True-Crime-Podcast „Call me Günther“. Er führt die Hörer:innen auf kleine Inseln in der Karibik, wo dubiose Trading-Firmen ihren Sitz haben, in die Welt eines Wiener Ermittlers vom Bundeskriminalamt und in ein Büro auf einem Industriegelände in Oberösterreich, in dem bisher unveröffentlichtes Tonmaterial lagert. Und immer wieder kehrt der Podcast an einen unscheinbaren Ort zurück: in den Keller eines Unternehmers aus Bayern, der über eine Million Euro verloren hat. Dieser Podcast erzählt seine Geschichte und die Geschichte der Menschen, die ihn ausgeraubt haben.
Cybertrading – eine der größten Internet-Betrugsmaschen
Bei Günther Weber (Name von der Redaktion geändert) lief alles rund: Er hat eine Familie gegründet, eine Firma geleitet, ein Vermögen aufgebaut. Als er dieses Geld aber bei der Online-Trading-Plattform FXC Markets anlegt, gerät er in einen Strudel aus Gier, Lügen und psychologischen Tricks. Am Ende ist sein ganzes Geld weg, schlimmer noch: Günther Weber sitzt auf einem Schuldenberg. Bis heute fragt er sich: Wie konnte das passieren? Die Recherche zeigt, Günther Weber ist einer von tausenden, die auf den immer gleichen Betrug hereingefallen sind: Cybertrading. Der Polizei ist das Phänomen erst seit wenigen Jahren bekannt, immer mal wieder liest man Medienberichte über Gerichtsprozesse. Franziska Tschinderle und Ilir Tsouko sind zwei Jahre lang tief in das Phänomen eingetaucht. Sie haben mit Opfern, Psychologen, Tätern und Ermittlern gesprochen und zeigen in ihrem Podcast die unglaubliche Dimension des Phänomens. Ermittler:innen gehen davon aus, dass es sich beim Cybertrading um eine der größten Betrugsmaschen in der Geschichte des Internets handelt. Professionelle Websites und Callcenter gaukeln den Opfern vor, ihr Geld in Finanzprodukte zu investieren, wirtschaften in Wirklichkeit aber in die eigene Tasche. Die Täter dahinter haben ein professionelles Betrugsnetzwerk aufgebaut, in das die Reporter:innen Folge für Folge eintauchen.
„Nichts ist, wie es scheint“
„Ein verhängnisvoller Anruf“ lautet der Titel der ersten Folge von „Call me Günther“ am 14. Juli ab 19.05 Uhr in Ö1. Ein Unternehmer aus Bayern will sein Vermögen auf einer Trading-Plattform anlegen. Über Monate telefoniert er mit seinem persönlichen Finanzberater, bis der plötzlich nicht mehr erreichbar ist – und über eine Million Euro spurlos verschwunden ist. In „Nichts ist, wie es scheint“ (21.7.) machen sich die Reporter:innen auf die Suche nach dem Geld. Sie stoßen auf ein Call-Center im Kosovo und tauchen in die Szene der Investmentbetrüger ein. Die Überraschung: Alles ist unter den Augen der Öffentlichkeit abgelaufen. Um „Die vier Säulen“ des Cybertrading geht es in der dritten Folge (28.7.). Herr Weber ist kein Einzelfall. Ermittler sprechen von einer der größten Betrugsmaschen in der Geschichte des Internets. In einem Hotel im niederländischen Den Haag bekommen Franziska Tschinderle und Ilir Tsouko erstaunliche Einblicke. In „Ein Gangster mit Ambitionen“ (4.8.) gehen die Reporter:innen der Frage nach, wer der Mann ist, der das Call-Center im Kosovo geleitet hat. Sie machen sich auf eine Reise in seine Vergangenheit auf und lernen die Menschen hinter dem Betrug besser kennen. „Wie Hydra“ lautet der Titel der letzten Folge am 11. August. Herr Weber hat die Hoffnung, sein Geld wiederzubekommen, noch nicht aufgegeben. Immer wieder wird er von sogenannten Recovery-Scams kontaktiert. Wie funktioniert die Psychologie hinter dem Betrug? Das Programm von Ö1 im Detail ist abrufbar unter https://oe1.orf.at/.
ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Isabella Henke
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