Start der Caritas Haussammlung NÖ: Preise steigen, Nächstenliebe auch
Start der Caritas Haussammlung NÖ: Preise steigen, Nächstenliebe auch
Juni und Juli sind Haussammler*innen aus niederösterreichischen Pfarren unterwegs und bitten um Spenden zugunsten von Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen.
Explodierenden Preise bei Energie- und Lebensmittelpreisen sowie die Rekordinflation haben spürbare Folgen für uns alle. Besonders gravierend sind diese Auswirkungen aber für Menschen, die schon bisher nur knapp über die Runden gekommen sind. In Niederösterreich sind 14 % der Bevölkerung – das sind 236.000 Menschen – armutsgefährdet, so die offiziellen Zahlen der Statistik Austria. „Im Rahmen einer Studie hat die Caritas gemeinsam mit dem Sozialforschungsinstitut SORA 400 Klient*innen der Caritas Sozialberatung in Wien und Niederösterreich interviewt. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten wurden diese zu ihrer aktuellen Lebenssituation befragt“, berichtet Generalsekretär Christoph Riedl, im Rahmen der heutigen Pressekonferenz zum Start der Haussammlung 2023 der Caritas Diözese St. Pölten.
ERGEBNIS DER BEFRAGUNG: TEUERUNGEN ERHÖHEN DRUCK DRAMATISCH
8 von 10 Klient*innen leiden den Ergebnissen der Studie zufolge unter erheblicher materieller und sozialer Deprivation – als massive materielle und soziale Einschränkungen.
Knapp 70 Prozent der Hilfesuchenden hätte nie gedacht, je auf unsere Unterstützung angewiesen zu sein. Und mehr als die Hälfte der Befragten sind überzeugt, dass sie langfristig Hilfe benötigen werden.
94 Prozent der Befragten können sich darüber hinaus keine regelmäßigen Freizeitaktivitäten leisten. Mehr als 85 Prozent der Befragten mussten sich angesichts der Inflation verschulden oder sind auf finanzielle Hilfe angewiesen.
ANFRAGEN IN DEN SOZIALBERATUNGSSTELLEN STAK GESTIEGEN
„Daher ist es nicht verwunderlich, dass in den Caritas Sozialberatungsstellen die Anfragen heuer stark gestiegen sind“, betont Caritas St. Pölten Generalsekretär Christoph Riedl. Insgesamt gab es 2023 in der Sozialberatung der Caritas St. Pölten zum Stichtag 15. Mai bereits 6.475 Kontakte mit Klient*innen. Insgesamt wurden bereits rund 400.000 Euro an Unterstützungszahlungen für Klient*innen ausgezahlt.
„Bundes- und Landesregierung haben in den vergangenen Monaten und Jahren viele Maßnahmen und Milliarden-Pakete gegen die Teuerungswelle auf den Weg gebracht. Aber es zeigt sich immer mehr, dass das Sozialsystem in Österreich zwar hilft, aber die Leistungen nicht mehr ausreichen, um Menschen mittel- und langfristig abzusichern. Unser Sozialsystem ist nicht mehr das sichere, letzte Auffangnetz für Menschen in Not, das es einmal war.“ so Riedl.
Armut kann jeden treffen – in Österreich, in Niederösterreich, im eigenen Ort. „Aus meiner Sicht ist es daher unerlässlich, an den notwendigen Reformen der Sozial- und Versicherungsleistungen zu arbeiten. So braucht es etwa eine echte bedarfsorientierte Mindestsicherung, die sich an den realen Kosten der Menschen für Wohnen, Energie und Lebensmittel orientiert; sowie eine Erhöhung der Ausgleichszulage etwa für Mindestpensionist*innen oder Notstandhilfebezieher*innen auf die Armutsgefährdungsschwelle von rund 1.390 Euro für einen Ein-Personen-Haushalt.“ fordert Caritas St. Pölten Generalsekretär Christoph Riedl.
HAUSSAMMLUNG IN DEN PFARREN
Im Juni und Juli klopfen rund 4.000 Haussammler*innen der Caritas an unzählige Türen in der Diözese St. Pölten. Jeder Euro der Caritas Haussammlung kommt Menschen in Not in Niederösterreich zu Gute.
FOTOS & INFORMATIONEN
Mag. Petra Riediger-Ettlinger
Kommunikation Caritas St. Pölten
petra.riediger-ettlinger@caritas-stpoelten.at
Mobil +43 676-83 844 7785
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