Technologie braucht Bildung

Technologie braucht Bildung

Wien (OTS) – Die Alpbacher Technologiegespräche 2020 haben aufgezeigt: Technologische Entwicklungen brauchen neue Bildungskonzepte. Aber wie können die dringenden Anforderungen des Arbeitsmarktes – etwa viel mehr Ausbildungsangebote im MINT-Bereich – praktisch, nachhaltig und konkret umgesetzt werden? Der Verein ScienceCenter-Netzwerk, der sich seit über 15 Jahren erfolgreich mit dem Transfer von Wissenschaft und Technik in die Gesellschaft auseinandersetzt, setzt hier niederschwellige Impulse. Den Bedarf an authentischer Technikvermittlung bestätigt auch das ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft, nicht zuletzt wegen fehlender Fachkräfte, die dringend gesucht werden, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist für die heimische, exportorientierte Volkswirtschaft Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand. Eine aktuelle Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft zum Thema Fachkräftemangel erhob alleine für das vergangene Jahr über 207.000 offene Stellen für Fachkräfte. Der Anteil der technisch-handwerklichen Berufe liegt nach Schätzungen des ibw bei über 50 Prozent. Ein Faktor, der die Wirtschaft sehr belastet. Hinzu kommt, dass die Bedeutung der Berufe im MINT-Bereich (Mathematik, Information, Naturwissenschaften und Technik) noch weiter steigen wird, heißt es von Seiten der Industriellenvereinigung. Bis 2030 sollen daher um 20 Prozent mehr Technikgraduierte aus HTL, FH und Uni sichergestellt und die Umsetzung bereits jetzt als nationale Zielsetzung verankert werden. Dazu sollten unter anderem Ausbildungskapazitäten erhöht, neue attraktive Bildungsangebote im Bereich der Naturwissenschaften etabliert und bereits in jungen Jahren gefördert werden. Das Zusammenspiel von analogen und digitalen Fertigkeiten braucht neue didaktische Konzepte, darüber war man sich auch bei den heurigen Technologiegesprächen in Alpbach einig.

Begeisterung für Technik: In der Schule, aber auch außerhalb

Helmut Dornmayr, Studienautor am ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft: „Generell gibt es eine große Scheu vor technischen Berufen, die wohl am ehesten durch praktische Erfahrungen und Begegnungen genommen werden kann.“ Es fehlen technische und auch handwerkliche Erfahrungen und Erfolgserlebnisse, weitgehend auch in der Pflichtschule, erklärt der Experte. „Wer kann schon von sich behaupten, dass ihm oder ihr in der Schule gezeigt wurde, wie man einen tropfenden Wasserhahn repariert? Und dass er den praktischen Nutzen von Technik und Handwerk so hautnah erleben und selbst anwenden durfte?“ Außerdem, so Dornmayr, bräuchte es mehr technikaffines Lehrpersonal und Impulse von Praktiker*innen, welche die Begeisterung für Technik authentisch und spürbar vermitteln können, auch außerhalb der Schule.

Der Verein ScienceCenter-Netzwerk setzt genau hier an: Wissenschaft und Technik soll für alle zugänglich und erlebbar werden. Geschäftsführerin Barbara Streicher: „Neben dem schulischen Angebot braucht es niederschwellige Angebote außerhalb der Schule, die es für junge Menschen aller Bildungsschichten möglich machen, sich für Technik zu begeistern und die Scheu davor zu verlieren.“ Das Pop-Up-Science Center „Wissens°raum“, ein Projekt des Vereins, erfüllt gleich beide Anforderungen, schildert Barbara Streicher:
„Jede und jeder kann hier kostenlos und ohne Stress ausprobieren, was ihnen an Wissenschaft und Technik Spaß macht. Alle Fragen sind erlaubt, und wenn die Kinder und Jugendlichen einmal nicht weiterkommen, steht ihnen ein gut ausgebildetes Vermittler*innen-Team zur Seite – und das in vielen Sprachen. Angesichts der digitalen Entwicklungen ist es besonders wichtig, Brücken von analoger zu digitaler Welt zu schaffen.“ Eine eigene „Didaktikwerkstatt“ im Wissens°raum bietet Pädgog*innen außerdem Aktivitäten an, die sie ausprobieren, weiterentwickeln und für den eigenen Unterricht adaptieren können. Fortbildungen, Peer Learning und Austausch unterstützen Lehrkräfte darin, die spezifischen Zugänge zu MINT und Chancenfairness auch im Regelschulsystem einzusetzen.

Bildungsinnovationen fördern

Wie erfolgreich und nachhaltig das Konzept des Wissens°raums ist, zeigt auch die aktuelle Nominierung unter den besten acht Bildungsprojekten aus über 250 Bewerbungen im Rahmen der „MEGA Bildungsmillion.“ Mit der Initiative „1 Million* für Österreichs Talente“ fördert die MEGA Bildungsstiftung Projekte, die sich für faire Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen einsetzen, ungeachtet von Herkunft oder familiärem Hintergrund. „Wir freuen uns natürlich über zahlreiche Votings, um noch mehr Wissens°räume zu schaffen. Der Gewinn würde bedeuten, dass weitere Wissens°raum-Standorte entstehen können und die Didaktikwerkstatt ausgebaut wird. Damit künftig noch mehr Kinder und Jugendliche ihre Neugier ausleben und ihre individuellen Talente für MINT-Themen entdecken dürfen.“

Weitere Infos zum Projekt:
[https://wissensraum.info/] (https://wissensraum.info/)

Hier geht es zum Voting:
[PULS4.com/MEGABildungsmillion]
(https://www.puls4.com/cafepuls/MEGABildungsmillion/MEGA-Bildungsshow
)

Link zur Studie des ibw:
[https://ibw.at/forschung/arbeitsmarkt-und-qualifikationsbedarf/]
(https://ibw.at/forschung/arbeitsmarkt-und-qualifikationsbedarf/)

Mag. Christina Badelt
PR- und Öffentlichkeitsarbeit
Verein SCIENCE CENTER NETZWERK
T: 0650 55 69 353
E: badelt@science-center-net.at
W: www.science-center-net.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender