REAL – DIGITAL: KÜNSTLER:INNEN ZWISCHEN DEN WELTEN
REAL – DIGITAL: KÜNSTLER:INNEN ZWISCHEN DEN WELTEN
Linz (OTS) – Kryptokunst und NFTs haben sich ihren Platz in der Kunstwelt erkämpft. Digitale Kunst ist im Museum nicht mehr wegzudenken – das bietet neue Möglichkeiten, neue Chancen und bedeutet nicht zuletzt eine Verschiebung kultureller Hierarchien.
Die OÖ Landes-Kultur GmbH widmet sich auch 2022 wieder dem Grenzbereich zwischen realem und digitalem Raum. In einem Programmschwerpunkt mit Ausstellungen, Performance Projekten und Publikationen gehen wir den aktuellen Entwicklungen zwischen analoger und digitaler Kunst auf den Grund und analysieren, kommentieren und reflektieren das Phänomen gemeinsam mit den Protagonist:innen.
AUSSTELLUNG
Herbert W. Franke VISIONÄR
17.03.- 08.05.22, Francisco Carolinum Linz
Anlässlich des 95. Geburtstags des Medienkunstpioniers Herbert W. Franke würdigt die OÖ Landes-Kultur GmbH sein Leben und außergewöhnliches Werk mit einer Ausstellung. Franke ist ein Pionier in vielen Welten, ein Grenzgänger zwischen Kunst und Wissenschaft, ein Forscher und Philosoph, der in zahlreichen Disziplinen sehr frühe und entscheidende Leistungen erbracht hat. Als Computerkünstler der ersten Stunde experimentierte er 1952 zunächst in mit generativer Fotografie. Ab den sechziger Jahren nutzte er die ersten Großrechner für seine abstrakte „algorithmische“ Kunst nach mathematischen Prinzipien. 1979 war Franke Mitbegründer der Ars Electronica und in den 2000er Jahren ein Vordenker des Metaverse, mit seiner 3D-Welt „Z-Galaxy“, einem Areal wechselnder Ausstellungen auf der Internet-Plattform Active Worlds.
Das Leben und umfangeiche Werk beruht gleichermaßen auf der Rationalität des Forschers wie auf der Kreativität des Künstlers. Diesem außergewöhnlichen Brückenschlag zwischen Kunst und Wissenschaft und der enormen Imaginationskraft – von der Kunst bis zur Science-Fiction-Literatur, von der Schönheit der Mathematik bis zur Höhlenforschung – widmet sich die Ausstellung.
Kuratiert von Susanne Päch und Genoveva Rückert.
AUSSTELLUNG
BRIGITTE KOWANZ
29.04.22 – Mitte August 22, Schlossmuseum Linz
Mit Brigitte Kowanz (1957 – 2022) wird im Schlossmuseum Linz eine der renommiertesten und wichtigsten Künstler*innen Österreichs präsentiert. Bis zuletzt hat sie an dieser Ausstellung gearbeitet. Das Hauptinteresse der in Wien geboren Künstlerin galt den lichterzeugten Medien Video, Film und Fotografie. Die Wechselwirkung zwischen Licht, Raum und Zeit war wesentlich in Kowanz‘ konzeptueller Kunst, die nie eindeutig sein sollte, sondern auf verschiedenen Ebenen rezipiert werden kann.
Neben Installationen und Objekten in Galerien und Museen verwirklichte Kowanz zahlreiche Projekte im öffentlichen Raum. Ihre Werke sind stark ortsbezogen und so hat sich die vielfach ausgezeichnete Künstlerin intensiv mit den räumlichen und architektonischen Gegebenheiten im Linzer Schlossmuseum auseinandergesetzt. Die für diese Ausstellung eigens entwickelten Installationen und Objekte schließen an Kowanz‘ Auseinandersetzung mit Lichtgeschwindigkeit und Morsezeichen an, gleichzeitig beinhalten sie aber auch Reminiszenzen an die frühen Arbeiten der 1980er Jahre.
