Kraftwerksprojekt Lünersee II: LH Wallner und Illwerke sollen statt Werbetrommel Hausaufgaben erledigen

Kraftwerksprojekt Lünersee II: LH Wallner und Illwerke sollen statt Werbetrommel Hausaufgaben erledigen

Ob Vorarlberg oder ob die Steiermark das leistungsmäßig größte Kraftwerk hat ist zweitrangig

Die Umweltorganisation VIRUS fordert den Vorarlberger Landeshauptmann Wallner und die Illwerke auf sich beim erst in der Planungsphase befindlichen Kraftwerksprojekt Lünersee II mehr auf die planerischen Hausaufgaben zu konzentrieren als auf große Worte. Sprecher Wolfgang Rehm: „Wie wir beim leistungsmäßig identen zweiten größten Kraftwerksprojekt Koralm in der Steiermark gesehen haben kann ein Kavernenkraftwerk leicht in ein hydrogeologisches Planungsdesaster münden. Deshalb sollten alle Anstrengungen darauf fokussiert werden und nicht auf überzogenem PR-Getue“.

Sowohl hinter dem Vorarlberger als auch beim Steiermärkischen Kraftwerk stünde jeweils die Behauptung das größte Kraftwerk Österreichs errichten zu wollen. Tatsächlich seien die geplanten Maschinensätze mit rund 1000 MW gleich hoch. Unterschiede gebe es wie Rehm betont dennoch: „Das Vorarlberger Projekt ist die Erweiterung einer Kraftwerksgruppe eines gut etablierten Versorgers und bindet in einen vorhandenen Stausee mit 16 mal so großem Reservoir ein wie jener des steiermärkische Pendants geplant ist. Letzteres ist ein reines Pumpseicherkraftwerk ohne Wasserkraft Primärenergie und Abenteuer zweier branchenfremder Forstbetriebe mit großen umweltschädlichen Auswirkungen. Es kommt eben nicht nur auf die  Größe der Maschinen an“.

Bei Lünersee II seien nach derzeitigem Stand des Wissens keine gravierenden Umweltauswirkungen zu erwarten, die Hürde liege in der bautechnischen Herausforderung des Hohlraumbaus und in der Bewältigung geologischer Verhältnisse und Bergwasserzutritte, wenn eines der gerade trendigen Kavernenkraftwerke in den Berg gebaut werden soll. Hier sei immerhin eine Erkundungsbohrung begonnen worden, die sich die steiermärkischen Projektanten erspart hatten um dann aber vor der Situation zu stehen, dass nun Gerichtsgutachter die bautechnische Machbarkeit gutachtlich in Frage gestellt hätten. „Unverständlich ist, warum der Vorarlberer Landeshauptmann Wallner über Monate wiederholt bei einem Projekt, das nur für den deutschen Markt produzieren soll und bei dem frühestens in 2 Jahren eine Einreichung geplant ist, unkonkret Verfahrensbeschleunigung fordert, während die Illwerke offenbar einseitig die Verfahrensdauer gleich üppig auf bis zu 7 Jahre veranschlagt haben„ kritisiert Rehm. Es liege ausschließlich in der Hand der Projektanten, wie schnell es gehe. „Nur wenn alle Hausaufgaben gemacht werden und sorgfältig geplant wird, kann es  ein qualitativ hochwertiges und schnelles Verfahren geben“, so Rehm abschließend.

Wolfgang Rehm, 0699/12419913, wolfgang.rehm@reflex.at

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