ORF-„matinee“-Doppel: Fronleichnam à la française mit u. a. Dirigentenporträt „Yannick Nézet-Séguin“ zum Sommernachtskonzert

ORF-„matinee“-Doppel: Fronleichnam à la française mit u. a. Dirigentenporträt „Yannick Nézet-Séguin“ zum Sommernachtskonzert

Am Sonntag: „Gautier Capuçon und das Cello“, „Traumschlösser und Ritterburgen – vom Weinviertel nach Tschechien“ u. v. m

Wien (OTS) – Zwei abwechslungsreiche Kulturvormittage präsentiert ORF 2 am kommenden Feiertag und Sonntag:

So steht die von Teresa Vogl moderierte „matinee“ zu Fronleichnam, am Donnerstag dem 8. Juni 2023, ab 9.05 Uhr in ORF 2 ganz im Zeichen von Frankreich und spiegelt damit das Motto des am gleichen Abend stattfindenden Sommernachtskonzerts der Wiener Philharmoniker in Schönbrunn (live-zv. in ORF 2 und 3sat) wider. Zunächst unternimmt der Film „Wilde Schlösser“ einen Ausflug zur südfranzösischen Burg Carcassonne, gefolgt von einem Porträt des kanadisch-französischen Dirigenten „Yannick Nézet-Séguin“ (9.50 Uhr), der am Abend sein Pultdebüt beim Sommernachtskonzert gibt. Abschließend erforscht eine Ausgabe der Reihe „Der Geschmack Europas“ (10.45 Uhr) die bergige französische Mittelmeerinsel Korsika.
Die von Peter Schneeberger präsentierte „matinee“ am Sonntag, dem 11. Juni, stellt um 9.05 Uhr in ORF 2 zunächst „Traumschlösser und Ritterburgen – Vom Weinviertel nach Tschechien“ vor und rückt anschließend in „Gautier Capuçon und das Cello“ (9 50 Uhr) den französischen Cellisten in den Mittelpunkt, der beim letztjährigen Sommernachtskonzert als Solist auftrat und heuer bei der Sommernachtsgala in Grafenegg (am 23. Juni live-zv. in ORF 2) zu erleben sein wird. Auf „Die Kulturwoche“ (10.35 Uhr) mit spannenden Berichten und Tipps folgt eine Ausgabe der Kurzreihe „Ikonen Österreichs“ (10.45 Uhr) über die legendäre Ostarrichi-Urkunde – jenes eigentlich völlig unbedeutende Schriftstück aus dem Jahr 996, das erstmals den Namen „Ostarrichi“ – Österreich – erwähnt und erst viel später als Grundsteinlegung des „Tausendjährigen Österreich“ gefeiert wurde.

Donnerstag, 8. Juni:

„Wilde Schlösser – Carcassonne“ (9.05 Uhr)

Am Fuße der französischen Pyrenäen liegt Carcassonne, eine der ältesten und beeindruckendsten Burgen Europas. Über Jahrhunderte bauten die verschiedensten Herrscherhäuser diese zu einer der größten Festungen Europas aus. Noch heute sind in den Bergen um Carcassonne Wildschweine und seltene Wasservögel heimisch und selbst in den Gemäuern der Burg leben Echsen und Raubvögel. Die fruchtbaren Böden, die Sonne Südfrankreichs und das Salz vom nahen Mittelmeer ermöglichten den Menschen immer schon reiche Ernte und sorgten für Wohlstand in der Region. Gleichzeitig entstand in diesem Naturparadies eine christliche Bewegung, die Bescheidenheit nicht nur predigte, sondern auch lebte – eine Seltenheit im mittelalterlichen Europa. Die Katharer bauten nicht einmal eigene Kirchen, sondern nutzten die Natur selbst als ihre Gotteshäuser, was in den Augen der katholischen Kirche als Ketzerei galt und von ihr gnadenlos verfolgt wurde, wie der Film von Mathias Glück und Robert Wiezorek zeigt.

„Yannick Nézet-Séguin“ (9.50 Uhr)

Geboren 1975 in Montreal, studierte Yannick Nézet-Séguin Klavier, Dirigieren, Komposition und Kammermusik am Conservatoire de musique de Québec. Mit 25 Jahren wurde er zum Musikdirektor des Orchestre Métropolitain seiner Heimatstadt ernannt, von 2008 bis 2018 war er Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters Rotterdam. Mit seinem Weggang blieb er dort Ehrendirigent und wechselte als Musikdirektor an die MET in New York. Seine Interpretationen zeichnen sich durch Subtilität, Energie und Kraft aus. Seine intensive Musikalität und sein eingängiger Enthusiasmus haben ihn bei den besten Orchestern der Welt ungemein beliebt gemacht. Seit Jahren ist Yannick Nézet-Séguin daher auch eng mit den Wiener und Berliner Philharmonikern verbunden. Unter der Regie von Christiaan van Schermbeek begleitete ihn ein Kamerateam über einen langen Zeitraum: Entstanden ist ein ambitioniertes, witziges und intimes Porträt über einen faszinierenden Dirigenten, der die Welt im Sturm zu erobern scheint.