AUSSTELLUNG
„Pixels“ by CryptoWiener
08.06. – 11.09.22, OK
Die CryptoWiener erobern das Metaverse im Linzer OK. Mit ihren realen, Pixelarbeiten übersetzen sie die digitale Welt in den analogen Ausstellungsraum und schaffen ein mehrdimensionales Erlebnis – ein permanenter Wechsel zwischen digitaler und analoger Welt. Das eigene Handy wird dabei zum Portal und führt durch die bunte virtuelle Pixelwelt der CryptoWiener: vom Kaffeehaus, mit Mozart am Klavier, gelangt man zum Würstelstand oder auf das Fußballfeld und trifft beim „Meet and Greet“ auf ikonische österreichische Persönlichkeiten.
Die Besucher:innen werden in der Ausstellung Teil der digitalen Welt, erlernen das Fortbewegen und Kommunizieren im Metaverse und können sich am Ende einen Teil des CryptoWiener Multiversums mit nach Hause nehmen. Das sechsköpfige Künstlerkollektiv CryptoWiener ist seit 2018 im NFT und Cryptoart Space aktiv und hat mit seinen frühen Werken Pionierarbeit in der Welt der Kryptokunst geleistet. Im Sinne einer „digitalen Emanzipation“ sind den Künstler:innen Wissensvermittlung und Skillsharing für alle Besucher:innen ein großes künstlerisches Anliegen. [https://cryptowiener.com/] (https://cryptowiener.com/)
PERFORMANCE FESTIVAL und Publikation
The non-fungible body?
Ephemere Ökonomien
17.- 26.06.22, OK Parkdeck 13, Landestheater Linz
Performance und Life Art wurden erobern sich seit Jahrzehnten zunehmend Aufmerksamkeit, doch diese Kunstformen stehen angesichts der Digitalisierung und der Verlagerung von Kunst in das Metaverse an einem Scheideweg.
Als situationsbezogene, vergängliche Kunstform hinterfragt Performance Art die Warenform von künstlerischen Werken und die Trennbarkeit von Künstler:in und Werk. Unter dem Titel „The non-fungible body“ bringt das Festival Künstler:innen zusammen, um jene „Nicht-Ersetzbarkeit“ des performenden Körpers und die kulturelle Bedeutung von Live-Performance in der (post) Pandemie Zeit zu thematisieren. Das Spektrum umfasst dabei sowohl Solo-Performances, als auch ‘Kollektive Happenings’ u.a. mit Marita Bullmann, Yun-Chen Chang, Beatrice Didier, Sara Lanner, Sajan Mani, Boris Nieslony, Yiannis Pappas, Jianan Qu, Xie Rong (Echo Morgan), Sarah Trouche.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Möglichkeiten, die digitale Medien und das NFT-Format für die Dokumentation, Verbreitung aber auch als Einnahmequelle von Performance-Arbeiten eröffnen.
Öffentliche Talks, ein Workshop-Programm und eine Publikation ergänzen das Programm.
Eine Kooperation von OÖLKG und Landestheater Linz.
Kuratiert von Freda Fiala und River Lin.
AUSSTELLUNG und Workshops (Outdoor)
Schau mir in die Augen, Kleines!
Mitte Juni bis Mitte September 2022, Toskanapark Gmunden
Klimawandel, Umweltverschmutzung, Artensterben – die Vielfalt und Gesundheit unserer Ökosysteme steht auf dem Spiel. Wir sind uns dieser Probleme bewusst und trotzdem sind sie oft abstrakt und sehr weit weg. Mit einem großen Vermittlungsprojekt im Toskanapark Gmunden werfen wir einen Blick hinter die dramatischen Schlagzeilen und machen die Realität anschaulich und begreifbar.
Besucher:innen jenden Alters sind zum Sehen, Hören, Riechen, Spüren, Spielen und Probieren eingeladen. Mit Mikrokameras kann das Ökosystem Baum der Traunsee erkundet werden, eine interaktive Video-und VR-Installation des chinesischen Künstler Ziyang Wu verdeutlicht die Auswirkungen der Klimaerwärmung.
Kuratiert von der Vermittlungsabteilung der OÖLKG, Kooperationspartner: Stadt Gmunden
AUSSTELLUNG und Publikation
Meta.space – Raumvisionen vom Mittelalter bis ins Digital Age 01.09.22 – 08.01.23, Francisco Carolinum Linz
Was in den aktuellen Diskussionen um das Metaverse in aller Munde ist, hat Künstler:innen seit Jahrhunderten inspiriert: Das Erschaffen und Gestalten von Weltvisionen und die künstlerische Auseinandersetzung mit sozialen, realen und imaginären Räumen. Viele der Konzepte und Ideen zum Metaverse sind auch als utopisch-dystopische Antworten auf den sich ausbreitenden Eskapismus entstanden. Und während nun verzweifelt das Menschenheil in virtuellen Welten gesucht wird, haben Künstler:innen längst begonnen, mit diesem neuen Medium ihre eigenen Visionen zu verwirklichen – wie immer.
