Bundesheer: Österreichische Militärseelsorge hat lange Tradition
Bundesheer: Österreichische Militärseelsorge hat lange Tradition
Tanner: „Militärseelsorger leisten wichtigen Beitrag in herausfordernden Zeiten“
Wien (OTS) – Die österreichische Militärseelsorge war bereits schon in der k.u.k. Armee etabliert und wurde beim Österreichischen Bundesheer im Jahr 2017 neu eingerichtet. Die Militärseelsorge dient der seelsorglichen Begleitung der Soldatinnen und Soldaten in ihrer Zeit beim Bundesheer. Dabei verfolgen die Seelsorger das Konzept der „mitgehenden Seelsorge“, der Militärgeistliche kommt zu den Bediensteten, sowohl im Inland als auch bei den Auslandseinsätzen des Bundesheeres.
„Gerade in immer herausfordernden Zeiten ist es wichtig, unseren Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbediensteten die persönliche Begleitung und Unterstützung durch Glaubensvertreter aller für unser Land repräsentativen Religionen anzubieten. Die Militärseelsorger wirken auch dort, wo österreichische Truppen für den Frieden im internationalen Einsatz stehen, daher möchte ich mich für diesen wichtigen Dienst bei allen Seelsorgern herzlich bedanken“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, die sich gestern mit dem orthodoxen Militärseelsorger, Alexander Lapin, zu einem Austausch getroffen hat.
Die kulturelle und religiöse Vielfalt der österreichischen Bevölkerung spiegelt sich auch im Militär und somit im geistlichen Betreuungsangebot für die Soldatinnen und Soldaten sowie den zivilen Bediensteten wider. Im Österreichischen Bundesheer bestehen im Hinblick auf die Religionsfreiheit spezielle Regelungen für die Behandlung religiöser Minderheiten mit dem Zweck und der Absicht, den Grundwehrdienern und allen Bediensteten die Ausübung ihrer Religion so gut es geht zu ermöglichen.
Die Seelsorge richtet sich nach der jeweiligen Lebenssituation der Soldatinnen und Soldaten und ist anlassbezogen. Die Schwerpunkte sind Gebete bei Angelobungen, Feldmessen, Totengedenken und Traditionstagen, die Betreuung in schwierigen Situationen (wie etwa Auslandseinsatz, Assistenzeinsatz), die gottesdienstliche Lebensbegleitung (wie etwa bei der Taufe, Trauung oder Beerdigung) sowie die „mitgehende Seelsorge“ im lebenskundlichen Unterricht für die Grundwehrdiener.
1956 beschloss der Ministerrat die Einrichtung der Militärseelsorge in der Zweiten Republik. Das Österreichische Bundesheer hat seitdem eine katholische und evangelische Seelsorge für die Soldaten ins Leben gerufen, die mittlerweile um eine orthodoxe (seit 2011), eine islamische (seit 2015), alevitische (seit 2016) und eine jüdische (seit 2017) Militärseelsorge erweitert wurde. Derzeit bieten 31 hauptamtliche Seelsorger der katholischen, evangelischen, orthodoxen und islamischen, der alevitischen sowie der israelitischen Religion ihre Betreuung an.
MT
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