WFP warnt vor dramatischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs für die Ärmsten weltweit

WFP warnt vor dramatischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs für die Ärmsten weltweit

Die drastische Preissteigerung für Nahrung und Sprit durch den Krieg könnte laut Welternährungsprogram der Vereinten Nationen (WFP) Millionen in den Hunger treiben

Wien/Berlin (OTS) – „Dieser Krieg ist ein Desaster, das weit über die Grenzen der Region hinauswirken wird. Es ist eine Krise in der Krise, nicht nur für die Menschen in der Ukraine, sondern für Millionen weltweit. Die wirtschaftlichen Auswirkungen werden die Ärmsten hart treffen“, sagte Dr. Martin Frick, der Leiter des UN-Welternährungsprogramms (WFP) in Deutschland und Österreich anlässlich seines Auftrittes heute bei „Zeit im Bild“ im ORF.

„Die Kornkammer Schwarzmeerbecken ernährt auch Millionen Menschen in Nordafrika, dem Nahen und Mittleren Osten – Regionen in denen schon jetzt Millionen Menschen hungern und aktive Konflikte herrschen. Wenn der Nachschub von Lebensmitteln von dort gestört wird, trifft nicht nur uns als größte humanitäre Organisation der Welt, sondern viele Volkswirtschaften, die sich gerade nur mühsam von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholen“, sagte Dr. Frick. WFP bezieht rund die Hälfte des Weizens, den es in Krisengebieten verteilt, aus der Ukraine und fürchtet, dass auch die hohen Spritpreise die Kosten für die vielen unterfinanzierten Hilfseinsätze weiter nach oben treiben.

„Wir als Organisation können die Ausfälle zu höheren Kosten kompensieren, indem wir andere Bezugsquellen für Grundnahrungsmittel auftun. Doch viele der 43 Millionen Menschen, die schon vor der dem Ukraine-Krieg an der Schwelle zur Hungernot standen, verkraften weitere Preisschocks nicht“, so Frick weiter.

„Wer von der Hand in den Mund lebt, mit Dürren und Konflikten konfrontiert ist, wird es schwer wegstecken, wenn das tägliche Brot unerschwinglich wird. Der Brotpreis ist dabei auch politisch. Viele Länder, die von Nahrungsmittellieferungen aus Russland oder der Ukraine abhängen, sind von Instabilität und Krisen gezeichnet. Hier reicht ein Funken, um neue Krisen zu entzünden, die sich wie ein Lauffeuer verbreiten könnten. Das kann sich die Welt nicht leisten, denn Coronakrise, Klimakrise und nicht enden wollende Konflikte, etwa in Afghanistan, Jemen oder Äthiopien, haben ihren Tribut gefordert. Die Zahl der akut Hungernden auf der Welt ist bereits jetzt auf dem traurigen Rekordwert von 276 Millionen.“

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Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ist Träger des Friedensnobelpreises 2020. Wir sind die größte humanitäre Organisation der Welt, retten Leben in Notfällen und ebnen mit Ernährungshilfe den Weg zu Frieden, Stabilität und Wohlstand für Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Martin Rentsch, Pressesprecher
M +49 160 99 26 1730
martin.rentsch@wfp.org

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