BAP Job-Navigator 09/2020: „Ausbildungsangebot nach Berufsgruppen und Bundesländern“ / Nachfrage nach Auszubildenden reißt in Corona-Zeiten nicht ab
BAP Job-Navigator 09/2020: „Ausbildungsangebot nach Berufsgruppen und Bundesländern“ / Nachfrage nach Auszubildenden reißt in Corona-Zeiten nicht ab
Berlin (ots) – Traditionell starten jedes Jahr zwischen August und Oktober viele Ausbildungen. Trotz der Corona-Pandemie suchten die Unternehmen auch 2020 intensiv nach Nachwuchskräften und die Nachfrage ist im Vergleich zum Vorjahr nur marginal gesunken. Allein im August 2020 wurden insgesamt 79.708 Jobs für Auszubildende veröffentlicht. Dies entspricht einem Anteil von 8,5 Prozent aller Jobangebote, die in diesem Zeitraum inseriert wurden. Doch in welchem Bereich wurden die meisten Ausbildungen ausgeschrieben und welches Bundesland hatte das größte Angebot zu bieten? Der BAP Job-Navigator hat das Stellenangebot für Azubis analysiert und nach Berufsgruppen und Bundesländern aufgeschlüsselt.
Im August größtes Ausbildungsangebot seit Jahresbeginn veröffentlicht
Als im April und im Mai coronabedingt insgesamt deutlich weniger Jobangebote in allen Hierarchieebenen und Bereichen veröffentlicht wurden, schalteten die Unternehmen anfangs auch Stellen für Auszubildende zaghafter.
Seit den ersten Lockerungen stiegen die Angebote ab Juni aber wieder spürbar an. Im August wurden dann sogar die meisten Jobangebote für Azubis seit Beginn des Jahres 2020 veröffentlicht. Während große Unternehmen bereits auf einen Ausbildungsbeginn im nächsten Jahr hinweisen, suchen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) noch für dieses Jahr händeringend nach Schulabsolventen. Dies hängt auch damit zusammen, dass jene KMU, die im Vergleich zu 2019 ihr Ausbildungsniveau erhalten oder sogar erhöhen, staatliche Unterstützung in Form von Ausbildungsprämien beantragen können. „Somit wird zum einen gewährleistet, dass junge Menschen trotz der Pandemie und den wirtschaftlichen Folgen in eine sichere berufliche Zukunft starten können“, erklärt Florian Swyter, Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister e.V. (BAP). „Zum anderen wird damit dem Fachkräftemangel entgegengesteuert, der sich durch die wirtschaftlichen Einbußen noch verstärken könnte. Schon jetzt gibt es deutlich mehr Jobsuchende als sonst auf dem Arbeitsmarkt.“
Vertrieb und Verkauf bieten das größte Jobangebot für Azubis
Fast jedes dritte Ausbildungsangebot wurde im Bereich Vertrieb und Verkauf vergeben. Mit 23.827 Jobs wurden in diesem Bereich die meisten Stellen für Auszubildende veröffentlicht. Besonders häufig wurden Ausbildungsplätze als Kaufmann/-frau im Einzel- oder Großhandel ausgeschrieben. Neben Großstädten wie Berlin, München und Hamburg, in denen die meisten offenen Stellen geboten werden, stehen jungen Leuten aber auch in Kleinstädten oder auf dem Land zahlreiche Ausbildungsplätze zur Verfügung. Beispielsweise wurden im Main-Taunus-Kreis in Hessen 105 Jobs und im Landkreis Havelland in Brandenburg 33 Plätze im Vertrieb und Verkauf vergeben.
Auch das Finanz- und Rechnungswesen suchte im August verstärkt nach Unterstützung. Insgesamt 18.924 Ausbildungsstellen wurden hier inseriert, was jeder fünften Stelle in der gesamten Berufsgruppe entspricht, die in diesem Monat veröffentlicht wurde.
Handwerklich geschickte junge Menschen werden ebenfalls häufig nachgefragt. Im Bauwesen und Handwerk schrieben 8.251 Firmen 17.274 Jobangebote aus. Im technischen Bereich lag das Angebot bei 15.172 offenen Stellen. Interessierte konnten aus zahlreichen unterschiedlichen technischen Ausbildungsberufen wählen, unter anderem als Elektroniker, (KFZ-)Mechatroniker oder Maschinen- und Anlagenführer. Zahlreiche duale Ingenieursstudiengänge verbinden zudem eine betriebliche Ausbildung mit einem Bachelor-Studium.
Nachwuchskräfte im Digitalbereich gesucht
Wer einen Ausbildungsplatz im Medienumfeld suchte, konnte aus 1.079 Jobangeboten in der Berufsgruppe Marketing und PR wählen. Begeisterten PC-Spezialisten standen 5.267 Ausbildungsplätze von rund 2.500 Unternehmen in der IT und Telekommunikation offen. Damit ist auch ein breites Ausbildungsangebot in den Arbeitsbereichen vorhanden, die im direkten Zusammenhang mit der Digitalisierung stehen.
Darüber hinaus haben die letzten Monate gezeigt, dass Fachkräfte in der Gesundheitsbranche – trotz allgemeinem Rückgang auf dem Stellenmarkt – weiterhin stark nachgefragt werden. Wer in einem solch systemrelevanten Beruf arbeiten möchte, konnte aus 4.928 Ausbildungsangeboten wählen.
Geringes Angebot in HR, Wissenschaft und Beratung
Wenige Ausbildungsplätze sind dagegen im Personalwesen zu vergeben: In ganz Deutschland wurden im August lediglich 237 Stellen ausgeschrieben, was nur 1,6 Prozent an der Gesamtberufsgruppe ausmacht. Auch in der Wissenschaft und im Consulting lag der Anteil nur bei knapp über einem Prozent.
Berlin belegt den letzten Platz im regionalen Vergleich
Im Regionen-Ranking belegt das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen den ersten Platz: Mehr als 5.200 Unternehmen vergaben insgesamt 15.919 Ausbildungsplätze. Auf dem zweiten Platz folgt dicht dahinter Bayern mit 14.571 Jobangeboten von rund 5.000 Unternehmen. Den dritten Platz belegt das Nachbarbundesland Baden-Württemberg mit 13.121 Jobs für Azubis. Das Saarland schrieb 670 Azubistellen aus. Damit ist die Gesamtzahl der inserierten Ausbildungsplätze absolut betrachtet zwar gering, im Zusammenhang zu allen Jobangeboten im Bundesland mit einem Anteil von neun Prozent aber ebenfalls beträchtlich.
Berlin liegt im absoluten Vergleich mit 2.367 Jobs im Mittelfeld, jedoch ist der Anteil an allen Stellen der Bundeshauptstadt mit nur 3,7 Prozent am geringsten. Auch in Sachsen wurden mit 5,6 Prozent aller Jobangebote unterdurchschnittlich wenig Ausbildungsplätze vergeben.
Über den BAP Job-Navigator
Der BAP Job-Navigator wertet monatlich die Stellenangebote aus 196 Printmedien, 189 Online-Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit aus. Im Zeitraum August 2020 wurden insgesamt 935.726 Stellenanzeigen von 154.261 Unternehmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle geschaltet wurden, wurden diese zusammengefasst und nicht mehrfach gezählt.
Über den BAP
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP) ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs- und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 2.000 Mitglieder mit über 4.600 Personaldienstleistungsbetrieben organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter www.personaldienstleister.de (https://www.personaldienstleister.de/).
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