younion: Infiziertes Personal hat in Gesundheitseinrichtungen nichts zu suchen!

younion: Infiziertes Personal hat in Gesundheitseinrichtungen nichts zu suchen!

Gemeingefährlich gegenüber Patient*innen, verantwortungslos gegenüber Beschäftigten

Wien (OTS) – Nach ersten Informationen plant Gesundheitsminister Johannes Rauch einen neuen Umgang mit dem Coronavirus in den Gesundheitseinrichtungen. So soll österreichweit positiv getestetes Personal, das keine Symptome zeigt, einfach weiterhin arbeiten gehen.

„Bei diesem Plan bleibt mir vor Wut fast die Luft weg“, sagt Edgar Martin, Vorsitzender der Hauptgruppe II in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft („Team Gesundheit“). „Das ist nicht nur gemeingefährlich gegenüber unseren Patient*innen, das ist auch verantwortungslos und verachtend gegenüber dem gesamten Personal.“

Martin weiter: „So etwas können sich nur Politiker*innen an ihren großen Ministeriums-Schreibtischen ausdenken, die absolut keine Ahnung vom Gesundheitswesen haben. Wir arbeiten in Teams, sind ständig unterwegs, kommunizieren den ganzen Tag mit vielen Menschen. Wenn da auch nur einer oder eine positiv ist, dann kann das zu einer sehr gefährlichen Kettenreaktion führen. Das haben wir in den vergangen Jahren leider oft spüren müssen. Aktuell steigen unsere Personalausfälle täglich an. Alle Erkrankten haben ein Recht darauf, in Ruhe zu genesen. Mit derartigen Plänen spuckt man den vormals gefeierten Held*innen der Pandemie noch ins Gesicht und vermittelt ihnen, dass ihre Gesundheit völlig egal ist – Hauptsache sie funktionieren! Und wie zum Hohn sagen dieselben Politiker*innen, wir sollten einfach weniger testen, denn was wir nicht wissen regt uns nicht auf. Geht es noch?“

Sarah Kroboth, Jugendreferentin der Hauptgruppe II dazu: „Wie kann man von Wertschätzung und Respekt sprechen, wenn Beschäftigte und Auszubildende nachweislich infektiös Arbeiten gehen sollen?! Dass die Regierung verabsäumt hat, hier rechtzeitig zu handeln, ist das Eine, aber die Mitarbeiter*innen wie Maschinen einfach funktionieren zu lassen, egal ob krank oder nicht, ist eine Zumutung und an Respektlosigkeit nur schwer zu übertreffen!“

Laut einer Studie des US-Virologen Michael Mina unter Mitarbeiter*innen im Gesundheitswesen ist die Mehrheit der Omikron-Infizierten fünf Tage ansteckend. Martin: „Wenn der Minister uns alle durchseuchen will, dann soll er das ganz offen sagen. Ihm muss aber klar sein, dass das zu Toten führt und zu Menschen, die sehr lange mit den Coronasymptomen zu kämpfen haben – und erst recht ausfallen. Wenn Johannes Rauch den Plan tatsächlich durchzieht, sollte er das ‚Gesundheits‘ vor seinem Ministertitel gleich streichen.“

Edgar Martin abschließend: „Ich kann meinen Kolleg*innen mit positiven Testergebnis nur sehr dazu raten auf die Symptome zu achten. Es geht nicht nur um ihre Gesundheit, sondern auch um die ihrer Kolleg*innen, der Patient*innen und der Familienangehörigen.“

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