„Orientierung“: Missbrauch in Tiroler Heimen – Reaktionen auf Forschungsbericht

„Orientierung“: Missbrauch in Tiroler Heimen – Reaktionen auf Forschungsbericht

Am 11. Dezember um 12.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 11. Dezember 2022, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:

Missbrauch in Tiroler Heimen: Reaktionen auf Forschungsbericht

Die Wissenschafterin Ina Friedman und der Wissenschafter Friedrich Stepanek setzen sich in ihrem neuen Forschungsbericht mit Missbrauch und Misshandlung in konfessionellen Heimen in Tirol seit 1945 bis in die 1980er Jahre auseinander. Der Bericht ist Teil der Aufarbeitung (initiiert vom Land Tirol und der Diözese Innsbruck) von Missbrauchsvorwürfen, die seit 2010 vor allem in Bezug auf das mittlerweile geschlossene Mädchenheim Martinsbühel in Zirl publik wurden. Die Autoren des Forschungsberichts haben sich darüber hinaus mit insgesamt sieben Heimen beschäftigt und im Rahmen ihrer Arbeit zahlreiche Interviews geführt. Der etwa 400 Seiten starke Bericht beschreibt ein System von „wiederholter Abwertung, Erniedrigung und Entpersonalisierung durch Anwendung von Gewalt in verschiedenen Ausprägungen“. Im „Orientierung“-Beitrag nehmen die Studienautorin Ina Friedmann sowie der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler zum Forschungsbericht und dessen Erkenntnissen Stellung. Bericht:
Klaus Ther, Mitarbeit: Sybille Brunner

Späte Entscheidung: Wie Peter zu Julia wurde

Das untrügliche Gefühl, im „falschen Körper“ zu leben, begleitete Peter Teubl über Jahrzehnte. Aber erst mit 52 entschloss sich der Niederösterreicher – Ehemann und Familienvater –, zu seiner „wahren Identität“ zu finden: Nach der Diagnose „transident“ änderte Teubl seinen Vornamen auf Julia, unterzog sich im Jahr 2019 einer geschlechtsangleichenden Operation: „Ich habe gedacht, ich habe das Ganze geträumt. Seitdem feiere ich den 17. Juli als meinen zweiten Geburtstag, weil es für mich eine Geburt war.“ Julia Teubl hat sich – nun als Transfrau – beruflich bereits etabliert. Auch ihre Mutter und die meisten Freunde und Freundinnen akzeptieren – anders als Bruder und Vater – ihre neue Identität. Bericht: Zoran Dobrić

Im falschen Körper: „Wie man wird, wer man ist“

Vor 47 Jahren wurde Sam Schweiger geboren. Als Mädchen kam er zur Welt, Taufname Sabine. Doch Sabine empfand sich nicht als Mädchen, sondern als Bub, später als Mann: „Ich habe mir gedacht, ich bin der einzige Mensch auf dieser Welt, der sich als anders empfindet“ 2011 änderte Schweiger den Vornamen – von Sabine auf Sam – und begann, nach vielen therapeutischen Gesprächen, mit einer Hormontherapie. Es folgten geschlechtsangleichende Operationen, verbunden mit einer langen Zeit des Leidens. Auch wenn viele Dinge nicht nach Wunsch verlaufen sind: Familie und Freunde haben Sams Weg unterstützend und helfend begleitet. Heute fühlt er sich „mit sich im Reinen“ und gibt seine Erfahrungen u. a. auch in Buchform weiter („anders normal: Ein Transmann und eine Hormonspezialistin erzählen, wie man wird, wer man ist“, Sam V. Schweiger, Katharina M. Burkhardt). Bericht: Zoran Dobrić

Geplant ist auch ein „Orientierung“-Studiogespräch zum Themenkreis „Ethische Fragen zu Transidentität und geschlechtsangleichenden Maßnahmen“.

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