Wissenschaftspreise 2022: Höhepunkt im Forschungsherbst
Wissenschaftspreise 2022: Höhepunkt im Forschungsherbst
LR Danninger: „Wissenschaft braucht genauso Role-models wie wir sie im Sport oder der Musikbranche feiern: Das sind unsere Wissenschaftspreisträger“
St. Pölten (OTS/NLK) – Im Rahmen einer glanzvollen Wissenschaftsgala wurden gestern im Auditorium in Grafenegg die diesjährigen Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich verliehen. Seit knapp 60 Jahren zeichnet das Land Niederösterreich herausragende Wissenschafterinnen und Wissenschafter für ihre besonderen Leistungen aus. Neben den traditionellen Würdigungs- und Anerkennungspreisen wurde auch der „Wissenschaft Zukunft Preis“ für den Forschungsnachwuchs in mehreren Kategorien vergeben.
Die renommierten Würdigungspreise sind die höchste Auszeichnung für Wissenschaft und Forschung in Niederösterreich. Sie würdigen herausragende Forschende deren wissenschaftliches Gesamtwerk zudem auch von überregionaler Bedeutung ist. In diesem Jahr dürfen sich die Medizinerin Sonia Vallet und der Anthropologe Gerhard Weber über den Würdigungspreis freuen.
Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger übergab die Preise gestern in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und betonte dabei: „Wissenschaft braucht genauso Role-models wie wir sie im Sport oder der Musikbranche feiern. Personen, die als Vorbilder agieren, zu denen wir aufschauen und deren Erfolgen man nacheifert. Personen, die einem für die Wissenschaft begeistern. So jemand ist unser neuer Nobelpreis-Träger Anton Zeilinger, aber auch unsere Wissenschaftspreisträgerinnen und Wissenschaftspreisträger. Sie sind Forscherinnen und Forscher, zu denen wir aufschauen und deren Erfolg man anstrebt. Dazu möchte ich Ihnen aufs Herzlichste gratulieren.“
Die in Italien geborene Ärztin Sonia Vallet befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit verschiedenen Arten von Krebserkrankungen. Mit dem Würdigungspreis wurde sie für ihre engagierte Arbeit auf diesem komplexen Forschungsgebiet geehrt. So forscht sie beispielsweise daran neue Therapieansätze gegen Brustkrebs und gegen bestimmte Leukämieformen zu entwickeln oder an der Aufklärung der Ursachen der Knochenmetastasierung. Vallet ist am Universitätsklinikum Krems und der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften tätig, wo sie auch im Bereich Krebsdiagnose, Therapie und Forschung lehrt.
Der Anthropologe Gerhard Weber ist seit vielen Jahren an der Universität Wien am Department für Evolutionäre Anthropologie tätig. In seiner Forschung hat er sich der Evolution und Entwicklung des Menschen, seiner Vorfahren und seiner nächsten Verwandten verschrieben. Den Würdigungspreis erhielt der Mödlinger für die Lösung des Rätsels um die wahre Herkunft der sogenannten „Venus von Willendorf“. Nach jahrelanger Forschungstätigkeit legte er dar, dass die knapp 11 cm große Figurine aus einem Gestein gefertigt ist, das in Willendorf und Umgebung nicht vorhanden ist. Aufgrund seiner Forschung konnte die Herkunft der Frauenfigur, die 1908 in der Wachau gefundenen wurde, mit einem Ort in Norditalien, in der Nähe des Gardasees in Verbindung gebracht werden.
Die Anerkennungspreise sind Auszeichnungen für Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die durch ihre Forschungstätigkeit bereits fachliche Anerkennung gefunden und auf sich aufmerksam gemacht haben:
Die promovierte Psychologin Juliane Burghardt, welche an der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften tätig ist, wurde für ihren Aufsatz ausgezeichnet, in dem sie sich für die Qualität statt Quantität von Forschungsergebnissen ausspricht.
Nicole Dörr vom AC2T research GmbH, dem Österreichischen Kompetenzzentrum für Tribologie in Wiener Neustadt, beschäftigt sich in ihrer Forschung damit, Grundlagen beziehungsweise Forschungswerkzeuge für Schmierstoffe und Tribo-Oberflächen zu entwickeln.
Der Mediziner Thomas Gremmel befasst sich im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf mit Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen. Er wurde für seine Arbeit ausgezeichnet, die bisher nicht bekannte geschlechtsspezifische Eigenschaften der Blutplättchen-Signalübertragung belegen.
Die Forschungsergebnisse von Kathrin Kober-Rychli können direkt in der lebensmittelverarbeitenden Industrie angewendet werden und so etwa eine Kontamination mit Listerien vermeiden. Sie forscht u.a. zu Themen der Lebensmittelsicherheit am Kompetenzzentrums Feed and Food Quality, Safety and Innovation (FFoQSI) mit Sitz in Tulln.
Bei der Wissenschaftsgala wurden auch die Leistungen des Forschungsnachwuchses prämiert: Jungforscherinnen und Jungforscher, die am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen wurden mit dem „Wissenschaft Zukunft Preis“ der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (GFF) ausgezeichnet. Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger der jeweiligen Kategorien sind:
Alina Lenzer (Bachelorarbeit), Jakob Tuna (Diplomarbeit), Claudia Kolm (Dissertation/PhD) und Klemens Kremser (Dissertation/PhD).
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