„Merry Christmas, China“: „dokFilm“-Premiere über die „Stadt der Weihnacht“ am 19. Dezember in ORF 2
„Merry Christmas, China“: „dokFilm“-Premiere über die „Stadt der Weihnacht“ am 19. Dezember in ORF 2
Spannender Blick hinter die Kulissen der größten Weihnachtsartikelindustrie zwischen Kommunismus und Kapitalismus
Wien (OTS) – Die ostchinesische Millionenstadt Yiwu ist ein wichtiges Handelszentrum und Umschlagplatz für Kleinwaren. Auch wenn dort kein Weihnachtsfest gefeiert wird, ist sie weitläufig auch als „Stadt der Weihnacht“ bekannt, schließlich hat fast ein Drittel der weltweit hergestellten Weihnachtsdekoration in Yiwu ihren Ursprung. Mehr als 600 der ortsansässigen Fabriken stellen Produkte her, mit denen die Menschen das Weihnachtsfest begehen. Die „dokFilm“-Premiere „Merry Christmas, China“ am Sonntag, dem 19. Dezember 2021, um 23.05 Uhr in ORF 2 wirft einen Blick hinter die Kulissen der dortigen Weihnachtsartikelindustrie und zeigt den Alltag der Arbeiterinnen und Arbeiter, die Glitzer auf die Weihnachtskugeln kleben oder den Mützen die Bommel annähen. Filmemacher Mladen Kovačević zeichnet ein Porträt der Menschen, die in kommunistischen Traditionen verwurzelt sind und gleichzeitig den neuen chinesischen Traum vom Kapitalismus leben.
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In Yiwu scheinen die konfuzianischen Ideale von Einigkeit und Kooperation nur noch Relikte der Vergangenheit zu sein. Unter widrigen Bedingungen arbeiten junge Menschen aus ganz China in den Fabriken der Stadt jahrein, jahraus emsig wie am Fließband an Zipfelmützen und Plüsch-Rentieren, dekorieren Weihnachtskugeln, sprühen Glitter auf die seltsamsten Dekoartikel oder stopfen Weihnachtsmänner mit Polsterwatte aus. Doch auch im kommunistischen Reich der Mitte hat die unsichtbare Hand des Marktes Einzug gehalten. Die Fabrikarbeiterinnen und -arbeiter verdienen gut, ihr Monatsgehalt ist höher als in einigen europäischen Ländern. Sie können sich die neuesten Smartphones leisten, sind aber auch Migrantinnen und Migranten im riesigen Heimatland. Sie leben in überfüllten Wohnheimen und träumen davon, reich zu werden.
Regisseur Mladen Kovačević begleitet die Protagonistinnen und Protagonisten in den Fabriken und andernorts, fängt ihre Gespräche ein und hört zu, wenn es um das Vermissen von Familie oder Freunden geht, um die Freizeitgestaltung oder um den Wunsch, unabhängig zu sein. Sie sehnen sich nach besseren Bedingungen. Viele junge Chinesinnen und Chinesen träumen von Selbstständigkeit, wollen eine eigene Fabrik aufmachen und einen freien Arbeitsalltag leben.
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