Internationale Public-Value-Konferenz am ORF-Mediencampus

Internationale Public-Value-Konferenz am ORF-Mediencampus

ORF-Generaldirektor Weißmann: „Öffentlich-rechtlichen Rundfunk stärken“ – Übertragung im Live-Stream auf zukunft.ORF.at

Wien (OTS) – Heute, am Montag, dem 19. September 2022, startet am ORF-Mediencampus eine dreitägige Tagung mit Top-Expertinnen und -Experten aus dem Bereich Public Value aus ganz Europa. Tag 1 wird via Live-Stream auf zukunft.ORF.at übertragen. Thema der Konferenz, die einmal im Jahr in einem europäischen Land stattfindet, ist die Disruption der Mediensysteme durch den digitalen Wandel und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben: Weniger Vertrauen in Nachrichten, Fake News und algorithmus-gesteuerte News. Dies alles füge der Demokratie schweren Schaden zu, so der allgemeine Tenor. Deshalb brauche der öffentlich-rechtliche Rundfunk mehr als je zuvor ein verlässliches und finanziell gesichertes Mandat für die Produktion von vertrauenswürdiger, verlässlicher und objektiver Information. Die Ergebnisse zur Konferenz werden auf der Public-Value-Website des ORF zukunft.ORF.at veröffentlicht.

ORF-Generaldirektor Mag. Roland Weißmann: „Ich freue mich, dass der ORF diesmal Gastgeber dieser hochkarätigen und internationalen Konferenz sein darf – zu einem Thema, das der Markenkern eines jeden Public-Service-Broadcasters ist: Public Value oder Mehrwert für alle. Dieses Streben nach und die Vermittlung von Nutzen für alle Menschen in Österreich bleibt die zentrale Säule des ORF und wird in der Entwicklung vom Public-Service-Broadcaster zur Public-Service-Plattform eine noch größere Rolle spielen. Der ORF ist für alle da – und hat durch seine journalistische Kompetenz und gesellschaftliche Relevanz die besten Voraussetzungen, die Menschen zu verbinden. Deshalb ist es gerade jetzt in krisenhaften Zeiten wichtig, öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu stärken und seine Finanzierung zu sichern.“

In seiner Keynote „What’s at Stake and Why It Matters” kam Patrick Barwise, emeritierter Professor für Management and Marketing an der London Business School, zu dem Schluss: „Ein starker, ausreichend finanzierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist nicht nur ‚nice to have‘. Er ist ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Demokratie. Also, gehen Sie raus und zeigen Sie die anhaltende Nutzung und das Preis-Leistungs-Verhältnis auf, das Öffentlich-rechtliche ihren Zuschauern, Zuhörern und Online-Benutzern bieten. Erklären Sie deren Rolle in der nationalen Kultur und bei der Schaffung gemeinsamer Veranstaltungen, die Menschen zusammenbringen, wenn so vieles sie auseinandertreibt. Und machen Sie vor allem darauf aufmerksam, wie wichtig unabhängige, vertrauenswürdige Nachrichten sind, die die gesamte Gesellschaft erreichen und der Desinformation und den Echokammern entgegenwirken, die die liberale Demokratie untergraben. Denn – mehr als alles andere – steht das wirklich auf dem Spiel.“

Dr. Natascha Zeitel-Bank vom Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation der Uni Innsbruck befand: „Eine der Kernherausforderung für öffentliche Rundfunkanstalten wird es sein, eine strategisch sinnvolle Antwort auf die neue Gatekeeper-Vielfalt zu finden. Hierzu gehört die Eindämmung einer profitorientierten Plattformökonomie und eine Einbindung gerade von jungen Menschen, die Inhalte vor allem im Netz konsumieren und selbst neue Themen produzieren (Stichwort Prosumer oder Prosument). Public Service Broadcaster befinden sich zurzeit eingeklemmt in einer Art ‚Sandwich-Position‘“.

Das Tagungsprogramm wird die nächsten beiden Tage an der Universität Wien (Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaften) fortgesetzt, die Kooperationspartner ist.

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