ÖAMTC: 290 Verkehrstote an Pfingstwochenenden in den letzten 30 Jahren
ÖAMTC: 290 Verkehrstote an Pfingstwochenenden in den letzten 30 Jahren
Club rät zu defensiver Fahrweise und erhöhter Konzentration
Wien (OTS) – Pfingsten steht bevor und verspricht gutes Wetter. Das verlängerte Wochenende war in den vergangenen Jahren jedoch immer wieder von schweren Verkehrsunfällen überschattet: Seit 1993 starben in Österreich 290 Menschen bei Verkehrsunfällen zu Pfingsten (Quelle:
Statistik Austria). Das schwärzeste Pfingstwochenende ereignete sich 1979 mit 45 Verkehrstoten. In den pandemiebeeinträchtigten Vorjahren gab es mit einem (2022) bzw. zwei (2021) Verkehrstoten die bislang geringsten Opferzahlen zu Pfingsten. Blickt man auf die österreichische Unfallstatistik 2023, sind nach vorläufigen Zahlen des BMI bereits 123 Personen im Straßenverkehr tödlich verunglückt (Stand: 23. Mai).
ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé über die Unfallursachen und worauf Verkehrsteilnehmende achten sollten: „Zu Pfingsten sind vermehrt unterschiedlichste Verkehrsteilnehmergruppen unterwegs – mit Auto, Motorrad, Moped und Fahrrad oder zu Fuß. Umso wichtiger ist es, sich defensiv und aufmerksam fortzubewegen und mit Fehlern anderer zu rechnen. Auch angepasste Geschwindigkeit sowie die Einhaltung des geforderten Sicherheitsabstandes leisten einen wesentlichen Beitrag für sichere Straßen.“
Motorradfahrer:innen zu Saisonbeginn besonders unfallgefährdet
In der Vergangenheit war fast jede:r zweite Verkehrstote zu Pfingsten mit einem Motorrad unterwegs. Aufgrund des bis dato durchwachsenen Frühlings und verregneten Mai gab es bislang nur wenige Möglichkeiten für Biker:innen, ausgedehnte Touren zu unternehmen. Das könnte sich mit dem aktuellen Schönwetter nun ändern. „Gerade zu Saisonbeginn müssen Motorradfahrer:innen darauf achten, es langsamer anzugehen. Fast 40 Prozent aller Motorradunfälle sind Alleinunfälle – verursacht durch nicht angepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und Ablenkung oder missglückte Überholmanöver“, erklärt Nosé und führt weiter aus:
„Biker:innen sollten die Geschwindigkeit stets an die Fahrbedingungen anpassen, vorausschauend fahren und auch mit Unerwartetem rechnen.“ Mit einer verbesserten Fahrtechnik können Unfälle verhindert werden:
„Das sollte man insbesondere nach einer längeren Fahrpause wieder trainieren.“
Verkehrsteilnehmende und Exekutive sind gefordert
Für den sicheren Verlauf des Pfingstwochenendes braucht es ein gutes Zusammenspiel zwischen Verkehrsteilnehmer:innen und Exekutive. Eine verstärkte Präsenz der Polizei mit zusätzlichen Kontrollen wäre zielführend. „Die Sichtbarkeit der Exekutive auf Österreichs Straßen ist essenziell, da nachhaltige Verkehrserziehung vor allem durch polizeiliche Anhaltungen erzielt werden kann“, erklärt der ÖAMTC-Verkehrstechniker. Neben den Hauptverkehrsrouten sollten vor allem stark befahrene Motorrad- und Ausflugsrouten verstärkt überwacht werden. Nosé: „Eine sichtbare Präsenz der Polizei fördert die Aufmerksamkeit und das korrekte Verhalten der Verkehrsteilnehmenden am besten.“
Verkehrstote und Unfälle mit Personenschaden (UPS) in
Österreich zu Pfingsten
Jahr Verkehrstote UPS
2007 21 497
2008 5 521
2009 9 425
2010 6 440
2011 9 424
2012 6 519
2013 4 466
2014 13 647
2015 9 333
2016 4 341
2017 6 528
2018 8 392
2019 9 582
2020 2 333
2021 1 332
2022 4 –
Quelle: Statistik Austria, BMI; Bearbeitung: ÖAMTC Unfallforschung
Verkehrstote in Österreich zu Pfingsten nach Art der Verkehrsteilnahme
Jahr Fahrrad zu Fuß Lkw Moped Motorrad Pkw Sonstige
2012 2 0 0 0 1 3 0
2013 0 1 0 1 1 1 0
2014 1 0 0 1 9 2 0
2015 0 2 1 0 0 6 0
2016 1 0 0 0 0 3 0
2017 0 0 0 0 3 2 1
2018 1 1 1 0 3 1 1
2019 1 0 0 0 6 2 0
2020 1 0 0 0 1 0 0
2021 0 0 0 0 0 1 0
2022 0 0 0 0 3 1 0
Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: ÖAMTC Unfallforschung
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