Grüne zum Internationalen Tag gegen Weibliche Genitalverstümmelung
Grüne zum Internationalen Tag gegen Weibliche Genitalverstümmelung
El-Nagashi/Disoski: Betroffene unterstützen und jene schützen, die bedroht sind
Wien (OTS) – „Auch in Österreich sind Frauen und Mädchen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht“, sagt die Integrationssprecherin der Grünen, Faika El-Nagashi, anlässlich des am 6. Februar stattfindenden internationalen Tages gegen weibliche Genitalverstümmelung. „Hierzulande gehen wir etwa von 8.000 Betroffenen aus, zwischen 700 und 1.000 Mädchen im Alter zwischen 0 und 18 Jahren sind Schätzungen zufolge bedroht“, berichtet die Frauensprecherin der Grünen, Meri Disoski. Bei Female Genital Mutliation (FGM) werden weibliche Genitalorgane absichtlich entfernt oder beschädigt, ohne medizinischen Zweck oder Indikation. Es handelt sich dabei um eine spezifische Form von Gewalt gegen Frauen mit schwerwiegenden Langzeitfolgen.
Seit 2012 ist die Weibliche Genitalverstümmelung in Österreich strafrechtlich verboten, unabhängig davon in welchem Land sie stattfindet. „Weibliche Genitalverstümmelung ist eine massive Verletzung der körperlichen Integrität von Frauen und Mädchen. Sie hat weitreichende Folgen auf ihre reproduktive Gesundheit und ist mit Traumata und extremem körperlichen Schmerzen verbunden. Es ist entscheidend, Betroffenen zu helfen und jene zu schützen, die davon bedroht sind“, betont Disoski.
Im Nationalrat wurde bereits am 20. Jänner ein All-Parteien-Antrag zum Thema Female Genital Mutliation eingebracht, der vor allem auf Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung abzielt. „Wir alle sind in der Pflicht, jene zu schützen, die von FGM bedroht sind. Mein Dank gilt hier besonders den zivilgesellschaftlichen Initiativen, die seit Jahren ehrenamtlich als Brückenbauer gegen die grausame Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung arbeiten. Dazu zählt das Engagement von Ishraga Mustafa Hamid und Tarafa Baghajati, beide mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet, die in ihrer Community-Arbeit niederschwellig vermitteln, dass FGM gegen den Islam verstößt und auch nicht Teil einer bestimmten Kultur ist. Diese Arbeit mit Multiplikator*innen führt zu nachhaltigen Veränderungen und dem Schutz gefährdeter Mädchen und muss daher auch Teil künftiger Präventionsstrategien sein“, erklärt El-Nagashi.
Weitere Ansatzpunkte gibt es bereits mit der Toolbox Weibliche Genitalverstümmelung für Opferschutzgruppen des Bundes sowie einem eLearning-Programm zum Thema „Weibliche Genitalverstümmelung“ der Stadt Wien. „In den nächsten Schritten muss es um eine gute und zielgerichtete Vernetzung mit den Communities und eine damit einhergehende Zusammenarbeit in der Prävention von FGM gehen“, betonen El-Nagashi und Disoski.
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