„Die Friesischen Inseln – Ein stürmisches Paradies“ im „Universum“-Porträt
„Die Friesischen Inseln – Ein stürmisches Paradies“ im „Universum“-Porträt
Am 20. April um 20.15 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Perfekt aneinandergereiht erstrecken sich die Nord- und Ostfriesischen Inseln entlang der deutschen Küste: von Sylt im Norden an der Grenze zu Dänemark bis nach Borkum weiter westlich, auf Höhe der Niederlande, inmitten des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer. Zur Inselkette zählen zwölf bewohnte Eilande, zehn regelmäßig überflutete Halligen, kleine Marschinseln, sowie einige unbewohnte Inseln. Sie sind Heimat und Lebensraum etwa für Seehunde und Kegelrobben, für bedrohte und seltene Arten, die hier teils ihre letzten Rückzugsgebiete finden. Die neue „Universum“-Dokumentation „Die Friesischen Inseln – Ein stürmisches Paradies“ von Heike Grebe und Michael Riegler (ORF-Bearbeitung: Birgit Skulski) porträtiert Deutschlands dynamischste Region und ihre anpassungsfähigen, tierischen Bewohner am Dienstag, dem 20. April 2021, um 20.15 Uhr in ORF 2. Der Film entstand als Koproduktion von ORF, NDR und ARTE.
Die Ostfriesischen Inseln wurden durch das Zusammenspiel von Wind, Strömungen und Gezeiten geschaffen. Anders als die Nordfriesischen Inseln ähneln sie sich landschaftlich: lange Strände, ausgedehnte Dünenlandschaften und weitläufige Salzwiesen. Üppige Habitate für winzige Kreaturen, mutige Kämpfer wie die Sandregenpfeifer, die in vorderster Linie am Strand brüten, und überraschende Besucher wie den Igel, der vom Festland auf die Inseln kam. Die Ostfriesischen Inseln sind Teil des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Naturschutz hat hier Priorität – das spürt die Tierwelt. Lebensraum finden rund 1.500 gefährdete Arten, für Vögel sind die Ostfriesischen Inseln ein Paradies. Für Zugvögel im Frühjahr und Herbst, für Brutvögel wie die seltene Sumpfohreule. Die oft autofreien Inseln bieten Ursprünglichkeit und Ruhe, Schutz vor Raubtieren und das Nahrungsangebot des Wattenmeeres.
Wenn eine Sturmflut die Nordsee zum Toben bringt, trifft sie nicht selten die größte Nordfriesische Insel Sylt mit voller Wucht. Die Westküste der Insel verliert im Durchschnitt eine Million Kubikmeter Sand pro Jahr. Doch nicht nur Sturmfluten verändern die Inseln immer wieder. Auch die zunehmende Erwärmung der Nordsee sorgt für eine „Globalisierung unter Wasser“. So entstehen völlig neue Lebensgemeinschaften, die Gewinner aber auch Verlierer hervorbringen. Hinzu kommt – vor allem auf den Nordfriesischen Inseln – der Einfluss des Menschen. Auf der Insel Föhr hat die landwirtschaftliche Nutzung von Böden nahezu sämtliche Brutmöglichkeiten für Vögel zerstört. Die Insel Amrum dagegen hat sich mit ihren ausgedehnten Naturschutzflächen zur Vogelinsel Nummer eins im Norden entwickelt.
Ein Leben auf den Friesischen Inseln erfordert für deren tierische Bewohner vor allem Anpassungsfähigkeit. Denn diese Lebensräume sind geprägt von einer seltenen Dynamik. Dafür sorgen die Kräfte von Ebbe und Flut. Material, das an einer Stelle weggeschwemmt wird, lagert sich an einer anderen wieder ab. So entwickeln sich Dünen, Strände oder Salzwiesen – unterschiedliche Habitate, miteinander verbunden, aber gleichzeitig ständig in Veränderung. Das einzig Konstante auf den Friesischen Inseln scheint der Wandel zu sein.
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