Helga Krismer an Johanna Mikl-Leitner: „Sofortiges Ende der Abholzungen in EU-geschützten Naturwäldern!“

Helga Krismer an Johanna Mikl-Leitner: „Sofortiges Ende der Abholzungen in EU-geschützten Naturwäldern!“

Grüne Landessprecherin zu den Naturschutz-Versäumnissen in NÖ: Abholzungsstopp in Naturwäldern, Aufstockung Naturschutzbudget und Entschädigung von Waldbesitzenden sind gefragt!

Helga Krismer, Spitzenkandidatin der NÖ Grünen, reagiert mit „Entsetzen und Verärgerung“ auf den gestern bekannt gewordenen Bericht von GLOBAL 2000 über fortgesetzte Abholzungen in EU-geschützten Naturwäldern in NÖ.  

„Der gegenständliche Fall im Natura 2000 Gebiet Strudengau-Nibelungengau im Yspertal ist nur Teil einer traurigen Serie von Naturwaldzerstörung in NÖ. Auch in den Europaschutzgebieten Kamptal,  Tullnerfelder Donauauen oder Leithaauen- um nur einige Beispiele zu nennen- wird auf den Erhalt der Lebensräume seitens der zuständigen Landesbehörde kein Wert gelegt. Diese gravierenden Umsetzungsmängel im Naturschutz in NÖ sind ein Makel für unser Bundesland.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner und der zuständigen Landesrat Pernkopf sollen dafür sorgen, dass EU-Naturschutzrecht in NÖ ernst genommen wird und die Abholzungen in unseren letzten Naturwäldern aufhören! Wir brauchen in unserem Bundesland Naturverträglichkeitsprüfungen vor Eingriffen, wir benötigen mehr Personal in den zuständigen Abteilungen und auch die NGOs brauchen ein Mitspracherecht nach der Aarhus-Konvention.“

Die Naturwälder müssen kartiert bzw. geschützt werden und der Naturschutz braucht ein zeitgemäßes Budget. Anstatt in Zeiten der Klima- und Naturkrise dem Naturschutz endlich zum Durchbruch zu verhelfen, schauen Politik und Behörden in NÖ offenbar jahrelang zu, wie Großgrundbesitzer ökologisch wertvollste Naturwälder in EU-Schutzgebieten umsägen. Nicht einmal die vorgeschriebenen EU-Naturverträglichkeitsprüfen wurden bisher durchgeführt. 

Helga Krismer: „Offenbar hat es System, die geschützten Lebensräume zuerst derart zu verschlechtern, dass dann eine Ausweisung als Schutzgebiet ohnehin nichts mehr bringt. Die Naturschutz-Richtlinien der EU geben vor, dass der Erhaltungszustand von geschützten Lebensräumen und Arten gesichert und nicht verschlechtert werden darf. Österreich hat außerdem der EU-Biodiversitätsstrategie zugestimmt, die den strikten Schutz aller Natur- und Urwälder verlangt.   

„EU-Recht sticht nationales Recht, und EU-Recht gilt auch in NÖ. Dass die EU Österreich per Vertragsverletzungsverfahren an die Naturschutz-Verpflichtungen erinnern muss, ist peinlich. Es ist ebenso peinlich, dass die NÖ Landesregierung jährlich 450 Mio. für Straßenbau, aber nur 15 Mio. für Naturschutz budgetiert. Ich fordere LH ML auf, uns noch vor der Wahl zu verraten, wie sie für den EU-rechtskonformen Schutz unserer wunderbaren Naturwälder sorgen und weitere Abholzungen unterbinden will. Werden in Hinkunft die vorgeschriebenen Naturverträglichkeitsprüfungen vor geplanten Fällungen in EU-geschützten Naturwäldern durchgeführt? Waldbesitzende in NÖ ein Recht auf faire Entschädigungen, wenn sie Flächen für den Schutz von Natur und die Sicherung von Ökosystemleistungen einbringen.  

Frau Landeshauptfrau Mikl-Leitner: „Werden Sie dem Naturschutz für unsere Kinder endlich mehr Gewicht geben? Wird es nach der Wahl in NÖ eine Erhöhung des Naturschutzbudgets geben? Um wie viel beabsichtigen Sie die Mittel für den Naturschutz in unserem Bundesland aufzustocken?“

Michael Pinnow
Pressesprecher der Grünen NÖ

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