Mit Meta.space wird die OÖLKG dieser Geschichte vor der Geschichte des Metaverse in Form einer Ausstellung sowie einer interdisziplinären Publikation grundlegend Rechnung tragen und erklären, welche kulturellen Implikationen der analog-digitale Kollektivraum mit sich bringt.
Kuratiert von Fabian Müller-Nittel und Markus Reindl.
AUSSTELLUNG
The Artwork as a Living System
Christa Sommerer and Laurent Mignonneau 1991-2021
Ab 01.09.22, OK
Christa Sommerer und Laurent Mignonneau sind zwei der innovativsten und international renommiertesten Medienkünstler:innen und -forscher:innen. Sie arbeiten im Bereich der interaktiven Kunst und beschäftigen sich in ihrem breiten künstlerischen Werk mit natürlichem und künstlichem Leben, menschlicher und elektronischer Kommunikation, sowie der Einbeziehung des Publikums in ein „offenes“ Werk. Sommerer/Mignonneau haben in diesem Bereich Pionierarbeitet geleistet und beeindruckende interaktive Computerinstallationen geschaffen, aber auch in der Theorie und Lehre eine Basis für die nächste Künstler:innen-Generationen gelegt.
Die OÖ Landes-Kultur GmbH widmet diesem herausragen Künstler:innen Duo nun eine umfangreiche Retrospektive im OK.
KONFERENZ und AUSSTELLUNG
ART NFT LINZ
08.-10.09.2022, Francisco Carolinum Linz, OK und Virtuell
Konferenz und Ausstellung über Geschichte, Gegenwart und Zukunft digitaler Kunst und NFTs. Die ART NFT LINZ findet im September 2022 parallel zum Ars Electronica Festival statt und festigt damit das Profil von Linz, der UNESCO – City of Media Arts.
Leitung: Anika Meier
AUSSTELLUNGEN, Talks und Panels
DFC Francisco Carolinum Digital im Metaverse Cryptovoxels
Mit dem DFC Francisco Carolinum auf der Plattform Cryptovoxels betreibt die OÖ Landes-Kultur GmbH seit April 2021 einen der ersten dauerhaft bespielten institutionellen Standorte im Metaverse. Besichtigt werden können die virtuellen Ausstellungen mit jedem aktuellen Webbrowser.
Kuratiert von Markus Reindl.
PROGRAMM Februar, März, April 2022:
Ulrich Nausner
Color Spaces
12.02.-31.03.22
Der in Wien und Linz lebende Künstler Ulrich Nausner beschäftigt sich mit Wahrnehmungsmustern und der Bedeutung von Informationen. Im DFC zeigt er zwei Arbeiten, die sich mit der Spannung von Farben und Farbräumen im Übergang vom analogen zum digitalen Raum auseinandersetzen. Ergänzend zur digitalen Ausstellung werden physische Werkteile im OÖ Kulturquartier gezeigt.
Peter Kogler
.koa
Frühjahr 2022
Die Serie von digitalen Arbeiten, die in den 1980er Jahren auf einem Commodore 64 Computer entstanden, wurden erst 2021 als NFTs veröffentlicht. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus dem gesamten Schaffenszeitraum des renommierten österreichischen Medienkünstlers.
POEM = WORK OF ART
Eine Erkundung literarischer NFTs mit TheVerseVerse
01.04. – 30.04.22
In Kooperation mit dem US-amerikanischen Literatur-Kollektiv TheVerseVerse erkundet die Ausstellung im Rahmen des US National Poetry Months erste Versuche mit Literatur in der Blockchain und wie diese Technologie Sprachkünstler:innen ermächtigt, medienübergreifend zu kooperieren und neues kreatives Potential bietet.
Maria Falkinger
T:+43 (0)732 7720-52540
Maria.Falkinger-Hoertner@ooelkg.at
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