VP-Keri: Mehr Qualität in Wohneinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gefordert
VP-Keri: Mehr Qualität in Wohneinrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gefordert
Anzahl der Betreuungsplätze auf maximal vier Plätze pro Wohneinheit reduzieren – Wiener Volkspartei stellt Antrag im Gemeinderat
Wien (OTS) – „Wohneinheiten der Kinder- und Jugendhilfe mit bis zu zehn Betreuungsplätzen sind schon aufgrund ihrer Grundkonstruktion sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für das Betreuungspersonal eine riesige Herausforderung und deshalb bereits in der Planung zu vermeiden. Ziel sollte es sein, familienähnliche Strukturen für Kinder und Jugendliche zu schaffen und hier stufenweise eine Reduktion der Anzahl von Betreuungsplätzen auf maximal vier Plätze pro Wohneinheit zu erreichen“, fordert Gemeinderätin Sabine Keri im Rahmen des heutigen Gemeinderates mit einem eigenen Beschlussantrag. „Wenn die NEOS den Kindern die Flügel heben wollen, sollten sie wissen, dass Kinder bevor sie fliegen lernen, Wurzeln brauchen“, so Keri. „Kinder, die kein sicheres Zuhause haben, brauchen Aufmerksamkeit, Ruhe und Schutz. Wenn die Entscheidung getroffen wird, Kinder aus Sicherheitsgründen von zuhause abzunehmen, dann muss man auch die Verantwortung für Sicherheit und Nestwärme tragen. Bei Einrichtungen mit bis zu zehn Betreuungsplätzen ist das alles andere als gewährleistet“, so die Gemeinderätin.
Die Herausforderungen für die Kinder- und Jugendhilfe in Wien sind riesig und die bestehenden Defizite sowie der notwendige Aufholbedarf enorm. „Jährlich erschüttern uns die Berichte der Volksanwaltschaft oder der Kinder- und Jugendanwaltschaft, wenn sie über die Missstände und Defizite bei der Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen in Wien berichten“, so Keri. „Der eklatante Mangel an Platz, die chronische Überbelegung von Krisenzentren, die fehlenden professionellen Personal-Ressourcen, Überlastungsanzeigen des Betreuungspersonals oder der akute Mangel an Krisenpflegeeltern sind seit Jahren ständige Begleiter der Kinder- und Jugendhilfe in Wien“, so die Gemeinderätin.
Insofern sei klar, dass es hier massive Investitionen sowohl in die institutionelle als auch in die ambulante Kinder- und Jugendhilfe brauche. Vor allem beim Ausbau von institutionellen Einrichtungen sei großer Handlungsbedarf gegeben, um Kinder und Jugendliche tatsächlich gegen Übergriffe zu schützen – auch innerhalb der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. „Wir sind mit Berichten über gewalttätige Übergriffe in institutionellen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe konfrontiert. Wir hören von Sozialarbeitern, dass es ihre Hauptaufgabe ist, darauf zu achten, dass den Schutzsuchenden in der Einrichtung nichts passiert“, so Keri. „Deswegen sollte die Anzahl von Betreuungsplätzen pro Wohneinheit sehr reduziert – analog zu familienähnlichen Strukturen – geplant werden. Das verbessert auch die Rahmenbedingungen für das Betreuungspersonal und hilft somit gegen den massiven Personalmangel in diesem Bereich“, so Keri abschließend.
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