Schallenberg: „Verantwortungsloses Spiel der nuklearen Abschreckung endlich beenden“
Schallenberg: „Verantwortungsloses Spiel der nuklearen Abschreckung endlich beenden“
Bedrohlicher Stillstand der „Weltuntergangsuhr“ als Abrüstungsweckruf vor Jahrestag des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags
Wien (OTS) – „Die ‚Weltuntergangsuhr‘ steht immer noch auf 100 Sekunden vor Mitternacht – die Staatengemeinschaft hat es nicht geschafft, das extrem hohe Risiko eines Nuklearkonflikts zu verringern. Das ist ein Weckruf: Wir müssen das nukleare Wettrüsten endlich stoppen“,
so Außenminister Alexander Schallenberg anlässlich der heutigen Vorstellung der neuen Uhrzeit. Die Weltuntergangsuhr des Bulletin of the Atomic Scientists, das noch auf Albert Einstein zurückgeht, soll das große Risiko einer globalen Katastrophe, insbesondere eines Nuklearkonflikts, verdeutlichen. Aufgrund der aktuellen geopolitischen Spannungen schätzen Expertinnen und Experten dieses Risiko höher ein als zu irgendeinem Zeitpunkt während des Kalten Kriegs.
Die Zahl der nuklear bewaffneten Staaten hat seit dem Ende des Kalten Krieges zugenommen. Milliarden werden in die Entwicklung neuer, „leichter einsetzbarer“ Atombomben investiert und Arsenale ausgebaut. Gleichzeitig sinkt die Bereitschaft, transparent mit Besitz und möglichem Einsatz dieser Waffen umzugehen.
Das widerspricht den Verpflichtungen im internationalen Abrüstungs-und Nichtweiterverbreitungsregime und stellt eine schwerwiegende Gefahr für globalen Frieden und Sicherheit dar.
„Angesichts ihrer Risiken und humanitären Auswirkungen sind Nuklearwaffen eine globale Gefahr kaum vergleichbaren Ausmaßes. Es ist nicht zu akzeptieren, dass einige wenige Staaten, mit dem Argument ihrer nationalen Sicherheit permanent die Zerstörung der Welt, wie wir sie kennen, androhen“,
betont Außenminister Schallenberg,
„Es ist ein Irrglaube, dass nukleare Abschreckung nachhaltig Sicherheit und Stabilität garantiert; ein extrem gefährliches, wenn nicht verantwortungsloses, Spiel mit der Sicherheit der gesamten Menschheit.“
Vor diesem Hintergrund engagiert sich Österreich nachdrücklich für den historischen Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW), der am kommenden Samstag, den 22. Jänner, den ersten Jahrestag seines Inkrafttretens feiert. Der Vertrag verbietet nach Chemie- und Biologiewaffen die letzte und verheerendste Kategorie aller Massenvernichtungswaffen – die Atombombe. Bereits 86 Staaten haben den TPNW unterzeichnet, 59 Staaten haben ihn ratifiziert.
„Der Vertrag ist ein Meilenstein für Abrüstung und Sicherheit. Der Vertrag legt den Pfad, die längst überfälligen Abrüstungszusagen der Nuklearwaffenstaaten umzusetzen,“
so Außenminister Schallenberg. Jetzt gelte es, diejenigen Staaten vom Vertrag zu überzeugen, die noch glauben, auf Nuklearwaffen setzen zu müssen. Für Österreich sei es eine besondere Ehre, dass das erste Treffen seiner Vertragsstaaten dieses Jahr in Wien stattfinde:
„Wir können unsere Augen nicht vor der immanenten Bedrohung durch einen Einsatz oder Unfall mit Nuklearwaffen verschließen. Bevor sie uns vernichten, müssen wir sie vernichten,“
appelliert Außenminister Schallenberg.
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