SPÖ-Kucher: Maßnahmen der Regierung gegen Ärztemangel „viel zu wenig und zu spät – eigentlich ein Hohn“
SPÖ-Kucher: Maßnahmen der Regierung gegen Ärztemangel „viel zu wenig und zu spät – eigentlich ein Hohn“
Bundesregierung will erst in sieben Jahren Studienplätze um 9 Prozent erhöhen – SPÖ fordert Verdoppelung der Medizinstudienplätze, um Notstand abzuwehren
Wien (OTS/SK) – SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher reagiert auf die heute von Bundeskanzler Schallenberg und Wissenschaftsminister Faßmann präsentierten Vorhaben, wonach Medizin-Studienplätze erst 2028 und dann in minimalen homöopathischen Dosen erhöht werden sollen: „Das ist viel zu wenig und viel zu spät – eigentlich ein Hohn. Wir steuern sehenden Auges auf einen akuten Ärztemangel zu und die Bundesregierung will ihren Schlaf um weitere sieben Jahre verlängern!“ ****
In nur zehn Jahren seien rund 75 Prozent der heutigen Ärzt*innen im pensionsreifen Alter. Die Bundesregierung plant erst in sieben Jahren eine Erhöhung der Studienplätze um nur 9 Prozent. „Das kann sich von vorne bis hinten nicht ausgehen. Es ist ja nicht so, als würden nicht genug junge Menschen Medizin studieren wollen, wir lassen sie nur nicht“, argumentiert Kucher und ruft in Erinnerung, dass auch heuer wieder mehr als zehn Mal so viele junge Menschen sich dem Aufnahmetest stellten, als Medizinstudienplätze zur Verfügung stehen. Im Übrigen habe auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner noch 2019 die SPÖ-Forderung nach einer Verdoppelung der Medizinstudienplätze unterstützt.
Es brauche darüber hinaus ein gesamtes Paket, das auch dazu dienen müsse, Absolvent*innen des Medizinstudiums im Land zu halten. Die SPÖ hat mehrfach in der Vergangenheit geeignete Konzepte präsentiert, um diesem Problem zu begegnen. Neben einer Erhöhung der Medizinstudienplätze sehen die SPÖ-Pläne außerdem Vorschläge hinsichtlich der Attraktivierung des Berufsbildes vor sowie Stipendiensysteme, die auch dem Verteilungsproblem der Ärzt*innen in Österreich begegnen sollen. „Wir haben nicht nur insgesamt zu wenige Ärztinnen und Ärzte, sondern insbesondere auch zu wenige Kassenärzt*innen und zu wenig Landärzt*innen“, sagt Kucher.
Weiteres erinnert Kucher daran, dass im Pflegebereich dasselbe Problem lauert. „Der Pflegenotstand, auf den Österreich zusteuert, kann uns noch früher und härter treffen, wenn die Bundesregierung nicht rasch munter wird“, warnt er abschließend. (Schluss) lk/ls
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