Der Geschmack Europas – Korsika (10.45 Uhr)

Lojze Wieser und Martin Traxl, der Regie bei dieser Folge führte, erkunden auf ihrer kulturkulinarischen Reise durch europäische Regionen die „Insel der Schönheit“, Korsika, wo sie neben der beeindruckenden und vielseitigen Landschaft, den urigen Dörfern und geschichtsträchtigen Hafenstädten wie Bastia oder Calvi auch die traditionellen Produkte und Speisen entdecken. Die unzähligen knorrigen Kastanienbäume lieferten jahrhundertelang das Grundnahrungsmittel der Korsinnen und Korsen, das Kastanienmehl, und sind auch heute noch in den Küchen, Backstuben und in der Imkerei sehr geschätzt. Auch Zitronen und Oliven sind weder aus der Vegetation noch aus der korsischen Kulinarik wegzudenken. Der Brocciu, ein aus Schaf- oder Ziegenmilch hergestellter Frischkäse, gilt als kulinarisches Wahrzeichen der Insel. Von deftig-würzigen Wurst-Produkten wie zum Beispiel der Coppa bis hin zu zarten, frisch gefangenen Langusten, Süßgebäck und duftenden Erzeugnissen aus heimischen Zitrusfrüchten hat Korsika eine Fülle an Geschmäckern zu bieten.

Sonntag, 11. Juni:

„Traumschlösser und Ritterburgen – Vom Weinviertel nach Tschechien“ (9.05 Uhr)

Zwischen UNESCO-Weltkulturerbe, vielbesuchten Schauburgen und mächtigen Wehranlagen – die Burgen und Schlösser des Weinviertels sowie des tschechischen Grenzgebiets sind lebhafte Monumente einer bewegten Geschichte. Der Film von Valentin Badura führt von der Burg Kreuzenstein, die im Dreißigjährigen Krieg vollends zerstört und Ende des 19. Jahrhunderts als neuromantische Schauburg wiederaufgebaut wurde, bis zum Schloss Wilfersdorf an der österreichisch-tschechischen Grenze, das sich seit 1436 durchgehend im Besitz der Familie Liechtenstein befindet. Weiter geht die Reise nach Südmähren zum Schloss Valtice, dem ehemaligen Wohnsitz der Dynastie, sowie ins nahegelegene Anwesen Lednice, das ehemaligen Sommerschloss der Fürstenfamilie. Die elegante Kulturlandschaft zwischen den Prunkbauten wurde sogar als „Garten Europas“ deklariert. Im Nordwesten des Weinviertels thront über der kleinsten Ortschafts Österreichs die Burg Hardegg, eine Wehranlage, die im 12. Jahrhundert von den Grafen von Plain und Hardegg errichtet wurde. Den Abschluss der filmischen Entdeckungsreise bildet Grafenegg. Die wohl bedeutendste Schlossanlage des romantischen Historismus in Österreich mit der futuristisch anmutenden Open-Air-Bühne Wolkenturm bildet jeden Sommer die Kulisse für einzigartige Konzerte.

„Gautier Capuçon und das Cello“ (9.50 Uhr)

Der charismatische Cellist Gautier Capuçon tritt in diesem Jahr als Solist bei der „Sommernachtsgala Grafenegg“ auf. Die Dokumentation von Beatrix Conrad stellt das Verhältnis des Ausnahmemusikers zu seinem Instrument in den Mittelpunkt: „Ich habe mehrere Jahre gebraucht, um es zu zähmen. Wahrscheinlich würde es das Gleiche über mich sagen“, sagt der Franzose über sein mehr als 300 Jahre altes Cello des venezianischen Geigenbauers Matteo Goffriller aus dem Jahr 1701.
Capuçon berichtet von der Wildheit und den facettenreichen Ausdrucksmöglichkeiten für fast alle Repertoiresparten seines Instruments. Als musikalisches Hauptwerk steht das Cellokonzert von Antonín Dvořák im Zentrum des Films, gespielt von Gautier Capuçon gemeinsam mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Alan Gilbert.

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