Initiative Denkmalschutz: Vor Abriss in Grünbach. Das große Scheitern oberösterreichischer Gemeinden bei der Kulturerbe-Erhaltung!
Initiative Denkmalschutz: Vor Abriss in Grünbach. Das große Scheitern oberösterreichischer Gemeinden bei der Kulturerbe-Erhaltung!
Besonders pikanter Fall im Mühlviertel: Trotz ausdrücklichem Wunsch des Erblassers beschloss Gemeinde Grünbach, das älteste Gebäude und damit seine eigene Ortsgeschichte auszulöschen.
Wien (OTS) – Im guten Glauben hat Nikolaus Neuhauser der Gemeinde Grünbach bei Freistadt seinen Einspringer-Hof 2020 vererbt, samt neun Hektar Grund und einem sechsstelligen Sparguthaben, dies jedoch mit „ausdrücklichem Wunsch“, dass sein Hof (Am Bach 5) erhalten bleibt. Bürgermeister Stefan Weißenböck (ÖVP) sprach selbst vom „ältesten Gebäude in Grünbach“, das 1699 urkundlich erwähnt wird. Das Bundesdenkmalamt hat den Neuhauser-Hof besonders gewürdigt als „bemerkenswerter, historisch erhaltener (…) Einspringer“ (Dehio-Handbuch; ehemals ‚Grünbach Nr. 31‘). Doch im Juni hat der Gemeinderat mit den Stimmen der ÖVP gegen die gesamte Opposition für den baldigen Abriss gestimmt. Eine vor kurzem initiierte [Petition „Stopp! Kein Abriss des 320 Jahre alten Erbhofes in Grünbach!“] (https://bit.ly/3Q7uUnL) hat innerhalb weniger Tage fast 900 Unterschriften erzielt, und auch unser Verein fordert die Erhaltung.
Gemeinden in Oberösterreich tragen Verantwortung für Kulturerbe
Erst letzten Mai hatte der Abriss der gründerzeitlichen Hüfner-Villa in Grieskirchen große Aufregung verursacht. Jetzt soll in Kürze das älteste Haus in Grünbach der Spitzhacke zum Opfer fallen. Kaum eine Gemeinde kommt auf den Gedanken, dass ihr selbst Verantwortung bei der Kulturgut-Erhaltung zukommt, insbesondere im Zusammenhang mit Raumordnung und Flächenwidmung. In Grünbach bekommt man sogar ein Kulturerbe samt Grund und Geld geschenkt und ignoriert jedoch – moralisch höchst zweifelhaft – den Wunsch des Erblassers.
Forderung nach Rundem Tisch zwischen Land OÖ und Gemeinden
Unser Verein Initiative Denkmalschutz fordert einen Runden Tisch vom Land Oberösterreich, um zu analysieren, was hier alles schief läuft. Gibt es zu wenige (oder zu viele falsche) Förderungen? Das Land Oberösterreich ist aufgefordert, hier Lösungsstrategien zu entwickeln, denn das Bundesdenkmalamt kann gesetzmäßig nicht alle erhaltenswerten Kulturgüter unter Schutz stellen, hier tragen Land OÖ und Gemeinden ebenso Verantwortung beim Schutz des Kulturerbes.
Markus Landerer (0699/1024 4216) und DI Dr. Alexander Schmiderer (0664/750 545 42), Initiative Denkmalschutz, www.idms.at
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