Forum „Soziale Klimamusterstadt“/ Czernohorszky: „Gute Klimapolitik geht Hand in Hand mit sozialer Gerechtigkeit!“

Forum „Soziale Klimamusterstadt“/ Czernohorszky: „Gute Klimapolitik geht Hand in Hand mit sozialer Gerechtigkeit!“

ExpertInnen-Diskussion mit Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky im Wiener Rathaus

Eine gemeinsame Veranstaltung von ÖKOBÜRO und der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien beleuchtete heute Aspekte einer nachhaltige Stadtentwicklung, vor allem in Hinblick auf soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte: In Expert*innen- Beiträgen sowie in einem Gespräch mit Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Katharina Rogenhofer (Klimavolksbegehren), wurden Strategien diskutiert, wie sich Städte klimafreundlich, sozial und zukunftsfähig gestalten lassen.  

„Energiewende, inklusive Raus aus Gas, nachhaltige klimaschonende Mobilitätsentwicklung sind gewaltige Aufgaben. Vor allem da das sehr rasch geschehen muss, um das Klimaziel von einer globalen Erwärmung von unter zwei Grad noch erreichen zu können“, betonte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Mindestens ebenso groß ist aber die Herausforderung, dies so sozial verträglich wie möglich zu gestalten. Daher darf bei aller Eile, das Klima zu schützen auch die soziale Frage nie aus den Augen verloren werden.“ 

Eine Verbesserung des Umwelt- und Klimaschutzes habe fast immer auch einen direkten, positiven Effekt auf Soziales und Wirtschaft. „Wenn man den Wiener Klimafahrplan oder auch den Wiener Hitzeaktionsplan in diese Richtung abklopft, so zeigt sich, dass so gut wie alle Maßnahmen auch eine große wirtschaftliche und soziale Wirkung haben“, so Czernohorszky. Ob die großen technischen Vorhaben wie die Energiewende und Raus aus Gas, der weitere Ausbau nachhaltiger Mobilitätsformen oder die thermische Gebäudesanierung: „Das alles sind mächtige Wirtschafts-Motoren, sie schaffen viele neue, sogenannte Green Jobs und verbessern gleichzeitig die Lebensqualität in der Stadt.“ 

„Ein ‚Weiter-wie-bisher‘ wird uns in eine Zukunft der Klimakatastrophe führen. Deshalb muss auch Wien jetzt den Mut zu haben, vollkommen neu zu planen und zu denken“, betonte Katharina Rogenhofer, Initiatorin des Klimavolksbegehrens. „600.000 Gasheizungen müssen bis 2040 der Vergangenheit angehören. Statt neuen Straßen müssen Alternativen für einen Großteil der 270.000 Pendler:innen angeboten und öffentlicher Raum den Menschen zurückgegeben werden: für aktive Mobilität, kühle Erholungsoasen im Grünen und Spielplätze.“ 

KLIMAGERECHTIGKEIT AUCH BEI COP27 

Die Frage der Klimagerechtigkeit sei auch bei der aktuellen Weltklimakonferenz intensiv diskutiert worden: „Klar ist: Gut gemachte Klimapolitik geht Hand in Hand mit sozialer Gerechtigkeit: Es kann nicht sein, dass genau jene Länder, die den Klimawandel am wenigsten verursacht haben, ihn als jetzt erste ausbaden müssen“, so Jürgen Czernohorszky. Deshalb sei der nunmehrige Beschluss der COP27, einen „Loss and Damage“-Fonds einzurichten, um armen Ländern zu helfen, die von Klimakatastrophen heimgesucht werden, dringend notwendig und „mehr als überfällig!“ 

Bedauerlich sei aber, dass ein endgültiger Abschied von Öl und Gas im Abschlussbericht nicht erwähnt werde: „Wien hat einen Plan und der lautet: Raus aus Gas. Es ist enttäuschend, dass man sich bei der Cop27 nicht zu einem ähnlich klaren Bekenntnis durchgerungen hat.“ Ebenso habe es kein Commitment zu konkreten, drastischen Emissionssenkungen gegeben: „Das Erderwärmung endlich nachhaltig zu einzubremsen, wird damit leider immer unrealistischer!“

Michaela Zlamal
Mediensprecherin StR Jürgen Czernohorszky
+43 1 4000 81446
michaela.zlamal@wien.gv.at

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