„ORF III Kulturdienstag“: Dreiteiliger „Erbe Österreich“-Abend, u. a. mit Finale der „Wiener Grätzelgeschichten“
„ORF III Kulturdienstag“: Dreiteiliger „Erbe Österreich“-Abend, u. a. mit Finale der „Wiener Grätzelgeschichten“
Außerdem: Nationalratssondersitzung live, neue Folge „Was schätzen Sie ..?“
Wien (OTS) – Der „ORF III Kulturdienstag“ präsentiert am 4. Oktober 2022 drei „Erbe Österreich“-Dokumentationen, so u. a. das Finale der neuen Trilogie „Wiener Grätzelgeschichten“, das „Von Kagran bis Strebersdorf“ führt. Am Vormittag überträgt ORF III eine Sondersitzung des Nationalrats. Außerdem steht eine neue Ausgabe „Was schätzen Sie ..?“ auf dem Programm.
Ab 11.00 Uhr überträgt ORF III in „Politik live“ die Nationalratssondersitzung, kommentiert von Astrid Wibmer. Unter dem Titel „Österreich braucht Wohlstand und Sicherheit statt EU-Sanktionen und Asylanten-Ansturm“ wendet sich die FPÖ mit einer Dringlichen Anfrage bzw. einem Dringlichen Antrag an Innenminister Gerhard Karner, ÖVP.
Im Hauptabend zeigt ORF III die letzte Folge des „Erbe Österreich“-Dreiteilers „Wiener Grätzelgeschichten“. Das Finale dieser Zeitreise ins alte Wien führt „Von Kagran bis Strebersdorf“ (20.15 Uhr). Die Frühindustrialisierung verändert die Gesellschaft:
Einerseits ziehen immer mehr Menschen vom Land in die Vorstädte, weil sie dort Arbeit bekommen. Andererseits wird der Handwerksberuf durch die Massenfabrikation immer weniger einträglich. Viele der städtischen Handwerker gehen daher als gelernte Arbeiter im Proletariat auf. Doch manche können die Situation für sich nutzen:
Sie vermieten ihre Häuser an die neue Arbeiterschicht und ziehen weg aus der Stadt. Der Startschuss für diese Veränderung ist die Entwicklung der Eisenbahn. Sie wird der Motor der Industrialisierung – in Wien setzt sich dieser in Floridsdorf in Bewegung. Die Donaustadt ist stark vom Donauwasser geprägt. Hier stehen die sogenannten „Kaisermühlen“: schwimmende Mühlen, die durch die Strömung angetrieben werden. Und hier entsteht um 1900 auch das Gänsehäufel.
Wien zählte im 19. Jahrhundert zu den modernsten und größten Städten der Welt. Entsprechend fortschrittlich ging es hier auch in Liebesdingen zu. Heute kaum noch vorstellbar: Wien galt lange als Welthauptstadt der Prostitution. Ständige Maßregelungen für die käufliche Liebe durch den Staat, etwa unter Maria Theresia, verschoben das Problem nur in den Untergrund. Vor allem Frauen mit schwachem sozialem Hintergrund rutschten in dieses Geschäft hinein und kamen oft nicht mehr heraus. Stefan Wolner hat sich in der Dokumentation „Wien – Stadt der Liebe“ (21.05 Uhr) auf die erotischen Spuren der Donaumetropole von anno dazumal begeben.
Passend dazu fragt danach der Film „Österreich Damals: Unsere Sexualität“ (21.55 Uhr): Wie war das eigentlich einst mit dem Sex? Wie schafften es unsere Ahnen, sich angesichts prüder Moral und brutaler Geschlechterbilder überhaupt zu vermehren? Regisseurin Patrice Fuchs widmet sich in der letzten „Erbe Österreich“-Produktion des Abends der körperlichen Liebe in den vergangenen Jahrhunderten.
Der „ORF III Kulturdienstag“ schließt mit einer neuen Ausgabe des Formats „Was schätzen Sie ..?“ (22.45 Uhr). In der 105. Folge waren Karl Hohenlohe und die Experten des Dorotheums wieder auf der Suche nach interessanten und skurrilen Kunstgegenständen. Neben einem Reisewecker aus dem 19. Jahrhundert stehen Autografen des italienischen Opernsängers Enrico Caruso sowie drei aufwendig bemalte Fächer im Mittelpunkt. Außerdem werden drei zum Teil sehr skurrile Spieluhren untersucht sowie zwei Trinkgläser der Manufaktur Lobmeyr.
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