24. Journalistinnenkongress (1): „Vernetzen statt verhabern“
24. Journalistinnenkongress (1): „Vernetzen statt verhabern“
Unter dem Motto „Verlottern? Verteufeln? Verhungern? – Qualitätsjournalismus unter Druck!“ ist der Journalistinnenkongress auch heuer wieder ins Haus der Industrie zurückgekehrt.
STARKE APPELLE ZUR BEGRÜSSUNG
„Dieser Kongress ist einer, der Mut machen will!“ Mit diesen Worten eröffnete Maria Rauch-Kallat, Initiatorin und ehemalige Frauenministerin (ÖVP), den heurigen Journalistinnenkongress. In Hinblick auf die jüngsten Nachrichten sei der Journalismus erneut stark unter Druck. Gerade deswegen wolle sie vor allem junge Frauen ermutigen, sich zu engagieren.
Als Zweite begrüßte Claudia Mischensky, Vize-Generalsekretärin der Industriellenvereinigung, das Publikum. Sie betonte, dass Qualitätsjournalismus besonders hochzuhalten sei, da dieser dem demokratischen Diskurs eine Stimme gebe. Gleichzeitig appellierte Mischensky an die anwesenden Journalistinnen, die ureigene Kompetenz nicht aus den Augen zu verlieren — nämlich „zu recherchieren, zu ergründen, zu erforschen“. Gerade in unsicheren Zeiten sei es unerlässlich, in Medien einen verlässlichen Partner zu haben.
Verfassungsministerin Karolin Edtstadler räumte bei ihrer Begrüßung ein, dass weder Medien noch Politik in den letzten Wochen gut weggekommen seien. Entsprechend gelte es, gemeinsam entgegenzusteuern. „Dafür braucht es jetzt mehr denn je uns Frauen.“
„VERNETZEN STATT VERHABERN“
Die darauffolgenden Keynotes standen unter der Fragestellung, ob das so oft zitierte Verkommen des Qualitätsjournalismus absichtlich herbeigeführt werde, um die politische Lage zu steuern. Zur aktuellen Situation des Journalismus in Österreich sagte Daniela Kraus vom Presseclub Concordia mit Blick auf die jüngste Chat-Affäre: „Wir haben ein Problem und wir haben einen Schaden für Journalist:innen, Bürger:innen und Demokratie.“ Das ORF-Gesetz besage, dass Unabhängigkeit nicht nur ein Recht, sondern auch die Pflicht von Journalist:innen sei. Umso wichtiger sei es jetzt, sich die Glaubwürdigkeit zurückzuerarbeiten. Dafür brauche es keine moralische Selbstzerfleischung, wohl aber zahlreiche Maßnahmen, wie z. B. das Informationsfreiheitsgesetz, um Transparenz zu schaffen. Abschließend appellierte Kraus, sich zu vernetzen, statt sich zu verhabern: „Stärken Sie sich gegenseitig den Rücken.“
„AM QUALITÄTSJOURNALISMUS FÜHRT KEIN WEG VORBEI“
Im Anschluss widmete sich Maria Pernegger, Geschäftsführerin des Medienmarktanalyseunternehmens „Media Affairs“, der massiv gesunkenen Glaubwürdigkeit von Qualitätsmedien, die gleichzeitig die Berechtigung des Journalismus massiv bedrohe. Wenig verwunderlich erlebe der Begriff der Lügenpresse aktuell eine Renaissance, wobei sich auch klassische Medien den Vorwurf gefallen lassen müssten, Fake News weiter zu verbreiten. Als Ausweg aus dem Dilemma nimmt sie den Qualitätsjournalismus in die Pflicht, dagegenzuhalten. „Am Qualitätsjournalismus führt kein Weg vorbei“, so Pernegger.
Claire Herrmann, YoungStar
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