Meilenstein für Pestizidminimierung
Meilenstein für Pestizidminimierung
Stadt Wien legt ambitionierte, breit getragene Strategie zur Pestizidminimierung vor
Wien (OTS) – Insgesamt 30 Organisationen haben seit 2019 gemeinsam an Inhalten und Maßnahmen gearbeitet- nun ist es soweit: Die “Wiener Strategie zur Pestizidminimierung” wurde diese Woche im Wiener Gemeinderat einstimmig beschlossen.
Gemeinsamer Erfolg
„Es freut uns sehr, dass wir als Ökosoziales Forum Wien an diesem großen Erfolg mitarbeiten durften. Besonders erfreulich ist, dass es uns gelungen ist, im konstruktiven Dialog mit so vielen Akteuren ein gleichsam umfassendes wie ambitioniertes Bekenntnis zur Minimierung des Pestizideinsatzes und zur Förderung der Biodiversität in Wien vorzulegen“, zeigt sich René Hartinger, Generalsekretär des Ökosozialen Forums Wien, erfreut.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen und schöpft die Möglichkeiten der Stadt voll aus. “Unsere Strategie ist ein Meilenstein und ein entschlossenes Zeichen der Stadt Wien für die Förderung und Erhaltung der Biodiversität.”, freut sich Klima- und Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky. “Alle mitwirkenden Organisationen haben gemeinsam großartiges geleistet und die Maßnahmen und Zielen diese Strategie ausgearbeitet. Wir als Stadt werden in der Umsetzung unterstützen und bekräftigen unsere Selbstverpflichtung und Vorbildfunktion”, so der Stadtrat.
Effektive Maßnahmen zur Pestizidminimierung in allen Bereichen dringend geboten
Meilensteine wie dieser sind auch dringend notwendig: Denn die Vielfalt und Anzahl der Insekten ist in den vergangenen Jahrzehnten auch in Österreich dramatisch zurückgegangen. Der Einsatz hochwirksamer Pestizide trägt – neben Faktoren wie Flächenstruktur oder Bewirtschaftung – entscheidend zu dieser problematischen Entwicklung bei. Doch Insekten bilden das Rückgrat unserer Biodiversität und sind durch ihre Bestäuberfunktion auch für die heimische Lebensmittelproduktion unerlässlich.
„Wir setzen als Stadt Wien hier nun einen richtungsweisenden Akzent. Die Zustimmung aller Parteien im Gemeinderat zeigt uns, dass unser ambitionierter Zugang der richtige Weg ist. Wien geht damit österreichweit in eine Vorreiterrolle und bringt Bewegung in das Thema. Nun ist auch der Bund gefragt, aktiv zu werden und einige der Versprechen aus dem Regierungsprogramm auch einzulösen”, sagt Josef Taucher, Gemeinderat der Stadt Wien und Vizepräsident des Ökosozialen Forums Österreich & Europa. “Als Stadt engagieren wir uns darüber hinaus auch in internationalen Netzwerken wie dem Organic Cities Network Europe – denn die Basis eines guten Lebens für alle ist eine intakte Umwelt mit gesunden Lebensmitteln am Teller“, so Taucher.
Die vertretenen Organisationen kommen aus allen Bereichen – privat, öffentlich (Stadt Wien und Bund, öffentliche Unternehmen), Landwirtschaft und berufliche Verwender. Die Maßnahmen zielen darauf ab, Wien zur ökosozialen Zukunftsstadt zu machen und Mensch, Umwelt, Wirtschaft und Daseinsvorsorge noch weiter in Einklang zu bringen:
frei zugängliche, naturnahe öffentliche Grünräume, innovative Vorbildprojekte, Biodiversitätsinseln, hoher Grünraumanteil und hochwertige Regionale Lebensmittelproduktion – das ist die Richtung, in die die Strategie weist.
Stadtlandwirtschaft als Partner
Eine besondere Rolle kommt dabei der Wiener Stadtlandwirtschaft zu. Denn in Wien werden insgesamt rund 5700 Hektar landwirtschaftlich bewirtschaftet. Von Getreide und Erdäpfeln über Tomaten und Gurken bis hin zum weltbekannten Wiener Wein – Wien ist nicht nur Millionenstadt, sondern auch Landwirtschaftsstandort. Und diesen wollen Stadt Wien, Landwirtschaftskammer Wien und wichtige Partner wie die LGV Gärtnergemüse oder die Bio Forschung Austria gemeinsam innovativ, zukunftsfähig und ökologisch nachhaltig gestalten. „Das Ziel der Minimierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes wird von unserer Stadtlandwirtschaft mit einem ganzheitlichen Denkansatz und einem breiten Maßnahmenmix verfolgt. Das beginnt bei der geeigneten Sortenwahl und nachhaltigen Fruchtfolgen und führt über den Nützlingseinsatz samt neuen Produktionstechnologien bis hin zum nun erweiterten und neu aufgelegten Bioaktionsprogramm. Gemeinsam mit Bildungs- und Beratungsmaßnahmen wird so die notwendige Biodiversitätsförderung mit der Absicherung unserer 650 Wiener Landwirtschaftsbetriebe als verlässliche Regionalversorger in Einklang gebracht. So tragen wir unserer Verantwortung und unserer Aufgabe Rechnung“, erläutert Franz Windisch, Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer.
“Wir freuen uns über dieses tolle gemeinsame Ergebnis. Unser Dank gilt allen, die in den Arbeitsgruppen an der Vorbereitung dieser Strategie und den vielfältigen Maßnahmen mitgearbeitet haben. Nun geht es an die gemeinsame Umsetzung”, betont abschließend Wolfgang Khutter, stellvertretender Leiter der Stadt Wien – Umweltschutz und Koordinator der Wiener Wald- und Wiesen Charta.
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[Download der Strategie] (https://www.ots.at/redirect/wien.gv5)
[Wiener Wald und Wiesen Charta]
(https://www.ots.at/redirect/wien.gv6)
René Hartinger, MBA
hartinger[et]oekosozial.at
Tel: 0699 / 10109119
https://oekosozial.at/wien/
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