AK: Kryptische Geldanlage – die „untergetauchte Kryptomarie“ 1

AK: Kryptische Geldanlage – die „untergetauchte Kryptomarie“ 1

Kryptoplattform war auf Marshall Islands – Konsumentin saß trickreichen Abzo-ckern auf

Wien (OTS) – Frau M. wollte Geld in Kryptowährung veranlagen und tätigte 2019 mehrere Überwei-sungen auf einer Kryptoplattform. Startkapital 250 Euro – es hieß, sie habe einen Gewinn gemacht, den wollte sie ausbezahlt haben. Doch im Handumdrehen sollte sie dann Verluste eingefahren haben. Ihr Kundenbetreuer drängte sie, mehr Geld zu investieren. Unter Druck ihres Betreuers gab sie eine Transaktion frei – von ihrer Kreditkarte wurden 1.000 Euro abgebucht. Die Kryptoplattform meinte, der Betrag würde als Gutschrift auf ihrem Kryptokonto gutgeschrieben. Frau M. wollte die Rückzahlung – doch Kundenbetreuer kamen und gingen, ihr Geld blieb verschwunden. Sie suchte Hilfe in der AK. Die AK erreichte weder bei Behörden auf Marshall Islands noch bei der Kreditkartenfirma etwas – dubiose Akteure waren am Werk. Die AK warnt daher vor dubiosen Investment-Plattformen, die KonsumentInnen nur abzocken. Achten Sie, ob es ein Impressum gibt und wo der Firmensitz ist.

Frau M. hat im Juni 2019 mehrere Transaktionen auf der Plattform www.fxcryptoclub.cc durchgeführt – sie wollte etwas von ihrem Geld in Kryptowährungen veranlagen. Auf Empfehlung eines Bekannten eröffnete sie ein Kundenkonto und zahlte 250 Euro als Startkapital ein. Nach mündlich zugesicherten Zugewinnen wurde sie von ihrem Betreuer angehalten, mehr Geld zu investieren. Frau M. blieb skeptisch und bestand auf Auszahlung des Erstgewinnes. Sie wurde aber abgewimmelt und erhielt stattdessen Verspre-chungen viel höherer Gewinne, wenn sie mehr investiere. Doch dann sagte man ihr plötzlich, man könne ihr gar kein Geld mehr auszahlen, weil sie nun Verluste verzeichnet hätte. Es folgten viele E-Mails und Anrufe ihres Betreuers. Das Resultat dieses Drucks: Sie autorisierte eine Abbuchung von über 1.000 Euro von ihrer Kreditkarte. Von der Plattform hieß es, dass dieser Betrag als Gutschrift auf ihrem Fxcryptoclub-Konto gutgeschrieben werde. Doch Betreuer wechselten, Telefonnummern waren nicht mehr aktuell – ihr Geld blieb verschwunden.

Frau M. suchte Hilfe in der AK. Die AK verlangte mehrmals von der Kryptoplattform www.fxcryptoclub.cc eine Rücküberweisung, aber es geschah nichts. Daraufhin wandte sich die AK an die Behörden auf Marshall Islands. Der Brief an die Polizei der Marshall Islands kam als unzustellbar retour; eine Finanzaufsichtsbehörde oder eine KonsumentInnenschutzeinrichtung konnte nicht ausfindig gemacht werden.

Die AK intervenierte auch bei der Kreditkartenfirma von Frau M. Die Antwort: Es handle sich nicht um betrügerische Abbuchungen von der Kreditkarte der Kundin, denn die Abbuchungen seien von ihr zweifelsfrei autorisiert und freigegeben worden. Tatsächlich hatte Frau M. eine einzige Transaktion freigegeben, die durch das Kartenlimit gedeckt war. Laut Kreditkartenfirma gab es jedoch mehrere Abbuchungsversuche wobei die meis-ten anderen glücklicherweise versandeten. Frau M. ist trickreichen Abzockern aufgesessen.

(Forts.)

Arbeiterkammer Wien
Doris Strecker
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