FPÖ-Kandidat Rosenkranz: Problematische Nähe zu Nationalsozialismus und Rechtsextremismus
FPÖ-Kandidat Rosenkranz: Problematische Nähe zu Nationalsozialismus und Rechtsextremismus
Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) kritisieren die fehlende Distanz zu Nationalsozialismus und Rechtsextremismus seitens des FPÖ-BP-Kandidaten Rosenkranz.
Rosenkranz ehrt in seiner deutschnationalen Burschenschafter-Publikation zahlreiche fanatische Nazis als “österreichische Leistungsträger”, beschäftigt bekannte Rechtsextremisten als Sicherheitspersonal und schreckt nicht vor Auftritten bei den “Identitären” zurück.
Im Wahlkampf-Interview mit Corinna Milborn (Puls24) vom 28. September 2022 machte die Moderatorin eine problematische Publikation des FPÖ-Kandidaten bekannt: Im Buch “150 Jahre Burschenschaften in Österreich” schrieb Rosenkranz 2009 über “Burschenschafter als Leistungsträger in Österreich” und ehrte dabei zahlreiche bekannte Nationalsozialisten. Unter ihnen findet sich etwa der fanatische Nazi-Dichter Hans Giebisch, der bereits 1933 illegal der österreichischen NSDAP beitrat und noch lange nach 1945 im rechtsextremen und neonazistischen Millieu wirkte. Rosenkranz, der als schlagender deutschnationaler Burschenschafter selbst zahlreiche Mensuren im Gesicht trägt, erklärte auf die Kritik hin, er “kenne Giebisch als Dichter und als Freund”.
Ebenso problematisch ist Rosenkranz Nähe zu aktuellen rechtsextremen Gruppierungen. So bewegt sich ein Leibwächter im Umfeld des verurteilten Neonazis Gottfried Küssel. Rosenkranz selbst tritt bei den rechtsextremen “Identitären” auf, die er als “soetwas wie eine NGO von Rechts” verharmlost. In der Berichterstattung um den FPÖ-Bundesparteitag am 17. September 2022 wurde bekannt, dass der dort eingesetzte Türsteher ein bekanntes Mitglied der rechtsextremen “Identitären” ist, die unter anderem Verbindungen zum rechtsextremen Christchurch-Attentäter aufweisen, der 51 Menschen in einer Moschee ermordete.
Sashi Turkof, Präsidentin der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH), kritisiert: “Ein Kandidat mit klarem Näheverhältnis zu Rechtsextremismus und Nationalsozialismus ist ein fatales Zeichen für die österreichische Politik. Die FPÖ hat ein weiteres Mal bewiesen, dass von “Einzelfällen” keine Rede sein kann.”
“Österreich ist das einzige Land in Europa, in dem ein Präsidentschaftskandidat mit einschlägigen Verbindungen zur rechtsextremen und neonazistischen Szene möglich ist. Die Wählerinnen und Wähler müssen sich die Frage stellen, ob so jemand Österreich als Staatsoberhaupt repräsentieren kann”, erklärt Victoria Borochov, Vize-Präsidentin der JöH.
Jüdische österreichische Hochschüler:innen
office@joeh.at
+43 676 5859888
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender