„Rotes Foyer“ – Rendi-Wagner und Gerstorfer legen Paket gegen Fachkräftemangel vor
„Rotes Foyer“ – Rendi-Wagner und Gerstorfer legen Paket gegen Fachkräftemangel vor
SPÖ will mit Fachkräfteoffensive Pflegenotsand entgegentreten – Gerstorfer fordert Beschäftigungsgarantie und Bildungsbonus für Oberösterreich
Wien (OTS/SK) – Ein umfassendes Paket zur Lösung des Fachkräftemangels haben heute, Mittwoch, SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Dr.in Pamela Rendi-Wagner und die oberösterreichische SPÖ-Vorsitzende, Landesrätin Birgit Gerstorfer im „Roten Foyer“ vorgelegt. „Die größten Baustellen auf dem Arbeitsmarkt sind die Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit und der Fachkräftemangel“, so Rendi-Wagner, die betont, dass jetzt die Weichen gestellt werden müssen, um „in Zukunftsbranchen mehr Fachkräfte zu gewinnen“. Die Antwort ist „ausbilden, ausbilden, ausbilden“, so Rendi-Wagner, die festhält, dass das nur gelingen könne, wenn wir jetzt den „Fachkräfteturbo zünden“. Dazu muss an drei Schrauben gedreht werden:
Erstens müssen die Hürden für zukünftige Fachkräfte durch eine faire Bezahlung während Lehre und Pflegeausbildung sowie kostenlose Meisterprüfungen gesenkt werden. Zweitens fordert die SPÖ, dass jene Menschen, die sich weiterbilden wollen, durch ein Qualifizierungsgeld neu unterstützt werden sollen. Und drittens soll Arbeitslosen, die etwa in den Pflegebereich wechseln wollen, durch einen Umschulungsbonus „der rote Teppich ausgerollt“ werden. „Weiterbildung ist der Schlüssel zur Verbesserung der Fachkräftesituation“, schlägt Gerstorfer in dieselbe Kerbe und fordert für Oberösterreich einen 1.000 Euro-Bildungsbonus. Außerdem sollen eine Beschäftigungsgarantie für Langzeitarbeitslose und der Ausbau der Kinderbetreuungsplätze die Menschen gezielt unterstützen. ****
„Am eklatantesten ist der Fachkräftemangel im Pflegebereich“, sagt Rendi-Wagner, die betont, dass in zehn Jahren bis zu 100.000 Pflegekräfte fehlen werden. Doch auch wenn es um den ökologischen Strukturwandel und das Erreichen der Klimaziele geht, brauche es zusätzliche, bestens ausgebildete Fachkräfte. Klar ist für die SPÖ-Chefin daher, dass uns die „Lehre mehr wert sein muss“. Die SPÖ fordert eine faire Bezahlung während der Lehrlingsausbildung von 850 Euro ab dem ersten Lehrjahr. Außerdem soll die Meisterprüfung, so wie auch die Matura, kostenfrei sein. Um junge Menschen für die Pflegeausbildung zu begeistern, soll es, wie auch für Polizeischüler*innen, ein Gehalt von 1.700 Euro pro Monat geben.
Um die Weiterbildung zu ermöglichen und zu vereinfachen, soll der Fleckerlteppich an Förderungen vereinheitlicht werden. „Das Qualifizierungsgeld neu soll ermöglichen, dass sich Menschen die Weiterbildung leisten können“, so Rendi-Wagner. Gerade im Kampf gegen den Pflegenotstand sei die Um- und Weiterbildung entscheidend. Darum fordert die SPÖ einen Umstiegsbonus von 500 Euro zusätzlich zum Arbeitslosengeld für all jene Arbeitslose, die den Umstieg in wichtige Zukunftsbranchen wagen.
Gerstorfer verweist in ihren Ausführungen auf ein „ausgewogenes Verhältnis“ aus arbeitslosen Menschen und offenen Stellen in Oberösterreich. Dies sei ein Auftrag, gerade im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit „Menschen zu unterstützen, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“. Langzeitarbeitslose sollen nicht „abgestempelt und stigmatisiert“ werden, sondern durch eine Beschäftigungsgarantie – ähnlich der von der SPÖ geforderten Aktion 40.000 – Jobs vermittelt bekommen. Entscheidend ist für Gerstorfer dabei auch die Möglichkeit zur Weiterbildung. Darum fordert die sie, „Weiterbildung auf mehreren Ebenen zu fördern“, indem etwa finanzielle Barrieren aus dem Weg geräumt werden und ein Bildungsbonus eingeführt wird.
Neben Bildung soll auch in die Kinderbetreuung investiert und das Angebot ausgeweitet werden, „um Wahlmöglichkeiten für Frauen zu eröffnen“, fordert Gerstorfer einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. Im Gegensatz zu Wien ist es in Oberösterreich „keine Selbstverständlichkeit, dass ein Kinderbetreuungsplatz zur Verfügung steht“, was Gerstorfer als Einschränkung für alle Interessierten – in erster Linie Frauen – bezeichnet. Skandinavische Länder, die einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung bieten, haben eine höhere Erwerbsbeteiligung bei Frauen und eine deutlich höhere Geburtenrate.
„Mit gezielter Beschäftigungspolitik muss es gelingen, den Fachkräfteturbo zu zünden“, so Rendi-Wagner, die abschließend bekräftigt, dass die öffentliche Hand mit der Wirtschaft kooperieren muss. Das sei in beiderseitigem Interesse. (Schluss) ls/sc
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