Stupoli hat schon 230 Obdachlose aus 33 Nationen behandelt

Stupoli hat schon 230 Obdachlose aus 33 Nationen behandelt

Hamburg (ots) –

– Soziales Engagement der Studenten des Asklepios Campus Hamburg für Menschen, denen sonst keiner hilft
– Sprechstunde im CaFée mit Herz wird gut angenommen Mitten auf St. Pauli halten Medizinstudenten wöchentlich eine kostenlose Sprechstunde für Menschen ohne Krankenversicherung ab. Zumeist sind es Obdachlose, Menschen, denen sonst kaum jemand hilft. Die sogenannte Studentische Poliklinik (Stupoli) Hamburg hat ihren Sitz in der Sozialeinrichtung CaFée mit Herz. Seit 2018 bieten etwa 40 angehende Mediziner des Asklepios Campus Hamburg (ACH) der Semmelweis Universität Budapest jeden Freitag unter Aufsicht einer erfahrenen Ärztin oder eines erfahrenen Arztes ehrenamtlich eine kostenlose Sprechstunde an. Vor allem internistische und chirurgische Beschwerden führen die Betroffenen in die Stupoli, dabei reicht das Spektrum von Bronchitis oder Hauterkrankungen bis zum Diabetischen Fuß wegen einer schlechten Blutzuckerkontrolle. Die künftigen Ärzte machen die Akutversorgung und geben den Patienten mitunter Medikamente mit, können ihnen bei schwereren Erkrankungen aber auch nur eine Krankenhausbehandlung empfehlen.

„Natürlich freuen wir uns, dass wir Menschen helfen können, für die es sonst kaum Behandlungsangebote gibt“, sagt Kristina Hillmann, Studentin am ACH. „Zugleich ist es für uns eine gute Möglichkeit, unser theoretisches Wissen unter Anleitung direkt in der Praxis anzuwenden und zugleich mit kleinen Handlungen Großes zu bewirken“, so Hillmann weiter. Schon für einen neuen Verband, eine Druckentlastung bei Verletzungen oder Schmerzlinderung sind die Patienten ausgesprochen dankbar. Fast ein Drittel kommt sogar mehrfach in die Sprechstunde, z. B. um den Verlauf einer Erkrankung kontrollieren zu lassen oder sich Medikamente abzuholen, sei es gegen hohen Blutdruck oder zur Blutzuckersenkung. Die Arzneimittel sind übrigens alle gespendet, z. B. von Apotheken oder den Asklepios Kliniken. Auch die Aufsicht der erfahrenen Ärzte, die z. T. im Ruhestand sind, ist ehrenamtlich. „Wir freuen uns über jeden, der mitmachen möchte“, betont Hillmann, die mit einem harten Kern von zehn ACH-Kommilitonen die Stupoli organisiert.

Das Engagement der kleinen Studentengruppe ist außergewöhnlich. Und die Zahlen sprechen für sich: Im vergangenen Jahre wurden 230 Personen aus 33 Nationen versorgt. Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts belegen, dass sich die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherungsschutz in Deutschland in den letzten fünf Jahren stark erhöht hat. Gab es 2015 rund 80.000 Betroffene, ist die Zahl im vergangenen Jahr bereits auf 143.000 und damit um fast 79 Prozent gestiegen. Für die Stupoli bleibt also genug zu tun.

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