„Todesfalle Mallorca – Glück und Unglück im Exil“: „Universum History“ über den Überlebenskampf prominenter Antifaschisten

„Todesfalle Mallorca – Glück und Unglück im Exil“: „Universum History“ über den Überlebenskampf prominenter Antifaschisten

Am 30. Juni um 23.10 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Auf der Flucht vor den Nazis kamen viele jüdische Familien und Oppositionelle aus Deutschland nach Mallorca. Als 1936 der von Hitler unterstützte Franco-Putsch stattfindet, sitzen sie in der Falle. „Universum History“ zeigt am Freitag, dem 30. Juni 2023, um 23.10 Uhr in ORF 2 in der neuen Dokumentation „Todesfalle Mallorca – Glück und Unglück im Exil“ von Christian Buckard und Daniel Guthmann (ORF-Bearbeitung: Katharina Gruber) den Überlebenskampf prominenter Antifaschistinnen und Antifaschisten wie etwa des Schriftstellers Franz Blei und des Pazifistenpaares Luise und Heinz Kraschutzki.

In den 1930er Jahren wird die Baleareninsel Mallorca zu einem Anziehungspunkt für Emigrantinnen und Emigranten aus Deutschland. Im demokratischen Spanien der Zweiten Republik fühlen sie sich sicher. In der Inselhauptstadt Palma gibt es schon länger eine deutschsprachige Kolonie: Es existiert eine wirtschaftlich unabhängige, intellektuelle Gemeinschaft, die Anfang der dreißiger Jahre bereits so groß ist, dass sie eine eigene Schule unterhält. In der Nähe lebt beispielsweise das ältere jüdische Ehepaar Ernst und Irene Heinemann aus Magdeburg mit seinen Töchtern. Auch in dem kleinen, abgelegenen Fischerdorf Cala Ratjada spielt sich ein deutschsprachiges intellektuelles Leben ab: Hier haben sich der österreichische Schriftsteller Franz Blei, das Pazifistenehepaar Luise und Heinz Kraschutzki, der Maler Rudolf Levy, der Dichter Karl Otten und der Journalist Arthur Seehof wie in einem idyllischen Paradies niedergelassen.

Doch als im Juli 1936 General Franco gegen die Republik putscht, fällt Mallorca über Nacht in die Hände der Faschisten und wird zur tödlichen Falle. Die von Italien unterstützten Todesschwadronen Francos durchkämmen die Insel, nur wenigen gelingt die Flucht – Tausende werden ermordet. Der französische Schriftsteller Georges Bernanos, der zunächst mit den Putschisten sympathisiert hat, wird zum Augenzeugen des Terrors auf Mallorca. Während es den meisten deutschen Emigrantinnen und Emigranten gelingt, Mallorca zu verlassen, werden die Heinemanns in den Selbstmord getrieben. Der Pazifist Heinz Kraschutzki wird festgenommen und entgeht nur knapp dem Tod. Die Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs spiegelt sich wie unter einem Brennglas auf der kleinen Insel.

Am Beispiel mehrerer Lebensgeschichten Betroffener und ihrer Nachfahren zeichnet die Dokumentation den Überlebenskampf und die dramatische Situation auf Mallorca nach. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten vom Leben auf der Insel und der blutigen faschistischen Machtübernahme. Ergänzt werden die Berichte durch berührende Ausschnitte aus Briefen und persönlichen Erinnerungen, die ein Stimmungsbild der Zeit zeichnen.

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