COVID und Verkehr: Polizeiliche End-Bilanz zum Osterwochenende

COVID und Verkehr: Polizeiliche End-Bilanz zum Osterwochenende

Darstellung der Anzeigen nach COVID-Bestimmungen und nach straßenpolizeilichen Vorschriften

Wien (OTS) – Während der Osterfeiertage standen im Schnitt etwa 8.000 Beamtinnen und Beamte pro Werktag im Dienst, am Wochenende waren es etwa 4.500. Von 1. bis 6. April wurden von diesen 3.656 Mal Sanktionen wegen der Missachtung der COVID-Maßnahmen ausgesprochen (Anzeigen: 2.912, Organmandate: 744). 799 dieser Anzeigen betrafen das Missachten der Ausgangsbeschränkungen, die restlichen betrafen wie üblich zum Großteil den Mindestabstand oder die Maskenpflicht. Diese Zahlen zeigen im Vergleich zu anderen Wochenenden einen leichten Anstieg.

Verkehrsstatistik Ostern 2021

Vordringliches Ziel der Verkehrskontrollen am Osterwochenende war neben der Verkehrssicherheit auch die Überwachung der Ausgangsbeschränkungen im lokalen Ziel- und Quellverkehr sowie im Ausflugsverkehr.

Insgesamt kam es am Osterwochenende 2021 seit Karfreitag 02.04.2021, 00:00 Uhr bis einschließlich Ostermontag 05.04.2021, 24:00 Uhr zu 215 Verkehrsunfällen mit Personenschaden, bei denen 222 Unfallbeteiligte verletzt und vier getötet wurden. Im Vergleich zu den Vorjahreswerten (1. Corona-Lockdown) und dem deutlichen Rückgang des Verkehrsaufkommens im Vorjahr (bis zu 60 %) wegen der Covid-19-Maßnahmen der Bundesregierung war heuer wieder ein Anstieg – allerdings vom sehr niedrigen Vorjahresniveau – bei den Unfall- und Verletztenzahlen zu verzeichnen.

Im Jahr 2020 gab es ebenfalls vier Verkehrstote am Osterwochenende. Im statistischen Durchschnitt verloren in diesem Zeitraum seit 2004 etwa fünf Personen ihr Leben im Straßenverkehr, wobei 2013 die niedrigste Zahl (1) und 2004 die höchste Zahl (17) aufweisen.

Die tödlichen Verkehrsunfälle im Detail: Ein 19-jähriger Pkw-Lenker kam aus unbekannter Ursache auf einer geraden Strecke auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal gegen einen entgegenkommenden Feuerwehrtransporter. Der 44-jährige Lenker des Klein-Lkws kam dabei ums Leben. Ein 24-jähriger Pkw-Lenker telefonierte während der Fahrt und kam im Bereich einer Kurve mit zu hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn ab. Er prallte gegen einen Baum und verstarb an der Unfallstelle.

Ein 33-jähriger Pkw-Lenker kam aufgrund einer vermutlichen Suchtgiftbeeinträchtigung und unsicherer Fahrweise zu weit nach rechts und stieß gegen einen gehbehinderten Fußgänger, den er tödlich verletzte. Ein 61-jähriger Pkw-Lenker fuhr am linken Fahrstreifen einer Autobahn, touchierte plötzlich die linke Fahrbahnbegrenzung. Daraufhin geriet er ins Schleudern und prallte gegen die Leitschiene. Der Pkw überschlug sich und kam nach 50 Metern am Fahrzeugdach schlitternd zum Stillstand. Beim vermutlich nicht angegurteten Lenker konnte nur mehr der Tod festgestellt werden.

Bundesweit wurden am heurigen Osterwochenende 29.173 Fahrzeuglenker wegen Überschreitung der höchst zulässigen Geschwindigkeit beanstandet, 202 Fahrzeuglenker wegen Alkohol am Steuer angezeigt und 63 Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen.

Einige Besonderheiten im Detail: Im Bezirk Gänserndorf in NÖ wurde am Osterwochenende ein Führerscheinneuling mit seinem Pkw auf einer Freilandstraße mit 189 km/h von der Polizei gemessen und hat die erlaubten 100 km/h somit um 89 km/h überschritten. Im Ortsgebiet von Ternitz in NÖ wurde am Ostermontag ein Pkw-Lenker mit 125 km/h gemessen. Auf der S1 im Bereich des Knoten Eibesbrunn in NÖ (in einer 100 km/h-Beschränkung) wurden am Ostermontag drei Pkw-Lenker unmittelbar hintereinander mit stark überhöhter Geschwindigkeit gemessen (200 km/h, 221 km/h und 236 km/h). In Wien entzog sich ein 48-Jähriger Autolenker der Anhaltung, gefährdete bei seiner Flucht mit hoher Geschwindigkeit Fußgänger und rammte schließlich einen Streifenwagen bei einer Straßensperre. Der Mann wurde festgenommen, zwei Polizisten wurden durch die Handlungen des 48-Jährigen leicht verletzt (nähere Informationen siehe OTS der LPD Wien).

Um die Belastung des Gesundheitssystems durch Unfälle und Verletzungen so gering wie möglich zu halten, sollten generell risikoreiche Aktivitäten unterlassen werden. Als Beispiel ist hier besonders das Motorradfahren anzuführen, denn bei Unfällen verletzten sich jährlich mehr als 4.000 Biker, mehr als 80 verlieren dabei jedes Jahr ihr Leben im Straßenverkehr.

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