Litschauer/Grüne: Uran-Boom kann sich schnell zur Spekulationsblase entwickeln
Litschauer/Grüne: Uran-Boom kann sich schnell zur Spekulationsblase entwickeln
Atomindustrie weltweit auf dem absteigenden Ast
Wien (OTS) – Basierend auf einem Bericht der „Financial Times“ berichtet der ORF heute von einem Uran-Boom und einer Rückkehr zur Atomenergie. „Laut dem aktuellen World Nuclear Status Report 2021 ist der Anteil der weltweiten Stromversorgung 2020 wieder gefallen. Nachdem der Wert 1996 noch bei 17 Prozent gelegen ist, liegt dieser nun nur mehr bei 10,1 Prozent. Im Jahr 2020 hat die Atomstromproduktion gegenüber 2019 um 104 Terawattstunden (TWh) abgenommen, das ist mehr als der österreichische Gesamtjahresstromverbrauch. Der Bericht zeigt auch, dass die Atomreaktoren immer stärker überaltern und nun eindeutig ein Trend gesetzt haben, bei dem mehr Reaktoren geschlossen werden, als in Betrieb gehen. Von einem Boom der Atomindustrie ist also nicht auszugehen – im Gegenteil, die Atomindustrie ist am absteigenden Ast“, sagt der Anti-Atomsprecher der Grünen, Martin Litschauer.
„Uran und die Atomindustrie sind offenbar zum Spekulationsgeschäft geworden. In erster Linie hofft man auf Milliardenförderungen durch die Staaten, welche dann die Steuerzahler*innen finanzieren sollen, während der Ausbau der Erneuerbaren Energie bereits viel billiger kommt. Das hat auch die IEA vor kurzem bestätigt. Keines der aktuellen Atomstromprojekte kann ohne staatliche Förderung finanziert werden, obwohl die Atomindustrie seit mehr als 50 Jahren Marktreife verspricht und der Atommüll den Bürger*innen überlassen wird“, hält Litschauer fest.
„Besonders vermisse ich in diesem Beitrag aber die Auseinandersetzung mit der österreichischen Position. So zeigt das Klimaschutzministerium mit zahlreichen Studien auf, dass die Atomindustrie weder CO2-neutral noch nachhaltig ist. Damit hat diese Industrie auch in der Taxonomie nichts verloren. Viel mehr fällt aber auf, dass genau jene Staaten auf Mini-AKW´s setzen wollen, die auch militärische Programme für U-Boote oder zum Beispiel Flugzeugträger sowie den Ausbau der Atomwaffen betreiben. Es ist daher zu bezweifeln, dass diese Interessen von der zivilen Nutzung vorangetrieben werden, da bereits heute klar ist, dass diese Technologie noch teurer sein wird, als die bisherige“, betont Litschauer.
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