Leitartikel „Schritt für Schritt zur Normalität“ vom 16. Mai 2021 von Mario Zenhäusern
Leitartikel „Schritt für Schritt zur Normalität“ vom 16. Mai 2021 von Mario Zenhäusern
Innsbruck (OTS) – Das Ende der Einschränkungen ist in Sicht. Aber nach wie vor ist Vorsicht geboten: Der Herbst 2020 darf sich nicht wiederholen.
Im Sommer 2020 sank mit den Infektionszahlen auch die Bereitschaft, sich an Abstands- und Hygieneregeln zu halten.
Seit Mitternacht sind die Corona-Ausgangsbeschränkungen Geschichte. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein hat sie mit einer entsprechenden Verordnung aufgehoben. Heute ist demnach der erste Tag nach Weihnachten 2020, an dem nachts das Verlassen der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses nicht nur unter bestimmten Voraussetzungen, sondern generell erlaubt ist. Ein nächster Schritt in Richtung Normalität, dem zu Wochenbeginn weitere folgen werden. Am Montag öffnen die Schulen wieder im Präsenzunterricht für alle Schulstufen, am Mittwoch fallen die Beschränkungen für Gastronomie, Hotellerie, Sportstätten, Bäder, Kultureinrichtungen und vieles mehr. Das Ende der massiven Einschränkungen ist also endlich in Sicht. Bei allem Optimismus ist trotzdem Vorsicht geboten. Auch im Sommer 2020 herrschte Aufbruchsstimmung. Die Situation hatte sich spürbar entspannt. Aber mit den kontinuierlich sinkenden Zahlen bei den Neuinfektionen nahm auch die Bereitschaft der Menschen ab, sich an nach wie vor gebotene Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Parallel dazu verabsäumte es die Politik auf Landes- und Bundesebene, für die zu erwartende Verschärfung der Situation im Herbst entsprechend vorzusorgen. Die Folge waren die zweite und schließlich die dritte Corona-Welle mit all ihren dramatischen Auswirkungen.
Dieses Szenario gilt es heuer zu verhindern. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Die Zahl der Geimpften steigt von Tag zu Tag, die Bereitschaft, sich testen zu lassen, ist nach wie vor groß, das Tragen der FFP2-Maske gehört für die meisten mittlerweile zum Alltag. Ob auch die Politik ihre Hausaufgaben gemacht hat, wird sich weisen. Bis dahin liegt es an uns allen, dafür zu sorgen, dass sich der Herbst 2020 nicht mehr wiederholt.
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