vidaflex kritisiert: Corona-Chaos der Regierung für Tanzschaffende ist prolongiert
vidaflex kritisiert: Corona-Chaos der Regierung für Tanzschaffende ist prolongiert
Neue Beschränkungen und mangelnder Informationsfluss seitens der Ministerien sorgen für Unmut bei TänzerInnen, ChoreografInnen und TanzstudiobetreiberInnen
Wien (OTS) – Mit der ersten Performance-Demonstration Österreichs hat die gewerkschaftliche Initiative für EPUs und Neue Selbstständige, vidaflex, gemeinsam mit der freie Tanzszene Anfang September auf die dramatische Situation der Tanzschaffenden aufmerksam gemacht und dafür viel mediale Aufmerksamkeit erhalten. „Die zuständigen Stellen haben allerdings den Ernst der Lage noch nicht begriffen, wie die fehlenden Reaktionen aus dem Bundesministerium für Kunst, öffentlicher Dienst und Sport erahnen lassen“, kritisieren Nadja Puttner von der Initiative Tanz- & Bewegungskunst Österreich und Christoph Lipinski, vidaflex-Landesgeschäftsführer für Wien, und fügen hinzu: „Das Corona-Chaos der Regierung für Tanzschaffende scheint somit prolongiert zu sein.“++++
Immer noch leiden insbesondere die zahlreichen Neuen Selbstständigen unter den Tanzschaffenden an den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie: „So können nach wie vor Veranstaltungen nur reduziert oder gar nicht stattfinden, Anmeldungen für Kurse und Trainings laufen aus Angst vor Ansteckungen zögerlicher an als sonst, und die Corona-Unterstützungen der Regierung enden für viele Betroffene mit September“, schlägt Puttner Alarm. „Viele unserer Mitglieder sind vom Konkurs bedroht,“ warnt auch Lipinski.
Als ob das nicht schon genug wäre, habe nun die in der Verordnung vom 18. September bekannt gemachte TeilnehmerInnenbeschränkung für Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze auf maximal zehn Personen, die auch Tanztrainings zu betreffen scheint, die Szene zusätzlich in Aufruhr versetzt: „Nicht nur, dass die Umstellung bereits angelaufener Kurse auf die Höchstzahl von zehn Personen Tanzstudios und Unterrichtende vor große organisatorische und pädagogische Herausforderungen stellt und nach dem wirtschaftlich schwierigen Sommer erneut eine akute existentielle Bedrohung bedeutet. Auch die unklare Formulierung der Verordnung hat nun zusätzlich zu einem Informationschaos betreffend die derzeit geltenden Regelungen für Tanzkurse zu einer tiefgreifenden Verunsicherung bei TanzstudiobetreiberInnen, Unterrichtenden und KundInnen geführt“, so Puttner.
In zwei offenen Briefen an die Bundesregierung hatte die Initiative Tanz- & Bewegungskunst Österreich bereits im Mai und Juni für den künstlerischen Tanzunterricht klare und verlässliche Informationen im Krisenfall sowie eine für den Tanz zuständige Ansprechperson im zuständigen Ministerium gefordert. „Nun warten TanzstudiobetreiberInnen und Tanzlehrende schon wieder tagelang vergeblich auf eindeutige Antworten. Auf Anfragen von VertreterInnen der Tanzszene gab es bisher nur unklare und zum Teil widersprüchliche Auskünfte – oft versehen mit dem Zusatz, dass diese Empfehlungen nicht als verbindlich zu betrachten seien“, ist Lipinski fassungslos.
„Die Gesundheit von TeilnehmerInnen und Lehrenden liegt uns gleichermaßen am Herzen,“ sagt Puttner, die auch vidaflex-Spartensprecherin ist. „Daher halten wir verantwortungsvolles Handeln im Sinne einer wirksamen Corona-Prävention auch im Tanztraining für außerordentlich wichtig. Das können wir jedoch nur umsetzen, wenn wir klare Richtlinien bekommen. Leider fühlt sich für den Tanz als Kunstform mit zweifelsohne sportlicher Komponente im Ernstfall auf ministerieller Ebene weder das Sport- noch das Kulturressort zuständig.“ Auch den Inhalt der neuen Regelungen hält Puttner für hinterfragwürdig: „Die Sinnhaftigkeit einer fixen Personenhöchstzahl pro Veranstaltung unabhängig von der jeweiligen Raumgröße lässt sich für uns nicht erkennen. Es kann doch nicht egal sein, ob die zehn TeilnehmerInnen auf 40 oder 200 Quadratmeter zusammen trainieren!“
„Darüber hinaus halten wir die extrem kurze Umsetzungsfrist von zwei Tagen, noch dazu über das Wochenende, für völlig unzumutbar“, kritisiert Lipinski „Wie sollen die Unterrichtenden den ‚überzähligen‘ Kindern beibringen, dass sie von heute auf morgen nicht mehr in ihren gewohnten Kurs kommen dürfen?“ Daher kündigt vidaflex gemeinsam mit der Initiative Tanz- & Bewegungskunst Österreich für Oktober neue Aktionen an, unter anderem die feierliche Übergabe einer Petition an das zuständige Ministerium (bmkoes) an.
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