Eisenmann: „Lüftungsgeräte allein in Klassenzimmern werden das Problem nicht lösen“

Eisenmann: „Lüftungsgeräte allein in Klassenzimmern werden das Problem nicht lösen“

Berlin (ots) – Susanne Eisenmann (CDU), Kultusministerin Baden-Württemberg widerspricht Studien:

„Lüftungsgeräte allein in Klassenzimmern werden das Problem nicht lösen“

In der Debatte um die Luftqualität in Klassenräumen und die damit einhergehende Ansteckungsgefahr mit Covid-19 lehnt Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) Lüftungsgeräte als „alleinige Lösung“ ab. „Lüftungsgeräte allein in jedem Raum von Hunderttausenden von Klassenzimmern werden das Problem nicht lösen. Die Erkenntnis, dass das das Alleinheilmittel sein kann, habe ich bisher von Experten in der Breite nicht gehört“, so Eisenmann im ARD-Mittagsmagazin.

Damit widerspricht sie Studien, etwa der TU Berlin und der Bundesuniversität München. Eisenmann beruft sich dabei auf die zuständige Kommission des Bundesumweltamts. „Die weist darauf hin, dass Raumlüfter, auch mit hoher Qualität nicht alle Probleme lösen.“ Stattdessen sei zeitweises Stoßlüften noch immer die beste Variante, die man auch im Winter im Blick behalten müsse, so Eisenmann. „Es kommt auf die Organisation an, wie man das koppelt mit Unterricht und Pausen.“, erklärte die Kultusministerin im ARD-Mittagsmagazin.

Auf die Frage, wieso bisher keine Lüftungsgeräte angeschafft worden wären, erwiderte Eisenmann, Lüftungsgeräte wären bisher in den Schulräumen nicht gefordert gewesen. Die Pandemie stelle „eine völlig neue Situation“ dar, weshalb jetzt überhaupt über dieses Thema diskutiert werde, so Eisenmann. Man befasse sich mit dem Thema, aber die Beschaffung sei „Sache der Schulträger, der Städte, Landkreise, Kommunen und Gemeinden“.

Hintergrund:

Der Musterhygieneplan für die Berliner Schulen etwa sieht vor, dass in Klassenräumen „regelmäßig und richtig gelüftet werden“ soll. (Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Berlin) In der Praxis hieße das: Mindestens einmal pro Stunde müssen Fenster und Türen komplett geöffnet sein – und das für mehrere Minuten. Kritiker sagen, dies könnte angesichts der fallenden Temperaturen schwierig werden im Herbst und Winter. Deshalb empfehlen einige Wissenschaftler, etwa die Bundeswehruniversität in München (Quelle: Universität der Bundeswehr, München), Raumluftreiniger auch in Klassenzimmern.

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