Bundesjugendvertretung zum EU-SILC-Bericht: Kinderarmut muss nachhaltig bekämpft werden

Bundesjugendvertretung zum EU-SILC-Bericht: Kinderarmut muss nachhaltig bekämpft werden

BJV appelliert an Regierung, zielgerechte Maßnahmen gegen Kinderarmut zu setzen und fordert fehlenden Aktionsplan ein.

Anlässlich der aktuellen EU-SILC-Zahlen appelliert die Bundesjugendvertretung (BJV) eindringlich an die Regierung, Kinderarmut mit nachhaltigen und zielgerechten Maßnahmen zu bekämpfen. „In Österreich ist jedes 5. Kind von Armut betroffen oder bedroht und das in einem Land mit einem der besten Sozialsysteme der Welt. Hier darf die Politik nicht wegsehen. Die Auswirkungen der aktuellen Krisen und der Teuerung sind noch nicht zur Gänze abschätzbar. Es braucht endlich nachhaltige Maßnahmen, damit Kinderarmut nicht wieder steigt.“

Und auch wenn Kinderarmut in Österreich derzeit auf hohem Niveau stagniert, seit 2019 ist die Zahl an armuts- und ausgrenzungsgefährdeten Kindern in Österreich um 50.000 gestiegen. Armut wirkt sich auf das ganze Leben der betroffenen Kinder aus und beginnt nicht erst, wenn sich die Familie nicht mehr ihre Wohnung leisten kann, sondern viel früher, betont BJV-Vorsitzende Rihab Toumi: „Es geht nicht nur um die Lebenserhaltungskosten. Armut schränkt das Leben von Kindern in vielen Bereichen ein. Sie wirkt sich auf die Bildung, die Gesundheit und die soziale Teilhabe von Kindern aus, wenn diese zum Beispiel nicht, wie ihre Freund*innen auf einen Schulausflug mitfahren oder andere Kinder zum Geburtstag einladen können.“

Weiterhin alarmierend ist auch, dass das Risiko sozialer Ausgrenzung für Kinder (22%) deutlich höher ist als das der Gesamtbevölkerung (18%). „Es ist begrüßenswert, dass das Sozialministerium mehr Geld für die Bekämpfung von Kinderarmut in die Hände nehmen möchte. Wichtig ist aber, dass die zusätzlichen Mittel nicht für Einmalzahlungen verwendet werden, sondern für nachhaltige Lösungen, die Kinderarmut stoppen“, betont Toumi.

KINDERGRUNDSICHERUNG IST NOTWENDIG

Ein erster wichtiger Schritt wäre aus Sicht der BJV den seit einem Jahr fehlenden Aktionsplan gegen Kinderarmut auf den Tisch zu legen. „Das Ziel muss sein, Kinderarmut in Österreich jährlich zu reduzieren und dazu braucht es einen Plan mit sozial treffsicheren Maßnahmen, die sich an der aktualisierten Kinderkostenstudie orientieren“, so Toumi und ergänzt: „Um Kinderarmut präventiv zu bekämpfen, plädieren wir für eine Kindergrundsicherung, die österreichweit einheitlich geregelt ist, weil kein Kind in Armut leben soll.“

Bundesjugendvertretung
Kristina Veraszto
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