Unabhängige Lehrergewerschafter*innen mit Rücktrittsaufforderung an Bildungsminister Polaschek
Unabhängige Lehrergewerschafter*innen mit Rücktrittsaufforderung an Bildungsminister Polaschek
Es reicht uns ein für alle Mal: Herr Bildungsminister, bitte treten sie zurück!
Wien (OTS) – Die erste Rücktrittsaufforderung war bereits 15 Minuten nach Ende der Pressestunde online. In einem offenen Brief an Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hat der Salzburger Landesverband der Elternvereinigungen an höheren und mittleren Schulen (SLEV) den sofortigen Rücktritt gefordert. Die ÖLI-UG schließt sich dieser Forderung an und verlangt diesen mit Nachdruck.
Der Bildungsminister ignoriert nicht nur die unhaltbare Situation an den Schulen, die massenhaften Infektionen von Lehrer*innen und Schüler*innen, er ist auch nicht bereit zuzuhören, Bedenken ernst zu nehmen oder gar Fehler einzugestehen. Erst Anfang März hat er das Zurückfahren der Schutzmaßnahmen in den Schulen verordnet, obwohl die Zahlen schon sehr hoch waren und in der Zwischenzeit Rekordhöhe erreichten. Der Öffentlichkeit wurde das damit begründet, dass „Experten“ dies empfohlen hätten, was sich im Nachhinein als Unwahrheit herausgestellt hat. „Experten“ haben sogar Gegenteiliges empfohlen und ihren Unmut geäußert. Masken sollten als gelindeste Schutzmaßnahme im Unterricht beibehalten werden.
Nun will der ÖVP-Bildungsminister „seine“ CoV-Regeln bis zu den Osterferien unverändert belassen. Darüber können wir nur den Kopf schütteln.
Auch die von Schüler*innenvertretungen schon lange vorgebrachten Bedenken und Vorschläge, die schwierige Situation der letzten zwei Jahre und die erschwerte Vorbereitung auf die abschließenden Prüfungen zu berücksichtigen, glaubt der Bildungsminister weiterhin ignorieren zu können.
Der Empfang, die Betreuung und die Integration der schon eingetroffenen und weiterhin ankommenden Kinder und Jugendlichen aus dem Kriegsgebiet Ukraine verlangt nicht nur engagierte, sondern auch gesunde und ausdauernde Lehrer*innen und Schulleiter*innen. Aus Erfahrung wissen wir, dass dieses Engagement von den betreffenden Schulen und Lehrer*innen selbstverständlich und uneigennützig erbracht wird.
Aber dass der Minister einfach gar nichts anzubieten hat außer Informationsblättern, keine zusätzlichen Budgetmittel, kein zusätzliches Unterstützungspersonal, keine Sozialarbeiter*innen, keine Psycholog*innen, das ist nur mehr blamabel.
Der aktuelle Bildungsminister hat nicht nur keine Ahnung von der Situation an den Schulen in Österreich, er verhöhnt uns zum Abschluss seiner peinlichen Pressestunde noch mit dem Satz: „Ich bin ein fleißiger, intensiv arbeitender Mann!“ Diese Aussage verstört uns alle und lässt uns ratlos zurück. Wir, das sind die bereits stark erschöpften Lehrer*innen, aber auch die stark belasteten Schüler*innen und ihre Eltern.
Es reicht uns ein für alle Mal: Herr Bildungsminister, bitte treten sie zurück!
Österreich braucht einen Bildungs- und Wissenschaftsminister, der sich um die Schulen wirklich bemüht, Wissenschaft nicht nur versteht, sondern auch ernst nimmt, gerade jetzt in der Krise. Schulen brauchen die beste Begleitung und eine gute Vorbereitung für den Herbst 2022.
Für die ÖLI-UG-Lehrer*innenvertretung:
Claudia Astner, Vorsitzende der ÖLI-UG (APS Wien, Sonderschule, astner@oeli-ug.at)
Hannes Grünbichler, Vorsitzender der ÖLI-UG (BMHS Steiermark, HTL, gruenbichler@oeli-ug.at)
Gerhard Pušnik, stv.Vors.d.ÖLI, Vors.d.FA-AHS-Vbg; Susanne Roithinger, ÖLI-Vorstandsmitglied, AHS;
Renate Brunnbauer, Peter Novak, Vors.d.ÖLI-UG-APS-OÖ; Karlheinz Rohrer, ÖLI-Vorstandsmitglied, BAfEP
Hannes Grünbichler unter 0650 9254988
Claudia Astner unter 0650 2468105
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