Futtermittelbranche unter Druck: Keine Entspannung in Sicht
Futtermittelbranche unter Druck: Keine Entspannung in Sicht
Volatile Rohstoffmärkte, deutliche Preissteigerungen bei Energieträgern und der Fachkräftemangel setzen den österreichischen Mischfutterherstellern zu
Die Situation der österreichischen Mischfutterhersteller ist bereits seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 angespannt. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine hat sich die Lage weiter verschärft. Lieferkettenverwerfungen bei wichtigen Rohstoffen wie Getreide, Eiweißkomponenten, Vitaminen, Mineralstoffen oder kristallinen Aminosäuren stellen die regionalen Produzenten vor große Herausforderungen und erzeugen enorme Kosten.
Nun kommen noch die explodierenden Energiekosten hinzu. Erdgas, Strom und Diesel sind für die Produktion von Mischfuttermitteln kritische Betriebsmittel. Die Kosten dafür sind im Jahresvergleich um ein Vielfaches gestiegen. „Obwohl die Futtermittelbranche sehr energiesparend arbeitet, wirkt sich die Kostenexplosion massiv aus. Auch Transportkosten durch CO2-Bepreisung und gestiegene Dieselpreise schlagen durch. Zusätzlich steht unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angesichts der Teuerung auch eine vernünftige Gehalts- und Lohnerhöhung zu“, so Rupert Bauinger, Obmann der gewerblichen Mischfutterhersteller.
„Die letzten Jahre haben uns deutlich gezeigt, wie wichtig regionale Produktion ist – vor allem in essenziellen Bereichen wie bei Lebensmitteln. Die Futtermittelwirtschaft tut ihr Möglichstes, um die Ernährungssicherheit in Österreich zu garantieren“, sagt Friedrich Leutzendorff, Obmann des Branchenvereins Gesellschaft für Gesunde Tierernährung (GGT).
Erschwerend kommen weitere, schon länger bekannte Probleme dazu: „Der Fachkräftemangel hat mittlerweile die Futtermittelbranche fest im Griff: LKW-Fahrer, Mitarbeiter in der Produktion, aber auch Personal in anderen Bereichen werden bei vielen Betrieben gesucht“, so Leutzendorff weiter.
Je nach Tierart betragen die Futterkosten anteilig an den Produktionskosten bis zu 70 Prozent. Dieser Kostenpunkt ist also ein wichtiger Faktor in der Produktionskette von Lebensmitteln tierischer Herkunft.
„Eine Preisdeckelung für Strom und Gas, ähnlich wie sie in Deutschland jetzt umgesetzt wird, ist für die Futtermittelbranche eine existenzielle Frage“, sagt Branchensprecher Rupert Bauinger. (PWK500/HSP)
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