Auftakt für das „Diabeteszentrum Wienerberg“ in Favoriten

Auftakt für das „Diabeteszentrum Wienerberg“ in Favoriten

Bis zu 8.000 PatientInnen können ab Mitte 2021 pro Jahr versorgt werden

Wien (OTS) – Das medizinische Versorgungsangebot in Wien wird ausgebaut: Im Sommer 2021 eröffnet im 10. Bezirk Österreichs erstes Diabeteszentrum. Schwerpunktmäßig werden hier Personen mit Diabetes mellitus Typ 1, Personen mit Diabetes mellitus Typ 2 mit schwerwiegendem Krankheitsverlauf sowie Frauen mit Gestationsdiabetes betreut. Der Startschuss für die neue Einrichtung findet am 16. September 2020 statt.

„Mit der Errichtung des Diabeteszentrums Wienerberg legen wir den Grundstein für eine zukunftsorientierte Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus in Wien. In Kooperationen mit der Österreichischen Gesundheitskasse wollen wir mit innovativen Prozessen und modernsten Standards neue Akzente in der Verbesserung der Diabetesversorgung in Wien setzen“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Insgesamt, so fügte er hinzu, betrifft diese Krankheit rund 130.000 Menschen in Wien.

„Ich begrüße es sehr, dass Wiener Wohnen nicht nur einer halben Million Menschen in unserer Stadt ein leistbares und lebenswertes Zuhause bietet, sondern dass Wiener Wohnen auch ein starker und verlässlicher Partner für den Gesundheitsstandort Wien ist und nun das Diabeteszentrum Wienerberg unter seinem Dach begrüßen darf“, so die Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen Kathrin Gaál.

2021 wird ein Diabetesschwerpunkt in Wien gesetzt. Dazu gehören Maßnahmen wie die Etablierung des Diabeteszentrums Wienerberg unter Beiziehung von Betroffenen sowie spezifische Angebote für Schwangere mit Gestationsdiabetes. Dies wurde gemeinsam zwischen der Stadt Wien und der Österreichischen Gesundheitskasse, der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen sowie der Versicherungsanstalt öffentlicher Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau vereinbart.

„Das Diabeteszentrum wird vom Wiener Gesundheitsverbund betrieben. Vorrangiges Ziel ist es, mit dem neuen Zentrum die Diabetesambulanzen in Wien zu entlasten, indem Personen mit akuten Krankheitsverläufen oder bei Behandlungsproblematiken direkt ins Zentrum überwiesen werden können. Der Wiener Gesundheitsverbund rechnet damit zwischen 6.000 und 8.000 Patientinnen und Patienten jährlich im Diabeteszentrum behandeln zu können“, so die Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes Evelyn Kölldorfer-Leitgeb.

„Wir beschreiten mit dem Diabeteszentrum gleich zwei neue Wege“, zeigt sich Alois Bachmeier, stellvertretender Vorsitzender des ÖGK-Landesstellenausschusses Wien, erfreut. „Einerseits setzen wir neue Maßstäbe in der Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen, andererseits wurden erstmalig auch die Betroffenen in den Entstehungsprozess eingebunden. Im Rahmen einer Befragung konnten sie ihre Wünsche für das neue Diabeteszentrum kundtun“, so Bachmeier, der ergänzt: „So wissen wir nun, dass sich viele mehr Unterstützung wünschen – sei es bei der Motivation sich etwa regelmäßig zu bewegen oder auch bei der Suche nach Fachärztinnen und Fachärzten außerhalb des Zentrums“.

Im Diabeteszentrum wird ein großer Fokus auf Schulungen und Beratungen gelegt. Dafür steht ein eigener Bereich mit Seminarräumen und einer Schauküche zur Verfügung. Hier können die Betroffenen den Umgang mit ihrer Diabeteserkrankung erlernen und sich Wissen in Bezug auf eine gesunde Ernährung aneignen.

„Die große medizinische Herausforderung in der Diabetesversorgung liegt in der Abstimmung von Lebensstilfaktoren und Alltagsgestaltung der Patientinnen und Patienten sowie den großen medizinischen und technologischen Fortschritten, die die moderne Diabetestherapie ausmachen. Das Zentrum wird dabei eine Schlüsselrolle einnehmen, bei Problemfällen oder Behandlungsfragen können Patientinnen und Patienten an das Diabeteszentrum überwiesen werden. Nach erfolgreicher Behandlung und Therapieeinstellung werden die Patientinnen und Patienten wieder an ihre Hausärztin oder Hausarzt rücküberwiesen. So können Spätschäden und Begleiterkrankungen verhindert werden“, so Kölldorfer-Leitgeb.

Auswertungen zeigen, dass im 10. Bezirk die Zahl der Menschen mit Diabetes in Wien am höchsten ist. Deshalb wurde dieser Bezirk für das erste Diabeteszentrum in Wien ausgewählt. Das Projekt stellt auch einen Leuchtturm in der engen Kooperation mit Wiener Wohnen und der Integration von Gesundheitseinrichtungen in den sozialen Wohnbau dar. Mit dem Standort in der Sahulkastraße 5 im Karl-Wrba-Hof, gelang es geeignete Räumlichkeiten mit einer guten Erreichbarkeit zu finden.

Um den genannten Herausforderungen zu begegnen, steht im Diabeteszentrum Wienerberg ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie, Gesundheits- und Krankenpflege, Diätologie sowie Klinische- oder Gesundheitspsychologie, zur Verfügung.

Norbert Schnurrer
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