AK-Präsident Stangl: Oberösterreich muss endlich beim Kinderbetreuungsangebot deutlich ausbauen
AK-Präsident Stangl: Oberösterreich muss endlich beim Kinderbetreuungsangebot deutlich ausbauen
Linz (OTS) – Beim öffentlichen Kinderbetreuungsangebot in Oberösterreich sind seit Jahren massive Lücken und strukturelle Schwächen sichtbar. Für viele erwerbstätige Eltern bedeutet dies eine große und schwierige Herausforderung in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dabei ist beste Kinderbetreuung und -bildung durchaus möglich – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Das ist derzeit nicht der Fall. Im Gegenteil: Oberösterreich liegt im Bundesländervergleich in vielen Bereichen der institutionellen Kinderbetreuung ganz hinten. „Um die Situation zu verbessern, ist ein Bündel an Maßnahmen notwendig. Wir haben dazu die richtigen Vorschläge“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
In Oberösterreich gibt es seit Jahren enormen Aufholbedarf bei der institutionellen Kinderbetreuung. Bei der generellen Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren nimmt Oberösterreich im Bundesländer-Vergleich ebenso abgeschlagen den letzten Platz ein wie beim Anteil jener Plätze, die Eltern problemlos eine Vollzeitarbeit ermöglichen (VIF-Plätze). Nur für 17,8 Prozent der betroffenen Kinder gibt es überhaupt ein Angebot. Gerade einmal für 4,6 Prozent der Unter-Dreijährigen und lediglich für 23,1 Prozent der Drei- bis Sechs-Jährigen stehen VIF-konforme Betreuungsplätze zur Verfügung – um 0,8 Prozentpunkte weniger als 2019/20.
Laut Kindertagesheimstatistik 2020/21 verfügt österreichweit fast die Hälfte (48 Prozent) der Drei- bis Sechsjährigen über einen VIF-konformen Kinderbetreuungsplatz. Oberösterreich rangiert mit 23,1 Prozent im Bundesländervergleich mit großem Abstand an letzter Stelle. Der Abstand zum Vorletzten (Kärnten) beträgt 11,6 Prozentpunkte. In einigen Bundesländern ist der Ausbau der vollzeittauglichen Plätze für Drei- bis Sechsjährige zwischen 2019/20 und 2020/21 beachtlich vorangeschritten: Im Burgenland stieg die Betreuungsquote um 27,3 Prozentpunkte auf 59,4 Prozent, in Salzburg um 16,2 Prozentpunkte auf 50,2 Prozent oder in Niederösterreich um 18,9 Prozentpunkte auf 40,3 Prozent.
Auch hinsichtlich der Öffnungszeiten und Schließtagen hinkt Oberösterreich deutlich hinterher, und das als Industriebundesland. Die starren und oft zu kurzen Öffnungszeiten machen berufstätigen Eltern das Leben unnötig schwer. In Oberösterreich hat rund die Hälfte der Kindertagesheime weniger als acht Stunden täglich geöffnet, sechs von zehn schließen sogar vor 16 Uhr. Während in Niederösterreich immerhin 50 Prozent der Kindertagesheime mehr als neun Stunden pro Tag geöffnet haben, sind es in Oberösterreich nur 27 Prozent – das bedeutet auch in dieser Kategorie österreichweit den letzten Platz. Die Politik ist entsprechend gefordert.
„Das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen, die Eltern Vollzeitarbeit ermöglichen, muss dringend und deutlich ausgebaut und der Elternbeitrag für die Nachmittagsbetreuung ab dem 30. Lebensmonat wieder zurückgenommen werden“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Zudem brauche es Verbesserungen beim Personalschlüssel sowie einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Betreuungseinrichtung ab dem zweiten Lebensjahr bis zum Ende der achten Schulstufe. Auch ein zweites verpflichtendes kostenloses Kindergartenjahr und ein flächendeckendes Ganztagsschulangebot würde viele Eltern entlasten. „Zudem müssen Gemeinden bei der Sommerbetreuung finanziell unterstützt und eine Ausbildungsoffensive auf allen Ebenen gestartet werden“, so Stangl.
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