Tag der Müttergesundheit – SPÖ-Bayr zu Teenager-Schwangerschaften: „Bildung und Zugang zu Verhütungsmitteln für mehr Selbstbestimmung“
Tag der Müttergesundheit – SPÖ-Bayr zu Teenager-Schwangerschaften: „Bildung und Zugang zu Verhütungsmitteln für mehr Selbstbestimmung“
Rückgang der Teenager-Schwangerschaften zu langsam – Reproduktive Rechte schützen, Müttersterblichkeit reduzieren
Wien (OTS/SK) – Die Mehrheit der Teenagermütter weltweit lebt in einer aufrechten Ehe oder Partnerschaft, wie der kürzlich erschienene UNFPA-Weltbevölkerungsbericht 2022 belegt. Wenn Mädchen selbst noch im Kindesalter sind und sie Mutter werden, ist das für sie oft sehr gefährlich. „Die menschenrechtlich relevante Frage ist, ob die Mädchen überhaupt eine Wahl hatten, also der Verbindung zugestimmt haben, über sexuellen Kontakt entscheiden konnten, Zugang zu Verhütungsmitteln oder einem sicheren Schwangerschaftsabbruch hatten oder ob sie gegen ihren Willen eine oder mehrere Schwangerschaften austragen mussten?“, kritisiert Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung und Vorsitzende des Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF), anlässlich des Internationalen Tags der Müttergesundheit am 11. April das Negieren der Entscheidungsfreiheit der Mädchen. ****
Frauen und Mädchen, die im Jugendalter heiraten, haben meist einen geringen Bildungsstand und leben in finanziell prekären Verhältnissen, abhängig von Partner oder Eltern. Oft sind sie isoliert und wenig mobil. „Dadurch sind die jungen Frauen in einer denkbar schlechten Position darüber zu verhandeln, ob, wann und wie viele Kinder sie haben möchten“, stellt Bayr fest.
In 96 Prozent der Länder weltweit ist ein Schwangerschaftsabbruch unter bestimmten Umständen legal. Minderjährige brauchen in 36 Prozent der Länder eine gerichtliche Genehmigung, um eine Schwangerschaft abbrechen zu lassen, in 28 Prozent der Länder ist die Zustimmung des Ehemanns nötig.
13 Prozent aller jungen Frauen in ärmeren Ländern bekommen bereits im Kindesalter selbst Kinder. In Afrika südlich der Sahara ist die Rate der Schwangerschaften im Jugendalter doppelt so hoch wie im weltweiten Durchschnitt. Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt gehören zu den häufigsten Todesursachen bei 15- bis 19-jährigen Mädchen weltweit.
„Die Anzahl der Teenagerschwangerschaften geht zwar über die letzten Jahrzehnte zurück, jedoch durchschnittlich nur um drei Prozentpunkte alle zehn Jahre. Bei diesem Tempo wird es 160 Jahre dauern, bis Kinder- und Teenagerschwangerschaften der Vergangenheit angehören“, ruft Bayr zum Handeln auf und ergänzt: „Schon bei den Millennium Development Goals (MDGs), die Vorläufer der Sustainable Development Goals (SDGs), war die Reduktion der Müttersterblichkeit das am wenigsten erreichte Ziel.“
„Sexuelle und reproduktive Rechte sind grundlegende Menschenrechte, die von Regierungen und Gesetzen geschützt, geachtet und zugänglich gemacht werden müssen. Die Tatsache, dass fast die Hälfte aller Schwangerschaften ungeplant ist, dass mehr als eine Viertelmillion Frauen nicht mit modernen Methoden verhüten können, obwohl sie das gerne würden, und dass immer noch jedes Jahr Millionen Frauen illegale und damit gefährliche Abtreibungen suchen müssen, zeigt, wie wenig diese grundlegenden Menschenrechte zugänglich sind. Wirtschaftliche Unabhängigkeit, Geschlechtergleichstellung, Bildung und Selbstbestimmung helfen Frauen nachweisbar, zu ihren grundlegenden Rechten zu kommen. Dies ist für uns ein politischer Auftrag!“, so Bayr. (Schluss) bj
SPÖ-Parlamentsklub
01/40110-3570
klubpresse@spoe.at
https://klub.spoe.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender