Gerichtsdolmetscher: Justiz torpediert eigene Qualitätssicherung
Gerichtsdolmetscher: Justiz torpediert eigene Qualitätssicherung
Das verstärkte Heranziehen von nicht zertifizierten, teilweise unqualifizierten Dolmetschern führt zu gravierenden rechtsstaatlichen Problemen
Wien (OTS) – Der Österreichische Verband der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Dolmetscher, ÖVGD, warnt seit Jahren davor, dass das verstärkte Heranziehen von nicht zertifizierten, teilweise unqualifizierten Dolmetscherinnen und Dolmetschern zu rechtsstaatlichen Problemen führt. Der jüngste Skandal bei einem Verfahren am Landesgericht Salzburg, wo die nicht zertifizierte Dolmetscherin mit dem Kronzeugen liiert war (siehe Bericht in der SN vom 08.12.2021), ist dieser Praxis der Gerichte und Behörden geschuldet, wobei das BMJ – entgegen den Warnungen des ÖVGD – sogar den Einsatz von Vermittlungsdiensten gutheißt, denen nicht an der Vermittlung von qualifizierten Dolmetschern, sondern an der Erzielung möglichst hoher Vermittlungsprovisionen gelegen ist. Es ist höchste Zeit, diesen Missstand abzustellen. Die Präsidentin des ÖVGD, Andrea Bernardini, hat in einem gestrigen Schreiben die Frau BMJ Zadic um einen dringenden Gesprächstermin gebeten.
Der Brief an Ministerin Zadic wird gerne auf Anfrage übermittelt.
Dr. Andrea Bernardini, ÖVGD 0664 4217695
Mag. Elisabeth Prantner, ÖVGD 0664 76 44507
elisabeth.prantner@aon.at
bernardini@aon.at
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